Alt 11.09.15, 16:16
Standard Rentenreport KW 37: Asiatische Börsen im Fokus der Anleger
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Enttäuschende Konjunkturdaten aus Japan und China.

Nach den Feiertagen in China Ende letzter Woche startete die Börsenwoche in Asien überwiegend positiv. Nachdem China die Wachstumsprognose von über sieben Prozent für 2015 bestätigt hat, stiegen die chinesischen Börsen an. Auch in Japan kam es bis Mitte der Woche zu deutlichen Kursgewinnen. Der Nikkei 225 lag am Mittwoch bei einem Hoch von 18.690 Punkten, und somit bei mehr als 7 Prozent im Plus. Die positive Stimmung an den asiatischen Börsen ließ auch den DAX steigen. Am Mittwoch lag der DAX zwischenzeitlich bei einem Wochenhoch von 10.505 Punkten.

Am Donnerstag wurde aber die Rallye der vorherigen drei Tagen abrupt beendet. Enttäuschende Konjunkturdaten aus Asien schickten die internationalen Börsen erneut auf Talfahrt. In Japan waren es die Maschinenbauaufträge, die mit einem Minus von 3,7 Prozent, niedriger als erwartet ausfielen. Erwartet wurde ein Plus von 3,6 Prozent. In China waren es stark gesunkene Erzeugerpreise, die im August um 5,9 Prozent gefallen sind, so stark wie zuletzt in 2009. Der DAX startete am Donnerstag 0,9 % im Minus und sank im Laufe des Tages zwischenzeitlich auf ein Tagestief von 10.157 Punkten. Die Aktien von E.ON und RWE litten diese Woche unter Verlusten was den DAX zusätzlich belastete.

Am Donnerstagnachmittag wurden die wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe veröffentlicht. Die Zahl ist auf 275.000 zurückgegangen. Der Termin der Zinsentscheidung am 17. September rückt immer näher und die Spannung unter den Marktteilnehmern ist groß, ob eine Zinsanhebung kommt oder verschoben wird.

So wie die Börsen auf und ab gingen, schwankte auch der Euro gegenüber dem US-Dollar. Der Euro fiel am Mittwoch zwischenzeitlich auf 1,116 US-Dollar, stieg bis Freitagmittag aber auf 1,1270.

Bundesanleihen

Als Folge der positiven Stimmung am Aktienmarkt bis Mitte der Woche waren Bundesanleihen nicht mehr so gesucht und die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf 0,71 Prozent.

Am Donnerstag drehte infolge der schwachen Börsen die Stimmung wieder. Deutsche Anleihen galten wieder als sicherer Hafen gegen Börsenturbulenzen und die Rendite fiel wieder. Der Bund-Future notierte am Freitagmittag bei 155,09 Prozent.


Anlegertrends

Irland

Umsatzstark war diese Woche die irische Staatsanleihe WKN: A1ZUS5 mit einer Laufzeit bis 2022. Die Anleihe ist ab einer Stückelung von 0,01 Euro handelbar und notiert aktuell bei 100,98.

Irland schafft im Jahr 2015 starkes Wachstum. Das irische Statistikamt teilte am Donnerstag mit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,9 Prozent im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorquartal stieg. Experten hatten nur mit 0,7 Prozent gerechnet.

Merck Anleihe umsatzstark

Die neue siebenjährige Anleihe von Merck Financial Services GmbH (WKN: A161Y7) war diese Woche gefragt bei den Anlegern. Die Anleihe wird mit 1,375 Prozent p.a. verzinst und ist in Inhaberteilschuldverschreibungen à 1.000 Euro unterteilt.

Die Merck Financial Services GmbH ist eine direkte 100% Tochtergesellschaft der Merck KGaA, der Muttergesellschaft der Merck-Gruppe. Innerhalb dieser übernimmt die Finanztochter unter anderem die Ausgabe von Anleihen, Obligationen und Schuldverschreibungen sowie jeder Art von Geld- und Kapitalmarktprodukten.

Die Merck-Gruppe ist spezialisiert auf Hightech-Produkte in den Unternehmensbereichen Healthcare, Life Science und Performance Materials – rund 39.000 Mitarbeiter arbeiten in 65 Ländern. 2014 erwirtschaftete die Gruppe mit den drei Unternehmensbereichen Gesamterlöse von 11,5 Milliarden Euro. Die Produktpalette des Konzerns reicht dabei von Medikamenten über Flüssigkristalle für LC-Displays und Merck-Pigmenten für die Lack-, Kunststoff- und Druckindustrie bis hin zu Laborlösungen für Pharmaforschung und Biotechnologie.

