Alt 07.03.16, 13:36
Standard Moskauer Börse kräftig erholt: +30%!
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Nachdem sich der Ölpreis seit dem Tief um 35 Prozent erholt hatte, stiegen auch die russischen Ölaktien kräftig an und zogen damit auch der russische Gesamtmarkt nach oben. Seit dem Tief im Januar konnten sich der RDX-Index in Euro schon um 30 Prozent erholen. Aber auch andere Rohstoffe wie Industrie- und Edelmetalle konnten vergangene Woche kräftig zulegen. Damit stellt sich die Fragen, ob nach der Rally sich jetzt noch eine Frühjahrrally anschließt.

Ölpreis stark erholt

Immer mehr Öl-Förderländer wollen sich der Vereinbarung von Russland, Saudi-Arabien und Katar anschließen und die Öl-Produktion „deckeln“, also nicht mehr zu produzieren als jetzt. Zudem gibt es eine verstärkte Öl-Nachfrage aus China. Dies ließ den Ölpreis seit dem Tief schon um 35 Prozent auf fast 40 US-Dollar/Barrel ansteigen. Im Tief lag der Ölpreis Mitte Januar noch bei 28 US-Dollar/Barrel. Allein am Freitag explodierte der Brent-Ölpreis um 5 Prozent.

Russische Öl-Gasaktien gefragt

Von dem starken Ölpreis profitierten vor allem russische Öl- und Gasaktien wie Gazprom, Rosneft und LUKoil, aber auch Gazpromneft, Tatneft und Surgutneftegas. Gefragt waren aber auch Banken, Versorger und Konsumaktien. Da die russischen Öl- und Gasgesellschaften die russischen Indizes dominieren, stieg auch der RDX-Indes seit dem Tief um 30 Prozent auf fast 1000 Indexpunkte.

Moskauer Börse als Top-Performer

Damit bleibt die Moskauer Börse nicht nur einer der Top-Performer der Welt in diesem Jahr, sondern auch eine außergewöhnlich gute Trading-Börse. Schon vom 21. bis 29. Januar stieg die Moskauer Börse um 25 Prozent an, um dann bis 12. Februar wieder kräftig nachzugeben. Die Kursschwankungen bleiben – ganz abhängig vom Ölpreis - damit sehr hoch. Neben Kursgewinnen bei Aktien kamen auch Währungsgewinne hinzu, denn der Rubel fiel auf unter 80 EUR/RUB. Er war in der Spitze schon über 90 EUR/RUB.

Kein Aktien-Crash in Moskau!

In Rubel stieg die Moskauer Börse gemessen am MICEX-Index in den letzten 3 Jahren nun auf einen neuen 5 Jahreshoch von 1878 Indexpunkten. Es gilt festzuhalten, dass es in den letzten 5 Jahren, was viele Medien immer verwechseln oder falsch berichten, keinen Aktien-Crash an der Moskauer Börse gab, sondern nur ab 2014 einen Rubel-Crash infolge des Ölpreises-Crash mit einem Preisverfall von über 50 Prozent. Erschwerend kamen ab 2014/2015 auch die verschärften Sanktionen gegen Russland hinzu.

Ukraine im politischen Chaos

Wenn der Minsk 2-Prozess aber umgesetzt wird, bestehen gute Chancen, dass die Sanktionen in der 2. Jahreshälfte abgemildert werden, zumal sie bei Putins Verhalten ohnehin nichts bewirken. Hier müssen aber auch die Ukrainer mit der Verfassungsreform und der Autonomie der Ost-Ukraine vorankommen. Die Ukraine versinkt hingegen im politischen Chaos, da sich auch die Regierung aufgelöst hat und Neuwahlen wahrscheinlich sind. Mit Spannung abzuwarten bleibt auch, wie lange die Feuerpause in Syrien anhält und ob dort ein Friedensprozess möglich ist.

Syrien-Friedensgespräche als „mission impossible“

Ich betrachte das mehr als „mission impossible“, zumal der „kalte Krieg“ zwischen en USA und Russland weitergeht, was wiederum nicht ganz ungefährlich für die Weltbörsen in Zukunft ist. Zudem gibt es erheblichen Spannungen zwischen Russland und der Türkei nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets durch die türkische Luftwaffe.

Notenbanken im März im Fokus der Anleger

Der Ölpreis ist zwar immer noch so niedrig, dass die meisten Ölgesellschaften auf der Welt nicht profitabel produzieren können, insbesondere die US-Fracking-Unternehmen nicht, aber Sie helfen die Misere am Ölmarkt zu mildern und jetzt etwas hoffungsvoller in die Zukunft zu blicken. Auch der DAX profitierte vom gestiegenen Ölpreis und stieg auf 9824 Indexpunkte. Auch der Dow Jones Industrial Index erholte sich erstmals in diesem Jahr wieder auf über 17.000 Indexpunkte. Sogar Gold konnte ein neues Jahreshoch von 1279 US-Dollar/Unze erreichen, um dann nach dem US-Arbeitsmarktdaten wieder auf 1260 US-Dollar/Unze nachzugeben. Wie es an den Weltbörsen und auch bei Gold weitergeht, wird maßgeblich von den Notenbanken in Europa am 10. März und den USA am 16./17. März entschieden. Nach wie vor hängen die Aktienmärkte am Tropf der Notenbanken, was nicht ganz ungefährlich ist.

Erst informieren, dann investieren

Nach der Korrektur im August/September 2015, in der ersten Dezemberhälfte 2015 und nun auch in den ersten Handelswochen im neuen Jahr bleibt auch die Moskauer Börse eine attraktive und stark unterbewertete Trading-Börse, die vom 21. Bis 29. Januar 2016 sogar um 25 Prozent und vom 12 Februar bis 4 März 2016 um 30 Prozent (!) anstieg, was die großen Trading-Chancen selbst in einem Bärmarkt aufzeigt.

Die preiswertesten Aktienmärkte kommen aus Osteuropa. Die Aktienmärkte aus Serbien und Slowenien zählten im mit einem Plus von jeweils 18 Prozent in 2014 zu den Top-Performern auf der Welt. Die Börse Budapest (Ungarn) war in 2015 einer der Top-Performer mit einem Plus von über 40 Prozent wie auch die Börse Riga aus Lettland mit einem Plus von über 40 Prozent gefolgt von der Börse Bratislava aus der Slowakei mit +32 Prozent. Aber auch die baltischen Börsen aus Estland (+18 Prozent) und Litauen (+7 Prozent) überzeugten in 2015. Die Moskauer Börse war bis Ende November 2015 in US-Dollar noch mit 10 Prozent im Plus, wobei der MICEX-Index noch über 20 Prozent im Plus war.

8 Börsen aus Osteuropa zählen auch in diesem Jahr schon wieder zu den Top-Performern der Welt und können auch den DAX outperformen. Man sollte die Ostbörsen daher nicht so stiefmütterlich behandeln wie zuvor.

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TV- und Radio-Hinweise: Andreas Männicke wurde am 28. Januar 2016 im Aktionärs TV von Antje Erhard und am 23. Februar 2016 in Börsen Radio Networks über die neuen Chancen in Osteuropa befragt. Schauen Sie sich auch das gleichnamige EastStockTV-Video, Folge 97 an:



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