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DAX findet keine klare Richtung.
Nach dem Kursprung am vergangenen Freitag startete der deutsche Leitindex Anfang der Woche positiv, fand aber keine klare Richtung. Es gab sowohl positive als auch enttäuschende Konjunkturdaten. Am Montag kam die Meldung, dass im September 2015 deutsche Exporte kalender- und saisonbereinigt um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat gestiegen sind. Schwache Daten aus China sorgten aber am Mittwoch für Gegenwind und der DAX blieb unter der 11.000er-Punkte-Marke. Impulse kamen auch von Quartalsberichten, die diese Woche veröffentlicht wurden. Unter anderem legten Henkel, E.on, Siemens und Merck ihre Zahlen vor. Politische Unsicherheit in Portugal sorgte diese Woche für Schlagzeilen. Bei einer Parlamentsabstimmung in Portugal am Dienstag hatte die Linksopposition die konservative Regierung unter Ministerpräsident Pedro Passos Coelho mit einem Misstrauensvotum gestürzt. Nach anfänglichen Schwankungen konnte sich der Kurs zehnjähriger portugiesischer Staatsanleihen im Laufe der Woche wieder erholen. Am Montag lag der Kurs zehnjähriger portugiesischer Staatsanleihen mit Laufzeit bis Oktober 2025 bei 99,84 Prozent. Der Kurs notiert aktuell etwas fester bei 101,26 und einer Rendite von 2,73 Prozent. Am Donnerstag gab es einen landesweiten 24-stündigen Generalstreik in Griechenland als Protest gegen die Sparpolitik der griechischen Regierung. Beteiligt am Streik waren unter anderem Krankenhäuser, Behörden und der öffentliche Nahverkehr. Es ist der erste Generalstreik während der Amtszeit von Alexis Tsipras, Griechenlands Ministerpräsident. Bundesanleihen Nach einem schwachen Start am Montag notierten zehnjährige Bundesanleihen im Laufe der Woche etwas fester. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen lag Donnerstagnachmittag etwas höher als in der Vorwoche bei 0,55 Prozent. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future kletterte im Laufe dieser Woche wieder auf das Niveau von Ende letzter Woche und liegt Freitagmittag bei 156,88 Punkten. Anlegertrends Volkswagen Anleihen noch im Sog des Abgasskandals Nachdem sich der Abgasskandal bei Volkswagen noch einmal ausweitete kam es zu regem Handel bei den Unternehmensanleihen. Damit führten einige VW-Titel diese Woche die Liste der Umsatzspitzenreiter an der Börse Stuttgart an. Vor allem Anleihen von Volkswagen International Finance N.V. (WKN: A1ZE21, A1GY7M, A1ZUTN) wurden rege gehandelt. Ein klarer Anlegertrend war hingegen nicht zu erkennen. Die Hybridanleihe (WKN: A1ZE21) führte diese Woche mit einem Handelsumsatz von mehr als 10 Millionen Euro die Liste der meistgehandelten Anleihen an der Börse Stuttgart an (siehe Tabelle unten). Die Anleihe wird aktuell mit 4,625 Prozent verzinst und notierte Freitagmittag bei 88,00 Prozent. Die Unternehmensanleihe (WKN: A1GY7M) mit einer Laufzeit bis Januar 2019 wird mit 3,25 Prozent verzinst. Die Anleihe (WKN: A1ZUTN) mit einer Laufzeit bis Januar 2023 verfügt über einen Kupon von 0,875 Prozent. Beide Anleihen können in einer Stückelung zu 1.000 Euro gehandelt werden. Regen Handel gab es auch bei der Anleihe der Volkswagen Leasing GmbH (WKN: A0JCCZ). Diese Anleihe hat einen Kupon von 2,625 Prozent und wird im Januar 2024 fällig. Der Konzern räumte Mitte September ein, Abgastests manipuliert zu haben. Weltweit sollen ca. 11 Millionen Autos betroffen sein. Am Montag setzte die Ratingagentur Fitch die Bewertung des Konzerns von A auf BBB+ herab. Irische Staatsanleihe im Fokus Die zehnjährige irische Staatsanleihe (WKN: A1HHG1) stand diese Woche auch im Fokus der Anleger an der Börse Stuttgart. Die mit 3,9 Prozent verzinste Anleihe hat eine Laufzeit bis 20. März 2023 und kann in einer Stückelung zu 0,01 Euro gehandelt werden. Nach volatilen Kursbewegungen Anfang der Woche lag der Kurs