Alt 29.07.16, 14:30
Standard Rentenreport KW 30: Fed belässt Leitzins unverändert
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Ifo-Index besser als erwartet.

Auf seinem jüngsten Erholungskurs hat der DAX am Donnerstag eine Pause eingelegt und pendelt um 10.300 Punkte. Anleger üben sich in vornehmer Zurückhaltung. Die Berichtssaison ist zwar in ihrer heißen Phase, die Urlaubssaison steht dieser aber wohl entgegen. Entsprechend gering waren die Umsätze am Markt.

Erwartungsgemäß beließ die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) am Mittwoch den Leitzins bei 0,25 bis 0,5 Prozent. Dennoch war das Statement etwas positiver als das nach der letzten Sitzung. Experten berufen sich insbesondere auf den Satz: „Die kurzfristigen Risiken für den Konjunkturausblick sind kleiner geworden“. Weiter heißt es, dass es im Juni einen „starken“ Zuwachs an Arbeitsplätzen gegeben habe und die Konsumausgaben kräftig wachsen würden, nur die Ausrüstungsinvestitionen seien weiter schwach.

US-Staatsanleihen schlossen vor dem Hintergrund der Zinsentscheidung der Fed insbesondere im langen Laufzeitenbereich fest. Die Rendite 10-jähriger Notes gab auf 1,50 % nach.

Ein überraschend gut ausgefallener Ifo-Index hatte bereits am Montag dazu beigetragen, dass das deutsche Börsenbarometer wieder das Niveau von vor dem Brexit-Referendum zurückeroberte. Der Rückgang des Ifo-Index fiel trotz der vielen negativen Prognosen von Ökonomen bezüglich der britischen Entscheidung von zuvor 108,7 auf jetzt 108,3 Punkte äußerst moderat aus. Analysten hatten im Schnitt mit einem deutlicheren Rückgang bis auf 107,5 Zähler gerechnet. Der Teilindex für die Beurteilung der aktuellen Lage kam auf 114,7 Punkten, verglichen mit einer durchschnittlichen Prognose von 114 Zählern. Das Barometer für die Prognose erreichte 102,2 Punkte, bei einer Konsensschätzung von 101,2 Zählern. Damit rechnen die rund 7000 von dem Münchner Institut befragten Unternehmensvertreter nur mit moderaten Auswirkungen des Brexit-Votums und nicht etwa mit einem regelrechten Absturz der europäischen Konjunktur.

Bundesanleihen

Trotz starker Aktienmärkte notierten Euro-Staatsanleihen zur Wochenmitte fest. Zehnjährige Bundesanleihen verzeichneten am Donnerstag leichte Kursgewinne und rentierten bei minus 0,092 Prozent. Der richtungsweisende Bund-Future stieg zwischenzeitlich auf 167,62 Punkte.

Angesichts der quantitativen Lockerung der EZB und des allgemein risikoaversen Umfelds waren langlaufende Anleihen stark nachgefragt. So wurde am Mittwoch die 30-jährige Bundesanleihe zu einer Durchschnittsrendite von 0,45 Prozent aufgestockt. Mit einer Bid-Cover Ratio von knapp 1,5 war das Papier gut nachgefragt.


Anlegertrends

US-Dollaranleihen gefragt bei Anlegern

Mit Handelsumsätzen von mehr als 4,2 Millionen US-Dollar (USD) stach diese Woche die im März 2019 endfällige Anleihe (WKN: A1HQP6) des weltweit größten Nahrungsmittelkonzerns Nestlé aus der Liste der Umsatzspitzenreiter von Unternehmensanleihen an der Börse Stuttgart heraus. Der Bond im Volumen von 500 Millionen USD ist mit einem Kupon von 2,25 Prozent ausgestattet und kann zu einer Mindeststückelung von 2.000 USD nominal gehandelt werden. Der Kurs der Anleihe war von 103,14 Prozent Anfang Juli auf 102,51 Mitte des Monats zurückgekommen. In der vergangenen Handelswoche war weiter viel Bewegung in dem von Standard & Poors‘ mit AA bewerteten Papier.

Auch der bis Januar 2023 laufenden Bond der Bank of America Corp. (WKN: BA0ADG) wurde von Anlegern an der Börse Stuttgart rege gehandelt. Die Anleihe im Volumen von 4,25 Milliarden Euro wird mit 3,3 Prozent p.a. verzinst. Die Mindeststückelung beträgt ebenso 2.000 USD. Das Rating von Standard & Poors‘ lautet BBB+.

Der Dollar notierte im Wochenverlauf schwächer. Der Euro konnte im Umkehrschluss zulegen und notierte am Donnerstag in der Spitze bei 1,1118 Dollar.

Telefónica Deutschland (O2) profitiert von EZB

Seit dem 8. Juni kauft die Europäische Zentralbank innerhalb ihres Anleihenkaufprogramms neben Staatsanleihen auch Unternehmensanleihen, was sich auf deren Kurse auswirkt. So konnten in der Handelswoche auch höhere Handelsaktivitäten in der bis Februar 2021 laufenden Anleihe der Telefónica Deutschland (WKN: A1YC3P) an der Börse Stuttgart festgestellt werden. Einige Anleger machten Kasse und verkauften bei Kursen von über 109 Prozent den mit einem Kupon von 2,375 Prozent ausgestatteten Bond. Die Anleihe im Volumen von 500 Millionen Euro ist zu einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal handelbar.

Die jüngsten Nachrichten von Telefónica Deutschland klingen verheißungsvoll. Dank des Verkaufs seiner Mobilfunkmasten hat das Unternehmen sein Betriebsergebnis gesteigert. Der operative Gewinn sei im zweiten Quartal um 76 Prozent auf 791 Millionen Euro gestiegen, teilte der Konzern mit. Dank des Sonderertrags kann das unter der Marke O2 bekannte Unternehmen den ersten Gewinn seit der milliardenschweren Übernahme von E-Plus einfahren. Unter dem Strich verdiente der Mobilfunkanbieter im zweiten Quartal 252 Millionen Euro.

Hohe Handelsumsätze in französischer Staatsanleihe

Mit einem Umsatz von mehr als 5,6 Millionen Euro war die bis April 2026 laufende französische Staatsanleihe (WKN: A1AYTR) in der Handelswoche stark nachgefragt. Der Bond im Volumen von 4,09 Milliarden Euro wird mit 3,5 Prozent p.a. verzinst.

Euro-Staatsanleihen notierten in der Handelswoche allgemein fest. Besonders Papiere der Kernstaaten waren gefragt.


Börse Stuttgart TV

Wandelanleihen: Das Beste aus zwei Welten?

Das Börsenjahr 2016 war bisher äußerst turbulent und auch entsprechend volatil. Bislang sieht es so aus, als würde sich kurzfristig nichts an dieser Situation ändern. Entsprechend sind einige Anleger derzeit auf der Suche nach Anlagealternativen. Eine solche Alternative könnten Wandelanleihen sein. Was Wandelanleihen sind und wie diese funktionieren erläutert Dr. Mirko Häcker von der Wolff & Häcker Finanzconsulting AG bei Börse Stuttgart TV.



Quelle: boerse-stuttgart AG
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