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Angst vor Brexit belastet weiter die Märkte – Sicherheit gefragt.
Nach einer kurzen Atempause am Mittwoch setzt sich die Talfahrt am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag fort. Der Dax rutschte unter die Marke von 9.500 Punkten. Auch wenn sich der DAX im Laufe des Tages erholen konnte: die Angst vor dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union, anderen politischen Risiken sowie vor einer Abschwächung der Konjunktur hält die Märkte immer stärker in Atem. Sicherheit ist da gefragt. Anleger schichteten diese Woche verstärkt von Aktien in Anleihen um. Auch Gold konnte profitieren, die Feinunze klettert über die Marke von 1300 US-Dollar je Unze. Wie erwartet hatte die US-Notenbank Fed am Mittwochabend den Leitzins unverändert gelassen. In ihren neuen Projektionen zeichneten die Währungshüter einen flacheren Zinspfad. Nach Einschätzung von Fed-Chefin Janet Yellen sind die jüngsten Konjunkturdaten zu schwach. Daneben bezeichnete sie einen möglichen Brexit als Gefahr für die globale Konjunktur und die Finanzmärkte. Am Mittwoch veröffentlichte US-Daten boten kein einheitliches Bild. Während Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung schwächer als erwartet hereinkamen, überraschte der Empire State Manufacturing Index positiv. Bundesanleihen Am Dienstag rutschte die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen, dem wichtigsten europäischen Benchmark-Bond, erstmals in den Negativbereich. Die Verzinsung fiel bis auf minus 0,034 Prozent und liegt aktuell immer noch bei minus 0,01 Prozent. Der richtungweisende Euro-Bund-Future notierte in der Spitze bei 165,68 Prozent. Auch bei anderen Laufzeiten war die Rendite rückläufig. Die 15-jährige Bundesanleihe mit Fälligkeit 2031 gab bis auf 0,156 Prozent nach. Am kurzen Ende sank die Rendite zweijähriger Schatzanweisungen auf ein Rekordtief von minus 0,59 Prozent. Die Verzinsung von Staatsanleihen sackte nicht nur in Europa, sondern weltweit ab. In den vergangenen zehn Handelstagen ist die Rendite zehnjähriger US-Treasuries von 1,88 Prozent auf 1,57 Prozent gesunken. Neben Bundesanleihen weisen in der zehnjährigen Laufzeit auch Anleihen aus der Schweiz und aus Japan negative Renditen auf. Anlegertrends Neue Otto-Anleihe stark nachgefragt Der weltweit agierende Handels- und Dienstleistungskonzern Otto Group hat am Dienstag erfolgreich eine Anleihe (WKN: A2AAWQ) im Volumen von 250 Millionen Euro platziert. Die siebenjährige Anleihe ist mit einem historisch niedrigen Kupon von 2,5 Prozent ausgestattet. Die kleinste handelbare Einheit beträgt 1.000 Euro nominal. Auf Anlegerseite ist die Nachfrage groß. Mit einem Handelsvolumen von 5,6 Millionen Euro führte der Bond die Liste der Umsatzspitzenreitern von Unternehmensanleihen an der Börse Stuttgart an. Die Anleihe wurde im Rahmen des European Medium Term Note Programms (EMTN-Programm) aufgelegt, das die Otto Group seit 2013 nutzt, um einen Teil der Unternehmensfinanzierung über Bonds zu sichern. Der Versandhändler nutzt die niedrigen Zinsen, um sich frisches Kapital zu besorgen. Seit 2009 ist die Unternehmensgruppe auf dem Bondmarkt aktiv. Das geliehene Geld diene der „allgemeinen Unternehmensfinanzierung“, teilte Otto mit. Die Otto Group ist die Holding-Gesellschaft des gleichnamigen Versandhändlers. Neben der Marke Otto gehören diverse andere Einzelhandels-Marken zu der Gruppe, außerdem besitzt die Otto Group mehrere Finanzdienstleister. Compagnie de Financement Foncier SA stark nachgefragt Trotz des hohen Kurses war der von Standard & Poor’s