Alt 15.01.16, 12:12
Standard Rentenreport KW 1+2: Aktienmärkte im Sinkflug
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Schlechte Nachrichten drücken Stimmung der Anleger.

Eine Reihe schlechter Nachrichten wirkten sich am Donnerstag belastend auf den deutschen Aktienmarkt aus. Schlechte Vorgaben aus den USA und Japan, ein weiter fallender Ölpreis sowie ein anziehender Euro bereiteten den Anlegern Sorge.

Daran konnten auch positive Nachrichten zur deutschen Wirtschaft nichts ändern. Diese ist im vergangenen Jahr so stark gewachsen wie seit 2011 nicht mehr. Vor allem die Kauflaune der Verbraucher sorgte dafür, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,7 Prozent stieg. 2014 betrug das Wirtschaftswachstum 1,6 Prozent. Garant für den Aufschwung war der private Konsum. Steigende Löhne, Rekordbeschäftigung und sinkende Energiepreise sorgen für gute Kauflaune der Verbraucher. Auch der Staatskonsum ist gestiegen. Dagegen wurden die Exporte von der schwachen Weltwirtschaft gedämpft. Zudem haben viele Unternehmen wegen der Flaute auf wichtigen Absatzmärkten – wie in China – zurückhaltend investiert. Für das laufende Jahr erwartet die Bundesregierung ein Plus des BIP von 1,8 Prozent.

Dennoch gerieten die Aktienkurse erneut stark unter Druck. Die Nervosität wird vor allem durch die Turbulenzen am Ölmarkt ausgelöst. Jüngster Auslöser war der Wochenbericht des US-Energieministeriums am Mittwochnachmittag, der weiterhin hohe Öl-Lagerbestände in der größten Volkswirtschaft der Welt offenbarte und damit die Ölpreise wieder unter Druck setzte. Dabei kostete ein Fass der Nordseesorte Brent zeitweise weniger als 30 US-Dollar. Dadurch vollzogen auch die Händler an der Wall Street in New York nach freundlichem Beginn einen Trendwechsel, der Dow-Jones-Index schloss am Mittwoch mit einem Abschlag von 2,2 Prozent.

Bundesanleihen

Die Emission der neuen zehnjährigen Bundesanleihe (WKN: 110239) mit einem Kupon von 0,5 Prozent ist am Mittwoch zunächst auf schwaches Interesse unter Anlegern gestoßen. Der Umfang der abgegebenen Gebote lag mit 4,229 Milliarden Euro unterhalb des Platzierungsvolumens von 5 Milliarden Euro. Die Auktion war damit technisch unterzeichnet. Insgesamt wurden Schuldtitel im Wert von 3,854 Milliarden Euro von der Finanzagentur am Markt untergebracht. Zum Zwecke der Marktpflege wurden Titel im Volumen von 1,146 Milliarden Euro in den Eigenbestand des Bundes übernommen, so dass der avisierte Platzierungsumfang erreicht wurde. Am Donnerstag war der Titel angesichts der allgemeinen Lage an den Finanzmärkten rege nachgefragt und rentierte bei 0,54 Prozent.

Der für den deutschen Markt richtungsweisende Euro-Bund-Future reagierte insbesondere auf die Bewegungen am Aktienmarkt und schoss am Donnerstag bis auf 160,33 Zähler.


Anlegertrends

Daimler-Neuemissionen begehrt bei Anlegern

Der Stuttgarter Autokonzern Daimler startete mit einem Neuemissions-Dreierpack im Gesamtvolumen von 3,25 Milliarden Euro ins neue Jahr.

Bei der ersten Tranche handelt es sich um einen Kurzläufer (WKN: A169GZ) im Volumen von 1,25 Milliarden Euro. Die Anleihe wird am 12.01.2019 fällig und verfügt über einen Floater-Kupon. Dieser orientiert sich am 3-Monats-EURIBOR + 53 Basispunkte und wird quartalsweise angepasst. Die Anleihe kann allerdings erst ab einer Mindeststückelung von 100.000 Euro nominal gehandelt werden.

Die zweite Tranche (WKN: A169G0) im Volumen von 1 Milliarde Euro läuft bis Januar 2021 und wird mit 0,875 Prozent p.a. verzinst und notiert aktuell bei 99,97.

Mit mehr als sieben Millionen Euro Umsatz führte die bis Dezember 2024 laufende dritte Tranche (WKN: A169G1) des Autobauers diese Woche die Liste der Umsatzspitzenreiter an der Börse Stuttgart an. Der Bond im Volumen von 1 Milliarde Euro wird mit 1,4 Prozent p.a. verzinst und kann zu einer Stückelung von 1.000 Euro nominal gehandelt werden. Aktuell notiert das Papier bei 100,07 Prozent.

