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EZB behält ultralockere Geldpolitik bei.
Im Vorfeld der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag, übten sich die Anleger in Zurückhaltung. Doch auch die Entscheidung der EZB, die Leitzinsen nicht anzutasten, löste keine Bewegung an der Börse aus. Trotz anhaltender Mini-Inflation beließen die Währungshüter den Hauptsatz für die Versorgung der Geschäftsbanken mit Notenbankgeld auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Auf diesem Niveau liegt er bereits seit März. Gleichzeitig startet die Zentralbank am 8. Juni mit dem Kauf von Unternehmensanleihen. Am 22. Juni können Banken zum ersten Mal die neuen Langfristkredite abrufen, welche die Notenbank ebenfalls im März beschlossen hat. Volkswirte rechnen mit einer längeren Phase ohne Änderungen an der ultralockeren Geldpolitik. So hat EZB-Chefvolkswirt Peter Praet kürzlich bekräftigt, dass es noch Zeit brauchen werde, um die Wirkung zuletzt beschlossener Maßnahmen bewerten zu können. Den Dax ließen die Nachrichten kalt, er schwankte um die Marke von 10.200 Punkten. Auch schwache Wirtschaftsdaten aus der Eurozone blieben ohne Reaktion. Die Erzeugerpreise der Industrie sind im April wieder gesunken, nachdem es im März erstmals seit Monaten zu einem Anstieg gekommen war. Die Preise auf der Erzeugerstufe fielen im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent. Am Devisenmarkt reagierte der Euro und sank leicht unter die Marke von 1,12 US-Dollar. Dem Wirtschaftsbericht der USA, dem so genannten Beige Book nach, registriert die US Notenbank Fed zunehmenden Inflationsdruck sowie moderates Wachstum bei Beschäftigung und Löhnen. Das könnte ein Hinweis auf eine baldige Zinsanhebung in den USA sein. Der offizielle Arbeitsmarktbericht der Regierung für Mai wird an diesem Freitag veröffentlicht. Derzeit erwarten Ökonomen einen Arbeitsplatzaufbau beim offiziellen Bericht von 160.000 Stellen. Bundesanleihen Bundesanleihen konnten Ihre zwischenzeitlichen Gewinne am Mittwoch nicht behaupten. Der maßgebliche Richtungsimpuls für die Anleihenmärkte kam mit den Wirtschaftsdaten aus den USA. Diese fielen besser als erwartet aus und sorgten für fallende Kurse bei Staatsanleihen. 10-jährige Bunds notierten am Donnerstag bei 0,14 Prozent. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future stieg bis Donnerstagnachmittag auf 164,41 Prozent. Anlegertrends Neuemission von HeidelbergCement stark nachgefragt Die neue 750 Millionen Euro schwere Anleihe des Baustoffkonzerns HeidelbergCement AG (WKN: A2AAQY) gehört diese Woche zu den Umsatzspitzenreitern an der Börse Stuttgart. Der Bond wird mit 2,25 Prozent p.a. verzinst und ist am 03.06.2024 fällig. Folgende Kündigungsrechte für den Emittenten wurden eingeräumt: bis zum 03.03.2024 eine Make Whole Call Option mit einer Prämie von 0,50 Prozent und ab dem 03.03.2024 eine Kündigungsmöglichkeit zu 100 Prozent. Die kleinste handelbare Einheit liegt bei 1.000 Euro Nominal. HeidelbergCement gehört eigenen Angaben zufolge zu den weltweit größten Baustoffunternehmen. Die Gesellschaft sei in mehr als 40 Ländern mit über 45.450 Mitarbeitern vertreten. Einen Gesamtumsatz von 13,50 Mrd. Euro im Jahr 2015 erwirtschaftete der Konzern unter anderem in seinen Kernaktivitäten der Herstellung und des Vertriebs von Zement, Transportbeton und Asphalt. Neue Anleihe der 4finance S.A. beliebt bei Anlegern Stark nachgefragt war auch diese Handelswoche noch die kürzlich von der 4finance S.A.im Volumen von 100 Millionen Euro emittierte Anleihe (WKN: A181ZP). Der Bond ist mit einem Kupon von 11,25 Prozent ausgestattet und ist am 20.05.2021 endfällig. Seitens des Emittenten besteht bis zum 23.11.2018 eine Make Whole Call Option mit einer Prämie von 0,50 Prozent. Ab dem 23.11.2018 kann der Emittent die Anleihe zu 104,00 Prozent kündigen. Die Anleihe ist zu einer Mindeststückelung von 1.000 Euro handelbar. 