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In der abgelaufenen Berichtswoche fiel der Preis des WTI-Öls unter das Augusttief von 37,55 Dollar je Barrel. Die Uneinigkeit der Opec ließ den Preis bis auf 36,60 Dollar je Barrel einbrechen. Vergleicht man allerdings hierzu die Aktienkurse der Ölproduzenten, so fällt die relative Stärke der Aktien gegenüber dem Rohstoff auf. Exxon Mobil (WKN: 852549) notierte im August bei circa 59 Euro, aktuell aber um 15 Prozent höher bei 68,20 Euro. Chevron (WKN: 852552) hatte das Augusttief bei 60,13 Euro und notiert jetzt bei 80,70 Euro. Auch die etwas kleineren kanadischen Produzenten zeigen relative Stärke. Suncor Energy (WKN: A0NJU2) notieren bei 23,44 Euro, Canadian Natural Resources bei 19,40 Euro, 13 Prozent bzw. 17 Prozent über ihren Augusttiefs. „Diese relative Stärke der Produzenten gilt es im Auge zu behalten, denn sie ist oftmals, aber nicht immer, ein Vorbote für steigende Rohstoffpreise“, analysierte Holger Wirkner von der Baader Bank AG in Stuttgart.
Auch den Kohleaktien steht das Wasser bis zum Hals. Da der Ölpreis und der Gaspreis neue Tiefststände erreicht haben, wird der Preis für Kohle auch mit nach unten gezogen. Es ist daher kein großes Wunder, dass die Aktien der Kohleförderer ebenfalls abtauchen. So markierte die Aktie von Peabody Energy (WKN: A140KZ) mit 9,04 Dollar ein neues Alltime-Low, wobei man zwischenzeitlich durch eine Aktienzusammenlegung (reverse stock split) im Verhältnis 15 zu 1 den Aktienkurs optisch hochgesetzt hat. Sonst wäre die Aktie nur noch ein „penny stock“ mit einem Minus von 92 Prozent in den letzten zwölf Monaten. Die Kohleaktien fallen immer weiter in Ungnade der Anleger gerade zu Zeiten, wo in Paris über saubere Energie und Umweltverschmutzung gesprochen wird. Da kommen die Kohleminen als Dreckschleudern nicht gut „weg“. Der russische Gasriese Gazprom (WKN: 903276) litt ebenfalls unter den fallenden Rohstoffpreisen. Unter hohem Verkaufsdruck rutschten die Gazprom-Aktien bis auf 3,50 Euro um sieben Prozent ab. In den letzten drei Wochen beträgt der Kursrückgang sogar 18 Prozent. Kupfer tendiert weiter seitwärts auf niedrigem Niveau. „Das nachlassende Weltwirtschaftswachstum und die damit verbundene geringere Nachfrage nach Kupfer haben das rote Industriemetall dieses Jahr schwer gebeutelt“, erklärte Markus Volz von der Baader Bank AG in Stuttgart. Seit Mai dieses Jahres verlor Kupfer satte 35 Prozent und erreichte Ende November ein Mehrjahrestief bei 4.445 Dollar pro Tonne. Vor allem China, das sowohl größter Produzent, als auch größter Abnehmer ist, hat mit seinem zuletzt schwachen Wirtschaftswachstum die Kupfernachfrage negativ beeinflusst. Auch die starke Aufwertung des amerikanischen Dollars wirkt sich zunehmend negativ aus. Der amerikanische Kupferproduzent FreeportMCMoran (WKN: 896476) notierte am Jahresanfang bei 19,50 Euro. Am Mittwoch notierte der Minenbetreiber nur noch bei 6,50 Euro. Seit der letzten Berichtswoche büßte der Wert fast neun Prozent ein. Falls die Weltkonjunktur und der Wachstumsmotor China wieder anspringen, sollten sich auch die Minenbetreiber von ihrem Mehrjahrestiefs erholen und zur Gegenbewegung ausholen. Freeport notierte auf dem jetzigen Niveau zuletzt im Jahr 2002. Nachdem der Nikkei 225 die psychologisch wichtige 20.000er-Marke nicht überwinden konnte, setzten am japanischen Aktienmarkt Gewinnmitnahmen ein. Der japanische Leitindex verliert 893 Zähler und schließt auf dem niedrigsten Stand in diesem Monat bei 19.046 Punkten. Der festere Yen belastete den Markt noch zusätzlich und so standen vor allem die großen Exportwerte wie Toyota Motor (WKN: 853510), Honda Motor (WKN: 853226) oder Sony Corp. (WKN: 853687) auf der Verliererseite. Der Aktienkurs von Bridgestone Corp. (WKN: 857226) kam unter Druck, nachdem bekannt geworden ist, dass der japanische Reifenproduzent in einem Bieterkampf zur Übernahme des amerikanische Autozubehörlieferanten PEP-BOYS-MANNY (WKN: 864359) eingetreten ist. Der konkurrierende Bieter ist der bekannte Starinverstor Carl Icahn und die Investoren von Bridgestone haben Angst davor, dass hier für die Übernahme zu viel Geld bezahlt werden könnte. Das österreichische Energie- und Umweltdienstleistungsunternehmen EVN (WKN: 878279) hat im Geschäftsjahr 2014/2015 148 Millionen Euro verdient, nach einem Verlust in der Vorperiode. Von Analysten wurden lediglich 132 Millionen Euro erwartet. Auch der Umsatz stieg um 8,2 Prozent auf 2,136 Milliarden Euro. Die Aktie reagierte in einem nervösen Gesamtmarkt mit einem Kursanstieg von rund zwei Prozent und notiert aktuell bei 10,18 Euro. Obwohl nun alle griechischen Banken ihre Rekapitalisierungen durchgeführt haben, bleiben die Kurse der National Bank of Greece (WKN: A2ABB9) und der Bank of Piraeus (WKN: A2ABDY) weiterhin unter Druck. Die Aktien der Bank of Piraeus notieren mit einem Abschlag von 90 Prozent bei 0,23 Euro, die Aktien der National Bank of Greece mit einem Abschlag von über 50 Prozent bei 0,33 Euro. Beide Unternehmen mussten vom griechischen Staat unterstützt werden, nachdem die erforderlichen Kapitalerhöhungen nicht komplett platziert werden konnten. Die Aktien der Alpha Bank (WKN: A2AA50) und die Anteilsscheine der EFG Eurobank (WKN: A2ABD1) konnten sich stabilisieren, nachdem es beiden Unternehmen gelungen war, ihren Kapitalbedarf ohne Hilfe des griechischen Staates zu decken. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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