OMV: Turbulenzen am Ölmarkt ziehen Anleihe in Mitleidenschaft

Unter den weiter absackenden Ölpreisen leiden auch die Anleihen der im Förder- und Raffineriegeschäft tätigen OMV AG. Anleger trennten sich insbesondere von den beiden im Dezember 2015 emittierten Hybridtiteln. Die formal unendlich laufenden Anleihen sind je mit einer Call-Option ausgestattet. Eine Anleihe (WKN: A1Z6ZR) wird bis zum ersten Call-Termin im Dezember 2025 mit 6,25 Prozent verzinst und notiert aktuell bei 94,34 Prozent. Das andere Papier (WKN: A1Z6ZQ) wird bis zum ersten Kündigungstermin im Dezember 2021 mit 5,25 Prozent verzinst und aktuell zu 94,25 Prozent gehandelt. Kündigt der Konzern wider Erwarten nicht zum erstmöglichen Termin, wird aus dem fixen ein variabler Kupon. Für die Ungewissheit über die Laufzeit bieten Hybridanleihen eine höhere Rendite als vergleichbare Anleihen. Ein Ende 2021 fälliger Bond von OMV wird mit lediglich 1,3 Prozent p.a. verzinst.

Der Ölmarkt leidet nach wie vor unter verschiedenen Faktoren. Zum einen unter der hohen Förderung in den USA sowie dem Verzicht der Opec im Dezember, die Fördermenge zu begrenzen. Zum anderen ist es die Sorge vor einer kräftigen Wachstumsverlangsamung in China, die dann auch zu einer deutlichen Verschlechterung der weltweiten Konjunkturentwicklung führen würde. Immer mehr Analysten nehmen dieser Tage ihre Prognosen für den Ölpreis zurück.

Irland begibt zehnjährige Anleihe mit Kupon von 1,0 Prozent

Eine neue zehnjährige Anleihe (WKN: A18WS0) spülte Irland jüngst drei Milliarden Euro in die Staatskasse. Der für dieses Jahr geplante Kreditbedarf des Landes ist damit größtenteils gedeckt.

Anleger erhalten lediglich 1,0 Prozent Zinsen p.a. Vor fünf Jahren musste das damals vor der Pleite stehende Land noch rund 15 Prozent zahlen. Das Land steht bei Anlegern wieder hoch im Kurs: Die Nachfrage nach der zehnjährigen Staatsanleihe summierte sich auf 9,6 Milliarden Euro. Besonders ausländische Anleger interessierten sich für das Papier. Irland war Ende 2010 mit internationalen Hilfskrediten von 85 Milliarden Euro vor der Pleite bewahrt worden und konnte den Rettungsschirm drei Jahre später wieder verlassen. Ökonomen erwarten, dass das Land 2016 das dritte Jahr in Folge die am schnellsten wachsende Wirtschaftsnation der Euro-Zone sein wird.


Neueinführungen

Währungsanleihe Novartis

Novartis Capital Corporation ist ein Tochterunternehmen der Novartis AG. Novartis ist spezialisiert auf Pharmazeutika und ist in drei Geschäftsfeldern aktiv. Diese sind eigenen Angaben zufolge innovative verschreibungspflichtige Pharmazeutika, Augenheilkunde und Generika. Die neue US-Dollar-Anleihe (WKN: A18U69) hat ein Emissionsvolumen von 1,750 Mrd. US-Dollar. Der Kupon beläuft sich auf 3,00 Prozent und wird halbjährlich ausbezahlt. Endfällig wird die Anleihe am 20.11.2025, es sei denn der Emittent macht von seinem Kündigungsrecht Gebrauch make whole@0,15% bis zum 20.08.2025. Wird die Anleihe nach dem 20.08. gekündigt, dann zu einem Preis von 100,00.

Währungsanleihe Visa

Ein weiterer US-Dollar Bond hat die VISA Inc. begeben. Die Anleihe (WKN: A18V4M) mit einem Emissionsvolumen von 3,50 Mrd. US-Dollar hat einen Kupon von 4,30 Prozent, welcher halbjährlich ausbezahlt wird. Die Fälligkeit und Rückzahlung ist auf den 14.12.2045 festgelegt. Aber auch hier hat VISA Inc. ein Kündigungsrecht auf Basis des Barwertes zzgl. 0,20 Prozent bis zum 14.06.2045, danach kann der Bond zu einem Kurs von 100,00 gekündigt werden.

N.V. Bank Nederlandse Gemeenten

Die staatliche Entwicklungsbank hat den 2 Mrd. Eurobond begeben (WKN: A18WM4). Der Kupon liegt bei 1,00 Prozent. Mit einer Laufzeit von 10 Jahren wird die Anleihe am 12.01.2026 endfällig.


Börse Stuttgart TV

Charts & Co: DAX & Dow – langfristiges Bild hat sich stark eingetrübt!

Nach einem schwachen Jahresausklang ist der DAX verlustreich ins neue Börsenjahr gestartet. Welche Auswirkungen hatte dies auf das charttechnische Bild des deutschen Leitindex? Welche Marken sollten investierte Anleger im Auge behalten? Einschätzungen von Bastian Galuschka, Finanzmarktanalyst bei GodmodeTrader, der zudem auf die Entwicklung der US-Indizes blickt und die Situation der Apple-Aktie analysiert.



Quelle: boerse-stuttgart AG
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