4finance S.A. ist eines der führenden europäischen Fintech-Unternehmen im Bereich mobile- und online-Kreditvergabe. Die Gesellschaft hat bereits zwei Unternehmensanleihen (in USD und SEK) ausstehen und verfügt über ein Moody’s Rating von B3 (positive) und ein S&P Rating von B+ (stabil). 4finance verfügt weltweit über mehr als 5 Millionen registrierte Kunden in aktuell 14 (vorwiegend) ost- und nordeuropäischen EU-Ländern. Polen macht mit 26% den größten Anteil am Kreditportfolio aus. Die durchschnittliche Kredithöhe beträgt 302 Euro, die durchschnittliche Laufzeit 27 Tage. Die Gesellschaft ist seit Ende 2009 jeden Monat profitabel. Im Zeitraum von 2013 bis 2015 konnte 4finance den Umsatz auf 318 Mio. Euro verdoppeln, der Jahresüberschuss (nach Steuern) konnte in der gleichen Zeit von 36 Mio. Euro auf 64 Mio. fast verdoppelt werden. Der aktuelle Zinsdeckungsgrad beträgt 4,2. Venezuela vor dem Kollaps!? Wegen der stark gefallenen Ölpreise und der Misswirtschaft befindet sich Venezuela in einem ruinösen Zustand. Lebensmittel und andere Grundgüter sind Mangelware geworden. Die Inflationsrate steigt ins Unermessliche. Die konservativen Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) liegen für dieses Jahr bei 700 Prozent. Ohne internationale Vermittlung scheint die Krise in dem südamerikanischen Land nicht mehr lösbar zu sein. Regierung und Opposition sind in einem Machtkampf gefangen. Die Opposition strebt eine Absetzung von Präsident Nicolas Maduro per Referendum an. Die Regierung weigert sich, den entsprechenden Antrag anzunehmen und ignoriert die vom mehrheitlich oppositionellen Kongress erlassene Gesetzgebung. Mitte Mai hatte Maduro den Ausnahmezustand verhängt. Der Schritt gibt ihm Sondervollmachten, um in der Wirtschaft einzugreifen und die nationale Souveränität sicherzustellen. Maduro will damit sein Land vor der Einmischung der USA schützen. Das von der Opposition kontrollierte Parlament rief Luis Almagro, den Präsidenten der OAS (Organisation Amerikanischer Staaten) bereits auf, die Interamerikanische Demokratiecharta zu aktivieren. Diese hatte die OAS 2001 mit dem Ziel verabschiedet, demokratische Organe in den amerikanischen Staaten zu stärken und zu schützen. Almagro und Maduro lieferten sich schon in der Vergangenheit eine Fehde. Am Dienstag rief Maduro sein Land zur „nationalen Rebellion“ gegen aus seiner Sicht internationale Aggression auf. Venezolanische Staatsanleihen, wie z.B. der bis September 2027 laufende und mit einem Kupon von 9,25 Prozent ausgestattete Titel (WKN: 195081) gerieten wieder stärker unter Druck. Aktuell notiert das Papier bei 42,15 Prozent. Auch die Anleihe der staatlichen Erdölgesellschaft Petroleos de Venezuela S.A. (WKN: A0NRMA) hat stark nachgegeben. Der Bond mit einer Verzinsung von 5,25 Prozent p.a. und einer Laufzeit bis April 2017 notiert aktuell bei 60,75 Prozent. Neueinführungen Bremen Das Norddeutsche Bundesland hat sich mit einer 500 Mio. Euro Anleihe an den Kapitalmarkt gewandt (WKN: A1680M). Die Länderanleihe wird mit 0,125 Prozent verzinst. Am 30.05.2023 soll die Rückzahlung erfolgen. Derzeit notiert das Wertpapier bei einem Kurs von 99,79 Prozent, daraus ergibt sich eine Rendite von 0,16 Prozent. Börse Stuttgart TV Allen Diesel-Unkenrufen zum Trotz halten Investoren Anleihen von VW für ein solides Investment. Das gilt im Prinzip für die meisten Autobauer, sagt Bianca Becker, Anleihen-Expertin an der Börse Stuttgart. Hohe Kupons verspricht auch Olympia Gastgeber Brasilien, allerdings sollten Anleger das Währungsrisiko berücksichtigen. Welche wichtigen Neuemissionen gehandelt werden können, verrät die Expertin im Interview bei Börse Stuttgart TV. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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