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Dax über der Marke von 10.000 Punkten.
Am Donnerstag gaben Anleger vom Start weg Gas und schoben den DAX deutlich über 10.000 Punkte. Sie wollen nicht auf den Zinsentscheid der Bank of England warten und gingen davon aus, dass die britische Notenbank die Zinsen senkt, um die wirtschaftlichen Folgen eines Brexit abzufedern. Doch es kam anders: Die Zinsen bleiben bei 0,5 Prozent. Die Notenbanker warten ab bis zur nächsten Sitzung im August, um belastbarere Informationen über die Entwicklung der Konjunktur zu bekommen. Die meisten Analysten hatten damit gerechnet, dass die britischen Notenbanker den Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,25 Prozent senken würden, um die wirtschaftlichen Folgen eines Brexit abzumildern. Auch eine Senkung auf null Prozent sowie die Ankündigung zusätzlicher Geldspritzen war nicht ausgeschlossen. Der DAX gab daraufhin einen großen Teil seiner Gewinne wieder ab und fiel kurzzeitig unter die Marke von 10.000 Punkten. Die US Fed sieht keine Anzeichen von Inflation (Beige Book). Somit wird sie sich Zeit lassen mit der nächsten Zinsrunde. Als Belastungsfaktor kann sich der wieder schwächere Ölpreis entwickeln, auch Gold hat wieder abgegeben. Bundesanleihen Der Bund kam diese Woche extrem günstig an frisches Geld. Eine neue zehnjährige deutsche Bundesanleihe (WKN: 110240) wurde erstmals mit einer negativen Auktionsrendite am Markt platziert. Investoren bekamen das mit einem Kupon von 0,00 Prozent ausgestattete Papier zu einer Durchschnittsrendite von minus 0,05 Prozent zugeteilt. Deutsche Staatsanleihen gelten als sichere Zuflucht, dennoch zeigten sich die Banken angesichts der starken Renditerückgänge zurückhaltend. Es gingen nur Gebote über 4,783 Milliarden Euro ein, während die Deutsche Finanzagentur 5 Milliarden Euro der neuen Benchmark-Anleihe im Angebot hatte. Die 2026 fälligen Papiere waren demnach „technisch unterzeichnet“. Am Donnerstag notierte das Papier zwischenzeitlich bei 100,78 Prozent bevor es auf 100,19 Prozent zurückfiel. Der Euro-Bund-Future zeigte sich bei 166,53 Zählern ebenso etwas schwächer. Anlegertrends Neue Schalke-Bonds gut nachgefragt Der FC Schalke 04 hat jüngst zwei Anleihen im Gesamtvolumen von 50 Millionen Euro begeben und mit dem frischen Kapital seine am 23. Juni vorzeitig gekündigte Altanleihe 2012/19 mit einem Kupon von 6,75 Prozent fristgerecht zurückgezahlt. Die bis Juli 2023 laufende Anleihe (WKN: A2AA04) im Volumen von 34 Millionen Euro ist mit einem Kupon von 5,0 Prozent ausgestattet. Der zweite Bond (WKN: A2AA03) im Volumen von 16 Millionen Euro ist am 07.07.2021 endfällig und wird mit 4,25 Prozent p.a. verzinst. Beide Anleihen können zu einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal gehandelt werden und stehen hoch im Kurs bei Anlegern an der Börse Stuttgart. Insbesondere das siebenjährige Papier wurde stark nachgefragt und notiert aktuell bei 107,55 Prozent. Hohe Umsätze in neuer Anleihe der Prokon Regenerative Energien eG Kürzlich hat die Prokon Regenerative Energien eG das Erwerbsangebot zum Bezug der Anleihe für ehemalige Genussrechtsgläubiger der 2014 insolvent gegangenen Prokon GmbH erfolgreich abgeschlossen. Von knapp 63.000 Anleihebezugsberechtigten haben über 45.0000 ihr Bezugsrecht ausgeübt. Insgesamt wurden Schuldverschreibungen im Volumen von mehr als 380 Millionen Euro bezogen. Die Auslieferung der Papiere in die Wertpapierdepots der Anleihegläubiger erfolgte am 12.07.2016 und seit Mittwoch ist die Anleihe (WKN: A2AASM) an der Börse Stuttgart handelbar. Das Papier ist mit Windparks im Wert von rund 500 Millionen Euro komplett besichert und wird über die Laufzeit von 15 Jahren komplett zurückbezahlt. Der Kupon beträgt 3,5 Prozent p.a. Am ersten Handelstag machten etliche Anleger Kasse. Der Kurs sackte auf 91,90 Prozent ab, wo er sich dann am Nachmittag auch eingependelt hat. Die nächsten Wochen und Monate bleiben eine weitere Belastungsprobe. Nichtbezogene Schuldverschreibungen im Volumen von rund 90 Millionen Euro müssen von der Gesellschaft marktschonend verkauft. Der Nettoerlös wird an die Gläubiger, die sich gegen einen Bezug der Anleihe entschieden haben, ausgezahlt. ThyssenKrupp Unter den Umsatzspitzenreiter bei Unternehmensanleihen war in der Handelswoche auch die bis März 2021 laufende Anleihe (WKN: A2AAPF) der ThyssenKrupp AG zu finden, die im Zuge von Fusionsfantasien einen ordentlichen Kursanstieg verzeichnete. Das mit einem Kupon von 2,75 Prozent ausgestattete Papier im Volumen von 750 Millionen Euro notierte am Donnerstag bei 103,41 Prozent. Die Gerüchte um eine Annäherung zwischen den Stahlkonzernen Tata und ThyssenKrupp haben sich jüngst bestätigt. Die beiden Unternehmen teilten mit, dass sie Gespräche über einen Zusammenschluss führen, diese aber noch in einem frühen Stadium seien. Hintergrund ist die extrem angespannte wirtschaftliche Situation in der sich die europäische Stahlindustrie befindet. Viele Experten sind der Meinung, dass China seinen Stahl zu Niedrigpreisen ins Ausland verkauft, um die Überkapazitäten der heimischen Branche zu verkleinern. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker nach sind Chinas Stahlexporte nach Europa zuletzt um 28 Prozent gestiegen und die Stahlpreise um fast ein Drittel gesunken. Börse Stuttgart TV Kapitalfehler: Neuer Bestseller von Marc Friedrich und Matthias Weik Bereits mit ihren ersten beiden Büchern haben sie polarisiert und waren damit sehr erfolgreich: „Der größte Raubzug in der Geschichte“ und „Der Crash ist die Lösung“ schafften es bis auf die Spiegel Bestsellerliste. Jetzt rechnen sie mit ihrem dritten Buch erneut ab mit den Exzessen der Finanzindustrie: “Kapitalfehler – wie unser Wohlstand vernichtet wird und warum wir ein neues Wirtschaftsdenken brauchen”. Wieder ein Bestseller. Bei Börse Stuttgart TV stellen sich die beiden Querdenker den kritischen Fragen von Börsenmoderator Andreas Groß. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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