Donnerstagnachmittag bei 122,56. Irland schaffte 2014 das stärkste Wirtschaftswachstum der EU. Das Bruttoinlandsprodukt stieg 2014 um 4,8 Prozent. Im Jahr 2015 liegt es bei 3,9 Prozent, im Vergleich zu 1,7 Prozent für Deutschland und 1,6 für die gesamte Eurozone. Der irische Premierminister, Enda Kenny, hat sich diese Woche zu einem möglichen „Brexit“ negativ geäußert. Großbritannien gilt als wichtiger Handelspartner für Irland. Unternehmensanleihen gefragt Ungeachtet von dem aktuellen Streik der Lufthansa Flugbegleiter war die Unternehmensanleihe der Deutschen Lufthansa AG mit der WKN: A12UAP gefragt bei den Anlegern an der Börse Stuttgart. Die Anleihe bietet einen Kupon in Höhe von 1,125 Prozent p.a. und ist unterteilt in Inhaberteilschuldverschreibungen à 1.000 Euro. Die Anleihe notierte Donnerstagnachmittag bei 100,95. Der Streik der Flugbegleiter hat vergangenen Freitag begonnen und soll bis Freitag den 13. fortgesetzt werden. Damit wäre es der längste Streik der Firmengeschichte. Die Ende August emittierte Unternehmensanleihe (WKN: A161Y8) von Merck Financial Services GmbH steht ebenfalls bei den Anlegern hoch im Kurs. Die vierjährige, mit 0,75 Prozent verzinste, Anleihe ist in Inhaberteilschuldverschreibungen à 1.000 Euro unterteilt. In den am Donnerstag veröffentlichen Quartalsergebnissen gab Merck bekannt, dass im dritten Quartal das Ergebnis um 10 Prozent und der Umsatz um sieben Prozent gesteigert werden konnte. Am Dienstag teilte Merck mit, dass die geplante Übernahme von Sigma-Aldrich in Hohe von 13,1 Milliarden Euro von der Europäischen Kommission genehmigt worden sei. Neueinführungen Caixabank S.A. Die spanische Investmentgesellschaft hat eine Anleihe mit einem Emissionsvolumen von 1 Mrd. Euro begeben (WKN: A1Z92W). Verzinst wird der Eurojumbo mit 0,625 Prozent und am 12.11.2020 wird dieser endfällig. Ab einer Mindeststückelung von 100.000 Euro nom. kann die Anleihe gehandelt werden. T-Mobile USA Inc. Der drittgrößte Mobilfunkanbieter in den USA hat einen 2 Mrd. US-Dollar Bond begeben (WKN: A1Z9Z5). Der Kupon liegt bei 6,50 Prozent p.a. und wird halbjährlich ausbezahlt. Fällig wird die Anleihe am 15.01.2026 es sei denn der Emittent macht von seiner Kündigungsoption Make Whole Call Option @0,50% bis zum 15.01.2021 gebrauch. Ab dem 15.01.2021 kann der Emittent dann zu 103,25 Prozent, ab dem 15.01.2022 zu 102,167 Prozent, ab dem 15.01.2023 zu 101,083 Prozent und ab dem 15.01.2024 zu 100,000 Prozent kündigen. Ab der kleinsten handelbaren Einheit von 2.000 US-Dollar nom. kann der Bond gehandelt werden. The Goodyear Tire & Rubber Co. Eine Mrd. US-Dollar nahm der der US-amerikanische Reifenkonzern am Kapitalmarkt mittels einer Anleiheemission auf. Das Wertpapier (WKN: A1Z9Z7) ist mit einem Kupon von 5,125 Prozent p.a. ausgestattet. Die Zinszahlung erfolgt halbjährlich. Der Emittenten verfügt über ein Kündigungsrecht Make Whole @0,50 Prozent. Zudem kann der Emittent die Anleihe ab dem 15.11.2018 zu 102,563 Prozent, ab dem 15.11.2019 zu 101,281 Prozent und ab dem 15.11.2020 zu 100,000 Prozent kündigen. Bei diesem Bond liegt die kleinste handelbare Einheit bei 1.000 US-Dollar. Börse Stuttgart TV Portugal nach Regierungswechsel: Kehrt die Euro-Krise zurück? Portugal galt lange Zeit als Musterschüler. Durch einen rigiden Sparkurs und das strikte Einhalten von Auflagen, galt Portugal als bestes Beispiel für die Wirksamkeit der Maßnahmen der Troika. Das könnte sich nun ändern. Seit wenigen Tagen regiert in Portugal ein linkes Regierungsbündnis. Eine Konfrontation mit Brüssel scheint fast unausweichlich. In Brüssel werden böse Erinnerungen an die zähen Verhandlungen mit Syriza wach. Sind die Sorgen berechtigt? Ralf Wiedmann, AdVertum Vermögensmanagement, bei Börse Stuttgart TV. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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