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Und da steht der DAX wieder an der 10.000er Marke. So schnell geht das. Der Brexit ist damit zumindest kurzfristig wieder ausgepreist worden.
Sie sollten sich die vergangenen Tage noch einmal in Ruhe ins Gedächtnis rufen, denn sie sind ein Lehrbuchbeispiel für das typische Verhalten der Märkte. Überraschungen führen immer zu stärkeren Kursbewegungen Eine politische Überraschung verunsichert den Markt. Der DAX startet 1.000 Punkte tiefer. Panikmodus! Alles wird verkauft, rette sich, wer kann. Schauen Sie sich noch einmal in Ruhe die Berichte in den Medien dazu an. Erinnern Sie sich an Ihre eigenen Gefühle dabei. Nicht einmal eine Woche später: Alles ist wieder wie vorher. Der DAX erreicht die 10.000-Punkte-Marke. Der Brexit scheint vergessen – war was? Der Markt ist einfach extrem schnelllebig, das darf man niemals vergessen. Und natürlich gilt: Politische Börsen haben eben kurze Beine. Der Unterschied zwischen kurz- und langfristigen Folgen Doch diese Entwicklung sagt natürlich noch nichts darüber aus, welche langfristigen Folgen der Brexit haben könnte. Diese werden dann in den kommenden Monaten nach und nach eingepreist – je nach Ereignis und Nachrichtenlage. Doch das ist ein langfristiger Prozess, der sich über Out- oder Underperformance zu anderen Indizes zeigt. Auch die Währungspaare werden nach den ersten sicherlich übertriebenen Reaktionen entsprechend langfristige Entwicklungen starten. Merken Sie sich das für die Zukunft! Denn nur so können Sie in solchen Panikmomenten gelassener und besonnener reagieren. Man darf sich wirklich niemals durch den Markt in Panik versetzen lassen. Aber das ist sicherlich leichter gesagt als getan. Es geht dabei auch nicht darum, am Brexit-Tag (oder ähnlichen Tagen) einzusteigen. Das ist nicht notwendig, schließlich weiß man nicht, wie heftig der Markt schlussendlich reagiert. Aber es geht darum, besonnen und ruhig Entscheidungen zu treffen, damit man, wenn der Markt steigt, bei klareren Signalen wieder einsteigen kann. US-Märkte: Brexit nur ein kurzes Ereignis Auch in den USA haben die Indizes den Brexit sehr schnell verdaut. Der S&P500 nutzte den vorherigen Ausverkauf sogar, um gestern ein neues Allzeithoch ausbilden. Auch das ist etwas, dass man in der Vergangenheit schon oft gesehen hat: In einer Seitwärtsbewegung führt ein externes Ereignis zu einem Ausverkauf, der dann den Startschuss zu einer neuen Rally auslöst. Wir erinnern uns, wenn wir uns diesen Chart ansehen, dass selbst die Fed-Chefin Janet Yellen vor den Folgen des Brexit gewarnt hat. Doch der Markt sieht das offensichtlich anders. Kaum ist ein Thema abgehakt, wird das nächste anvisiert – Sie erinnern sich, genau das betonen wir hier in der Börse Intern immer wieder. Eines der kommenden Themen zurzeit ist, wie mein Kollege Torsten Ewert gestern bereits beschrieben hat, die US-Berichtssaison. Doch die Berichtssaison ist noch jung. Und aus diesem Grund muss auch noch abgewartet werden, ob dieser Ausbruch im S&P500 nachhaltig wird oder ob es zu einem Fehlsignal kommt. Diese sind in solchen Bewegungen nicht ungewöhnlich. Denn ähnlich wie der DAX mit der 10.000er Marke kämpft, hängt der S&P500 seit knapp zwei Jahren an der 2.000er Marke fest. Wenn jetzt der Ausbruch gelingt, ist allein das ein bullishes Zeichen. Ein Zeichen, dass der S&P500 endgültig die Konsolidierung um eben diese 2.000er Marke abschließt. Und das wäre wiederum auch ein klares Kaufsignal für den DAX. Denn in diesem Fall steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch der DAX die 10.000er Marke nachhaltig nach oben verlässt. Fazit Die Chancen, dass die zähen und andauernden Seitwärtsbewegungen nach oben aufgelöst werden, sind nun deutlich gestiegen. Noch muss abgewartet werden, ob das Signal im S&P500 nachhaltig wird. Dafür sind zumindest ein oder mehrere Schlusskurse oberhalb der 2.134er Marke notwendig. Deutlicher wäre es, wenn zusätzlich unter steigenden Umsätzen Aufwärtsdynamik aufkommt. Viele Grüße Ihr Sven Weisenhaus | ||
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