Alt 08.04.16, 12:42
Standard Pfizer lässt die größte Pharmaübernahme platzen – japanische Aktien fallen deutlich zur
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Für den Paukenschlag in dieser Woche sorgte das US-Finanzministerium, indem die Regulierungsvorschriften für bestimmte Übernahmen deutlich verschärft wurden. Es handelt sich hierbei um sogenannte inverse Übernahmen, bei der das größere inländische Unternehmen von einem kleineren ausländischen Unternehmen übernommen wird. Durch Kreditvergabe des kleineren an den größeren, wird die Steuerschuld in den USA gesenkt und die Gewinne fallen im Ausland an, die dann einer geringeren Besteuerung unterliegen. An dieser Stelle setzen nun die Regelungen des US-Finanzministeriums an. Als Reaktion auf diese Maßnahmen blies Pfizer (WKN: 852009) die Übernahme des irischen Botox-Herstellers Allergan (WKN: A14U12) ab, die die größte Pharmafusion aller Zeiten weltweit werden sollte. Pfizer hätte durch die Übernahme die Steuerquote von 35 auf 12,5 Prozent senken können. Zwar zahlt Pfizer eine Entschädigung von 150 Millionen Dollar, weil der Deal geplatzt ist, aber der Kursverlust von rund 20 Prozent bei der Aktie von Allergan wiegt deutlich schwerer. Völlig unbeschädigt verlässt Pfizer allerdings nicht das Feld, zumal innerhalb von zwei Jahren der zweite Riesendeal geplatzt ist.

In dieser Woche ging an der Börse in Tokyo auch der Kampf um die 16.000er-Marke im Nikkei 225 verloren. Der japanische Leitindex verliert 1.009 Zähler und schließt bei 15.749 Punkten. Herbe Verluste mussten die großen Exportwerte hinnehmen, nachdem der japanische Yen gegenüber US-Dollar und Euro massiv an Wert gewonnen hat. Automobilaktien wie Toyota Motor (WKN: 853510) oder Mazda Motor (WKN: 854131) schlossen auf neuen 52-Wochentiefstkursen und im Wochenvergleich betragen die Verluste bis zu 16 Prozent. Gegen den Trend verbessern konnte sich Softbank Corp. (WKN: 891624). Die Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die Beteiligung an der amerikanischen Telefongesellschaft Sprint Corp. (WKN: A1W1XE) langsam aber sicher auf guten Wege ist und die Aktie von Softbank verteuert sich um fast fünf Prozent. Keine gute Woche hingegen hat das Indexschwergewicht Fast Retailing (WKN: 891638) hinter sich. Fast Retailing ist mit einer Indexgewichtung von 7,59 Prozent die schwerste Aktie im Nikkei 225 und die veröffentlichten Verkaufszahlen Ihrer Bekleidungskette UNIQLO haben doch sehr enttäuscht. Der Kurs von Fast Retailing fiel um gut 15 Prozent.

Der Nahrungsmittel-Hersteller Hochdorf (WKN: A0MYT7) legte Mitte dieser Woche sein Zahlenset für das Geschäftsjahr 2015 vor und musste den Marktteilnehmern einen Rückgang des Reingewinns um ein Fünftel auf 13 Millionen Schweizer Franken mitteilen. Diese negative Entwicklung begründete das Unternehmen ausschließlich mit dem eintretenden Währungseffekt. Im Vergleich dazu fiel das EBIT leicht besser aus als im Vorjahr und der Umsatz konnte um 30 Prozent auf 551 Millionen Franken gesteigert werden. Der Ausblick auf das laufende Jahr ist aus Konzernsicht vorsichtig, da noch keine Erholung auf den internationalen Märkten in Sicht sei. Die Aktie suchte nach der Eröffnung am Donnerstag noch eine klare Richtung und lag leicht im Minus.

Neue Lager- und Produktionsdaten aus den USA sorgten am Mittwoch für ordentlichen Auftrieb beim Ölpreis. Für das Barrel (159 Liter) der Rohölsorte WTI (West Texas Intermediate), das zum Handelsstart noch für 36,50 Dollar zu haben war, musste man zum Schlusskurs schon 37,75 Dollar bezahlen. Grund für diesen Preisanstieg war die Veröffentlichung der neusten US Öl-Vorräte, die zur Vorwoche überraschend um 4,9 Millionen Barrel auf 529,9 Millionen Barrel gesunken sind. Volkswirte rechneten mit einem Anstieg der Lagerbestände um 3,1 Millionen Barrel. „Allerdings muss man sagen, dass sich die Rohöllagerbestände immer noch auf Rekordniveau befinden“, bemerkte Markus Volz von der Baader Bank AG in Stuttgart.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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