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Drei Faktoren haben wir gestern bereits ausgemacht, die den DAX belasten können. Doch damit nicht genug: Für Nervosität unter Investoren sorgten in dieser Woche zudem Aussagen des US-Notenbankers Eric Rosengren. Dieser zeigte sich überrascht, dass die Finanzmärkte bislang lediglich von einer oder zwei Zinsanhebungen im laufenden Jahr ausgehen. Aus seiner Sicht könne sich diese Einschätzung als zu optimistisch herausstellen, womit er recht deutlich auf eine baldige Zinserhöhung hinwies. Doch niedrige Zinsen sowie die damit einher gehende hohe Liquidität sind nach wie vor Kurstreiber. Hinweise auf steigende Zinsen sind dementsprechend ein weiterer Belastungsfaktor für den DAX.
Dass es tatsächlich zu einer baldigen Zinsanhebung durch die US-Notenbank Fed kommt, ist mit Blick auf die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA gar nicht so unwahrscheinlich. US-Arbeitsmarkt zeigt sich sehr stabil Am vergangenen Freitag wurde gemeldet, dass im Monat März 215.000 neue Stellen in den USA geschaffenen wurden (siehe Börse-Intern vom 01.04.2016). Zwar stieg dabei die in einer separaten Umfrage ermittelte Arbeitslosenquote von 4,9 auf 5,0 Prozent, die Erwerbsquote legte aber auf 63,0 Prozent weiter zu, auch wenn der Anstieg seit dem Tief nach der Finanzkrise (September 2015: 62,4 Prozent) nach wie vor recht schleppend verläuft. Das Wachstum der Stundenlöhne im Vergleich zum Vorjahresmonat verharrte bei 2,3 Prozent. Die Arbeitsmarktdaten insgesamt lassen daher weitere Zinsanhebungen durchaus vertretbar erscheinen Einkaufsmanager sehen wieder Wachstum Auch der ISM-Einkaufsmanagerindex für März verbesserte sich deutlich und mehr als erwartet (siehe Börse-Intern vom 01.04.2016). Er ist zudem erstmals seit sieben Monaten wieder über die Schwelle von 50 Zählern gestiegen, und das deutlich (aktueller Wert: 51,8). Werte über 50 weisen auf ein Wachstum der US-Industrie hin. Der Wert für den Service-Sektor liegt schon länger über 50 Punkte und stieg im März ebenfalls weiter an (aktueller Wert 54,5). Mit dem jüngsten Anstieg des ISM-Industrie-Index über die 50-Punkte-Marke wurde also eine weitere Hürde auf dem Weg zur nächsten Zinsanhebung überwunden. Konsumlaune der Verbraucher dürfte US-Wirtschaft stützen Und auch die Verbraucher, eine sehr wichtige Säule der US-Wirtschaft, sind weiterhin in Konsumlaune. So legte das Verbrauchervertrauen laut dem Conference Board überraschend zu und stieg von 94,0 Punkten im Februar auf 96,2 Punkte im März. Die Konsensschätzungen gingen nur von einem unveränderten Stand aus. Während die aktuelle Lage etwas schlechter beurteilt wurde (113,5 nach 115,0), kletterte die Erwartungskomponente von 79,9 auf 84,7 Punkte. Fazit Der US-Arbeitsmarkt entwickelt sich seit Monaten stabil, die Einkaufsmanager sehen wieder zukünftiges Wachstum und die Verbraucher bleiben eine wichtige Stütze der US-Wirtschaft. Es stellt sich daher die Frage, warum die Notenbank Fed eigentlich die Zinsen nicht weiter anheben sollte. Wenn sich die Anzeichen für ein baldiges Drehen an der Zinsschraube verdichten, könnten die Aktienmärkte ihre kürzlich eingeleitete Korrektur fortsetzen. Doch dies würde lediglich zum saisonalen Muster passen, über das mein Kollege Torsten Ewert am Montag berichtete. In Anbetracht der weiteren Wachstumsaussichten der US-Wirtschaft, die man aufgrund der Konjunkturdaten unterstellen kann, dürften die Kurse nach einer Korrektur wieder zulegen und damit dem saisonalen Verlauf weiter folgen, das danach – ab Mitte des Jahres – eine Rally in Aussicht stellt. Ein wenig mehr Klarheit darüber, wie sich die Fed in den kommenden Monaten verhalten wird, könnte das Sitzungsprotokoll der Fed vom März geben, das heute um 20.00 Uhr MESZ veröffentlicht wird. Kein Wunder also, dass die Märkte im Vorfeld eher zögerlich agieren. Viele Grüße Ihr Sven Weisenhaus | ||
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