Lufthansa Hybridanleihe weiter gefragt

Die Anfang August emittierte Hybridanleihe der Deutschen Lufthansa (WKN: A161YP) ist weiterhin gefragt bei Anlegern und führt auch diese Woche die Liste der Umsatzspitzenreiter an der Börse Stuttgart an. Die in 2075 fällige Anleihe wird mit 5,125 Prozent p.a. verzinst. Das Papier notiert aktuell bei 101,90. Schlagzeilen machte Lufthansa in den letzten Tagen wegen eines erneuten Pilotenstreiks, der letztlich von einem Gericht untersagt wurde.


Neueinführungen

European Investment Bank (EIB)

Der nach eigenen Angaben größte multilaterale Anleiheemittent und Darlehensgeber der Welt – die EIB – war jüngst erneut am Kapitalmarkt aktiv. Mit dem heutigen Mittwoch beginnt der Zinslauf der neuen drei Milliarden Euro schweren Anleihe (WKN: A1Z598). Erstmalig am 15.10.2016 (und damit ein leicht verlängerter erster Kupon) wird der Kupon in Höhe von 0,25 Prozent p.a. gezahlt – fällig ist das Wertpapier am 15.10.2020. Unterteilt ist die Anleihe in Inhaberteilschuldverschreibungen à 1.000 Euro.

Neu eingeführt wurde in Stuttgart außerdem eine von der EIB – der „Bank der Europäischen Union“ – im August begebene dreijährige Zloty-Anleihe (PLN) (WKN: A1Z496). Das Emissionsvolumen von 100 Millionen PLN ist gestückelt in je 10.000 PLN und wird mit 1,5 Prozent jährlich verzinst.

Die vorrangigen Ziele der EIB sind die Förderung von Projekten, die einen wesentlichen Beitrag zu Wachstum und Beschäftigung in Europa leisten. Die Bank verfolgt nach eigenen Angaben einen antizyklischen Kurs und konzentriert sich dabei auf vier vorrangige Bereiche: Innovation und Kompetenz, Zugang kleinerer Unternehmen zu Finanzierungen, Klimaschutz sowie strategische Infrastruktur.

Deutsche Genossenschafts-Hypothekenbank AG

Ebenfalls mit dem heutigen Mittwoch beginnt der Zinslauf des jüngsten Pfandbriefs der Deutschen Genossenschafts- Hypothekenbank AG (WKN: A13SW1). Das Kerngeschäft des Institutes mit Sitz in Hamburg – übrigens eine hundertprozentige Tochter der DZ Bank – ist die gewerbliche Immobilienfinanzierung. Begeben wurde die 500 Millionen Euro Emission mit einer kleinsten handelbaren Einheit von 1.000 Euro. Fällig wird das mit 0,025 Prozent p.a. verzinste Papier im Oktober 2015.

Heineken N.V.

Auch die niederländische Brauerei hat jüngst den Kapitalmarkt angezapft und 500 Millionen Euro platziert. Das in 100.000 Euro unterteilte Wertpapier (WKN: A1Z6CV) wird im September 2021 fällig. Die zu 99,839 emittierte Unternehmensanleihe wird mit 1,25 Prozent p.a. verzinst. Die nach Umsatz zweitgrößte Brauerei der Welt (2014: 21,2 Milliarden Euro) erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Reingewinn von 1,758 Milliarden Euro.

In Deutschland ist Heineken übrigens vertreten mit der Heineken Deutschland GmbH (mit einem Sortiment von insgesamt neun Marken, u.a. natürlich Heineken selbst, Desperados, Blumers, Forsters, Murphys). Daneben ist Heineken N.V. mit 49,9 Prozent an der Brau Holding International (BHI) beteiligt. Zu BHI gehören so bekannte Marken wie Paulaner, Hacker-Pschorr, Kulmbacher oder Fürstenberg.


Börse Stuttgart TV

Yuan: Stützt China die Währung durch Bundesanleihen-Verkäufe?

Die Turbulenzen in China haben Gerüchten zufolge auch Einfluss auf die Entwicklung am deutschen Anleihenmarkt. Anleihenhändler von Banken berichten, dass bei Bundesanleihen mit kurzer Laufzeit ein ungewöhnlicher Renditeanstieg zu beobachten gewesen sei, der eigentlich nur dadurch zu erklären sei, dass China sich auch von Bundesanleihen getrennt habe. Was ist dran an den Gerüchten? Wird das Ziel der EZB dadurch konterkariert, die Deflationsrisiken zu senken? Einschätzungen von Dietmar Zantke, Zantke Asset Management, im Gespräch mit Börse Stuttgart TV.



Quelle: boerse-stuttgart AG
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