Der amerikanische Aktienmarkt wartete in dieser Woche auf neue Impulse, die aber erst am Freitag mit den Arbeitsmarktdaten kommen könnten. In der Zwischenzeit wurde das Übernahmekarussell mal wieder angeschmissen. Den Anfang machte Jazz Pharmaceuticals (WKN: A1JS1K) am Dienstag vor Börseneröffnung mit dem Angebot von 1,5 Milliarden Dollar oder 30,25 Dollar in bar für jede Aktie von Celator (WKN: A1W8Q7). Mit dem Medikament gegen Leukämie erweitert Celator sehr gut die Produktpalette von Jazz. Der Übernahmepreis beinhaltet eine Prämie von über 70 Prozent gegenüber dem Schlusskurs von Freitag zuvor. In der ersten Wochen diesen Jahres fiel die Aktie auf einen Tiefstand bei 1,12 Dollar. In diesem Zusammenhang werden unter den Marktteilnehmern weitere Titel genannt, die ebenfalls durch Forschungserfolge zu Übernahmezielen werden könnten. Es empfiehlt sich die Entscheidungen der US Gesundheitsbehörde FDA (U.S. Food and Drug Administration) genauestens zu verfolgen. Zur Wochenmitte legte Salesforce.com (WKN: A0B87V) ein Übernahmeangebot für die ebenfalls im e-commerce tätige Demandware (WKN: A1JHRY) in Höhe von 2,8 Milliarden Dollar auf den Tisch. Salesforce zahlt pro Demandware Aktie 75 Dollar in bar und eine Prämie von 56 Prozent auf den Schlusskurs vom Vortag.

Das Gold tritt zurzeit auf der Stelle und legt eine Verschnaufpause ein. Seit der letzten Berichtswoche verlor das Edelmetall auf Schlusskursbasis fünf Dollar und notiert derzeit bei 1.215 Dollar pro Feinunze. Dabei wurde die psychologisch wichtige Marke von 1.200 Dollar schon mal kurz getestet. Der „sichere Hafen“ scheint gerade nicht interessant zu sein und ein starker Dollar lässt zusätzlichen Verkaufsdruck aufkommen. Die Goldminenbetreiber warten ebenfalls auf einen Richtungsentscheid und blieben im gleichen Zeitrahmen in einer engen Handelsspanne (auf Schlusskursbasis). Barrick Gold (WKN: 870450) verlor von 17,13 auf 16,90 Dollar, Newmont Mining (WKN: 853823) legte von 32,45 auf 32,66 Dollar zu und Goldcorp (WKN: 890493) verlor von 16,90 auf 16,83 Dollar. Aufgrund der Spekulationen über eine Zinsanhebung bei der nächsten Fed-Sitzung am 15. Juni gerieten Minenaktien, wie Great Panther Silver (WKN: A0YH8Q), Tahoe Resources (WKN: A1C0RA) oder B2Gold (WKN: A0M889) unter Druck und verloren im Wochenverlauf im Schnitt fünf Prozent.

Nachdem es der Nikkei 225 im Verlauf der Handelswoche schaffte, die 17.000-Marke zu überspringen, setzten Gewinnmitnahmen ein. Der japanische Leitindex fiel wieder unter diese psychologisch wichtige Marke und schließt mit einem Wochenverlust von 210 Zählern bei 16.562 Punkten. Softbank Corp. (WKN: 891624) hat mit einer mehr als chaotischen Informationspolitik bzgl. der Verwendung des Erlöses von dem Teilverkauf (Softbank hat seine Beteiligung von 32 Prozent auf 28 Prozent reduziert) ihrer größten Beteiligung Alibaba (WKN: A117ME) die Marktteilnehmer mehr als verärgert. Zuerst hieß es von Softbank, dass der Erlös in Höhe von knapp neun Milliarden Dollar zum Abbau von Verbindlichkeiten genutzt wird. Über Nacht muss sich der Vorstandsvorsitzende und Hauptaktionär von Softbank, Masayoshi Son, es wohl doch anders überlegt haben und es kamen Gerüchte auf, dass der Erlös in die Aufstockung der Beteiligung an Yahoo Japan (WKN: 916008) gehen soll, an dem Softbank momentan schon mit gut 43 Prozent beteiligt ist. Der Aktienkurs von Softbank ging am letzten Tag dieser Handelswoche um 3,5 Prozent zurück. Der bis dato weltgrößte Börsengang dieses Jahres steht in Japan vor der Tür. Der in Asien äußerst beliebte Messenger Line wird voraussichtlich noch in diesem Monat sein Börsendebut geben. Line ist in vielen Ländern Asiens entweder Marktführer oder liefert sich mit Whatsapp ein Kopf an Kopf Rennen um die Marktführerschaft. Im Rest der Welt ist dieser Messenger noch nicht so populär, aber mit einem Börsengang wird dieser Messenger vielleicht auch in Ländern außerhalb Asien bekannter.

Der indische Auto- und LKW Hersteller Tata Motors glänzte mit Kurssteigerungen von über zehn Prozent. Das Unternehmen veröffentlichte besser als erwartete Unternehmenszahlen. Überzeugen konnte vor allem der Absatz der Sparte Jaguar Land Rover in China. Die in Stuttgart gehandelten US-ADRs von Tata Motors (WKN: A0DJ9M) stiegen daraufhin auf über 30 Euro.

Der österreichische Stahl- und Technologiekonzern Voestalpine (WKN: 897200) hat im Geschäftsjahr 2015/2016 ein operatives Ergebnis (Ebit) von 888,8 Millionen Euro erzielt. Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds stieg das Ergebnis leicht um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Dividende soll nun von einem auf 1,05 Euro leicht erhöht werden. Die Aktie reagierte mit einem Kurssprung von 6,5 Prozent und tendiert bei 31,40 Euro.

Quelle: boerse-stuttgart AG