mit AAA bewertete Jumbopfandbrief (WKN: A1HCQQ) der Compagnie de Financement Foncier bis zur Wochenmitte an der Börse Stuttgart stark nachgefragt. Bei einem Kurs von 114,78 Prozent gaben Anleger ihre Positionen dann aber verstärkt ab. Der Bond im Volumen von einer Milliarde Euro wird mit 2,375 Prozent p.a. verzinst und kann zu einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal gehandelt werden. Die Anleihe wird am 21.11.2022 endfällig. Die Compagnie de Financement Foncier S.A. (CFF) ist ein Finanzinstitut mit der Zulassung als Société de Crédit Foncier. Die CFF ist eine 100-prozentige Tochter der Crédit Foncier de France S.A. (Crédit Foncier). Diese wiederum ist eine Tochtergesellschaft der BPCE, die der Groupe BPCE vorsteht. Die ausschließliche Aufgabe der CFF ist die Refinanzierung des Immobilien- und Kommunalkreditge-schäfts der Crédit Foncier und BPCE Bankengruppe durch die Emission von Covered Bonds. USD-Anleihe von Amgen Inc. umsatzstark Hohe Handelsumsätze verzeichnete auch die bis Mai 2025 laufende in US-Dollar notierende Anleihe (WKN: A1Z06H) des weltweit größten Biotechnologieunternehmens Amgen Inc. Während einige Anleger den mit einem Kupon von 3,125 Prozent ausgestatteten Bond kauften, nutzen andere ab Mittwoch das Kursniveau und machten Kasse. Das von Standard & Poor’s mit A bewertete Papier kann zu einer Mindeststückelung von 2.000 USD gehandelt werden. Amgen ist mit 18.000 Mitarbeitern das weltweit größte unabhängige Biotechnologieunternehmen und an mehr als 75 Standorten in Amerika, Europa und Asien vertreten. Das Unternehmen ist davon überzeugt, dass die Biotechnologie das Potenzial hat, bislang unbesiegbare Krankheiten behandeln zu können. In Deutschland ist Amgen mit drei Gesellschaften vertreten. Die Amgen GmbH in München, gegründet 1989, ist seit über 25 Jahren für klinische Forschung und die Vermarktung und den Vertrieb von Amgen Arzneimitteln in Deutschland tätig. Zudem hat Amgen zwei Forschungsstandorte in Deutschland. Seit dem Jahr 2000 gibt es in Regensburg die Amgen Research GmbH. Seit März 2012 ist die Amgen Research (Munich) GmbH (ehemals Micromet) Teil von Amgens Bereich Forschung & Entwicklung. Neueinführungen Cemex Finance LLC Die Finanztochter des weltweit agierenden Konzerns für Baustoffe (WKN: A1823D) hat eine 400 Mio. Euro Anleihe begeben. Diese wird mit 4,625 Prozent p.a. verzinst und am 15.06.2024 fällig. Der Emittent hat ein Kündigungsrecht Make Whole Option mit einer Prämie von 0,50 Prozent bis zum 15.06.2020. Weiter kann dieser die Anleihe ab dem 15.06.2020 zu 102,313 Prozent, ab dem 15.06.2021 zu 101,156 Prozent, ab dem 15.06.2022 zu 100 Prozent und ab dem 15.06.2023 zu 100 Prozent kündigen. Die kleinste handelbare Einheit liegt bei 100.000 Euro nom. Börse Stuttgart TV Emerging Markets: Wieder einen Blick wert? Schwellenländer-Investments waren schon einmal beliebter. Die Straffung der US-Geldpolitik, das Ende des Rohstoff-Booms oder auch Turbulenzen auf dem chinesischen Aktienmarkt sorgten immer wieder für größere bis kleinere Rückschläge. Für Rückschläge jedenfalls, die dazu führten, dass sich viele Anleger aus diesen Regionen verabschiedeten. Mittlerweile scheint sich der Wind wieder etwas zu drehen. Auf der Suche nach Rendite entdecken viele Anleger wieder die Schwellenländer-Märkte. Wie interessant sind Schwellenländer-Märkte plötzlich wieder? Fondsspezialist Markus Weis von Goldman Sachs und Thomas Metzger vom Bankhaus Bauer sprachen darüber bei Börse Stuttgart TV. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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