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Der DAX hat inzwischen stärker korrigiert als in der Abwärtsbewegung von Mitte April bis Anfang Mai (siehe rote Rechtecke). Für den dynamischen Kursrutsch kann man, neben den in den vergangenen Tagen aufgeführten Gründen, aus rein charttechnischer Sicht auch den Bruch des Aufwärtstrendkanals (grün) verantwortlich machen. Deutlich zu erkennen ist, dass der Trend mit einem Abwärtsgap (Kurslücke nach unten) gebrochen wurde. Das bestätigt meist sowohl den Trend als auch den Trendbruch.
Binnen einer Woche rutschte der deutsche Leitindex in der aktuellen Abwärtsbewegung um rund 700 Punkte bzw. fast 7 Prozent ab. Erst im Bereich der horizontalen Unterstützung bei rund 9.500 Punkten konnte sich der Index gestern und heute stabilisieren. Dort endeten auch schon Anfang April eine Korrektur und Anfang März eine Abwärtsbewegung kurz nach der damaligen EZB-Zinsentscheidung. Und, diese Marke ist gleichzeitig auch die untere Begrenzung des Korridors, der durch den Verfallstag vorgegeben wird. Hier liegt eine große Put-Position und es ist davon auszugehen, dass die Stillhalter diese nicht auch noch absichern wollen (siehe ../verfallstag-diagramm) Fibonacci-Retracements: Maximalkorrekturkursziel nicht unterschritten Insgesamt korrigierte der DAX die Aufwärtsbewegung von Anfang Februar bis Mitte April bislang um mehr als 50 Prozent (blaue Linien). Da aber das Maximalkorrekturkursziel von 61,80 Prozent nicht unterschritten wurde, gilt die Aufwärtstendenz des DAX nach der Fibonacci-Methode noch als intakt. Target-Trend-Methode: Kursziel 9.395 Punkte Blickt man auf den folgenden Target-Trend-Chart, dann zeigt sich, dass hier die Mittellinie bei 9.395 Punkten die nächste Unterstützung bzw. das nächste Kursziel ist. Elliott-Wellen: Nur eine ABC-Korrektur? Dies passt zu den im ersten Chart eingezeichneten Fibonacci-Marken. Wenn der DAX das Kursziel aus der Target-Trend-Methode bei 9.395 Punkten erreicht, aber oberhalb des Maximalkorrekturkursziels bei 9.377,37 Punkten (61,80 Prozent) bleibt, könnten wir nur eine ABC-Korrektur (rote Buchstaben im ersten Chart) nach der Elliott-Wellen-Theorie gesehen haben. An diese könnte sich dann ein neuer Aufwärtstrend mit Kursen oberhalb des Trendhochs bei 10.474,38 Punkten anschließen. Kommt es aber zu Kursen unterhalb des 61,80-Prozent Fibonacci-Retracements, müsste man von deutlich tieferen Kursen ausgehen. Denn übergeordnet betrachtet befindet sich der DAX nach wie vor in einer Korrektur in Form einer Flagge: Und in deren Rahmen hätte der DAX sogar noch Abwärtspotential bis auf rund 8.000 Punkte (roter Pfeil). Dort könnte dann aus Sicht der Elliott-Wellen-Theorie eine ABCDE-Formation (rote Buchstaben) beendet werden. Fazit Ob wir im DAX nun lediglich eine ABC-Korrektur oder noch weiter fallende Kurse bis 8.000 Punkte sehen, ist aktuell schwer zu prognostizieren. Das 61,80-Prozent Fibonacci-Retracement bei 9.377,37 Punkten wird zwischen Wohl und Wehe entscheiden. Ob es unterschritten wird, hängt von den anstehenden Terminen ab. Die Zinsentscheidung der Fed heute Abend um 20:00 Uhr (MEZ) könnte bereits zu stärkeren Kursreaktionen führen. Dann werden wir sehen, wo wir im DAX stehen. Auch wenn es im DAX noch weiter abwärts geht und das bearishe Flaggenszenario Form annimmt, bedenken Sie, was am vergangenen Freitag hier an dieser Stelle stand: „Sollte es noch einmal zu einer stärkeren Korrektur kommen, dann könnte dies [..] das letzte Mal sein, dass man Aktien auf diesem Niveau kaufen kann.“ Viele Grüße Ihr Sven Weisenhaus | ||
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