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Mit Blick auf die aktuelle Kurserholung im DAX war es sicher genau der richtige Tipp, die charttechnischen Signale an einem Tag wie gestern nicht überzubewerten. Denn aktuell befindet sich der DAX wieder innerhalb der Seitwärtsrange (blaues Rechteck im Chart), über die ich am Dienstag im Vorfeld der EZB-Sitzung berichtete.
Das wilde Auf und Ab kann damit quasi als vorübergehende Marktreaktion auf die EZB-Maßnahmen und als kurzzeitige Übertreibung nach oben und unten gewertet werden. Bruch der „Make-or-break“-Linie aktivierte bearisches Szenario Dennoch hatte der Ausflug des DAX in Richtung 9.500 Punkte Konsequenzen. So hatte ich in Bezug auf die Elliott-Wellen-Analyse geschrieben, dass die entscheidende Marke auf der Unterseite das Hoch der ersten Aufwärtsbewegung bei 9.581,45 Punkte war. „…fällt er unter 9.581,45 Zählern, nimmt das bearishe Elliott-Wellen-Szenario Form an“, hieß es in der gestrigen Analyse. Da der DAX diese „Make-or-break“-Linie (rot im folgenden Chart) gestern unterschritten hat, wenn auch nur kurzzeitig, ist das bullishe Elliott-Wellen-Szenario hinfällig und das bearishe aktiviert. Das heißt aber nun nicht, dass man sofort alles aus dem Depot werfen und sich stattdessen Short-Positionen eindecken sollte. Denn nach wie vor gilt, dass man erst einmal eine Kursberuhigung und eine Neuorientierung der Anleger abwarten sollte. Wobei von Beruhigung in der kommenden Woche nicht die Rede sein kann: Am Dienstag kommt die japanischen Notenbank zusammen, am Mittwoch die Fed und am Freitag findet der große Verfallstag statt, der nicht umsonst dreifacher Hexensabbat genannt wird. Es kann also noch volatil bleiben. Ein Grund für die rasche Erholung können übrigens auch die Positionierungen zum Verfallstag sein, von denen ich am Mittwoch geschrieben hatte. Die Stillhalter wären nicht erfreut, wenn der DAX zum Stichtag unter die 9.800er Marke fällt. Auf jeden Fall erwartet uns eine sehr interessante Woche! Auf Bestätigung oder Aufhebung der kurzfristig bearishen Signale warten Aufgehoben wird das nun eher bearishe Chartbild, wenn der DAX doch noch die 10.000er Marke erreichen kann. Bestätigt wird es hingegen, wenn das Tief von gestern unterschritten wird. Nach der Target-rend-Methode ist das Chartbild zudem auch längst noch nicht so düster, wie es nach den Elliott-Wellen den Anschein hat. Die Rechteckgrenze bei 9.379 Punkten wurde noch nicht erreicht (grüner Pfeil): Selbst ein Test dieser Marke und damit der unteren Rechteckbegrenzung wäre hier ein durchaus normales Szenario. Beim Blick auf diesen Chart erscheint zudem das Alpha-Target nach wie vor erreichbar. Fazit Die Elliott-Wellen haben uns bis zum Hoch bei rund 10.000 Punkten perfekt den Weg gewiesen. Nun scheint sich nach dieser Methode das bullishe Bild in ein bearishes gewandelt zu haben. Doch hier sollte man zunächst eine Bestätigung der ersten bearishen Signale abwarten (siehe Kursmarken oben). Zumal die Target-Trend-Methode bislang lediglich durch den Fehlausbruch an der Mittellinie bei 9.862 Punkten ein erstes kleines Bärensignal geliefert hat. Viele Grüße Ihr Sven Weisenhaus | ||
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