Alt 05.08.16, 18:57
Standard Rentenreport KW 31: Bundesschätze stark gesucht
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Lockerungsmaßen der Bank of England größer als erwartet.

Alle Augen waren am Donnerstag auf die Bank of England (BoE) gerichtet. In Erwartung eines wirtschaftlichen Abschwungs nach dem Brexit-Votum senkte die britische Notenbank den Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,25 Prozent und deutete an, dass sie noch dieses Jahr zu einer weiteren Senkung bereit wäre. Zugleich wurde das QE-Programm ausgeweitet. Die Notenbank will Anleihen im Wert von 435 Milliarden Pfund kaufen. Zuletzt lag das Wertpapierkaufprogramm bei 375 Milliarden Pfund.

An den Finanzmärkten kam es zur erwarteten Reaktion. Der britische Leitindex FTSE 100 zog weiter an, während das britische Pfund deutlich nachgab. Die britische Währung brach auf 1,3158 Dollar ein. Im Gegenzug zog auch der Euro zum Pfund auf 84,56 Pence an.

Das Maßnahmenpaket der Bank of England bescherte den europäischen Aktienmärkten Kursgewinne. Das deutsche Börsenbarometer kletterte nach der Entscheidung auf 10.281 Punkte. Gestützt wurde der Aktienmarkt zudem vom Ölmarkt. Die US-Sorte WIT setzt ihre Erholungsrally fort und stieg zwischenzeitlich über die Marke von 41 Dollar. Auch die Nordseesorte Brent zog weiter an.

Bundesanleihen

Nach dem Ausverkauf der letzten Tage starteten Bundesanleihen am Donnerstag einen Erholungsversuch. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen war zwischenzeitlich auf minus 0,07 Prozent gefallen. Auch der richtungsweisende Euro-Bund-Future zeigte sich fester bei 167,33 Punkten.

Die Finanzagentur konnte am Mittwoch trotz einer aus Anlegersicht unattraktiven Rendite von minus 0,6 Prozent neue Bundesschatzanweisungen gut am Markt platzieren. Die Papiere trafen auf große Nachfrage. Schuldtitel im Umfang von 3,966 Milliarden Euro wurden Investoren zugeteilt. Der Bund übernahm ein Volumen von 1,034 Milliarden Euro für Zwecke der Marktpflege in den Eigenbestand. Die Nachfrage nach den Papieren lag mit 6,598 Milliarden Euro deutlich über dem Emissionsvolumen von 5 Milliarden Euro. Die Bundesschatzanweisungen laufen bis September 2018 und sind mit einem Kupon von null Prozent ausgestattet. Auch am Donnerstag war die Nachfrage nach den Papieren hoch.


Anlegertrends

Norddeutsche Landesbank besteht EBA-Stresstest

Nach dem Kurseinbruch Mitte Juni ist die 750 Millionen Euro schwere Anleihe der Norddeutschen Landesbank (WKN: NLB8KA) wieder gefragt bei Anlegern und erreichte zu Wochenbeginn einen neuen Höchstkurs bei 102,75 Prozent. In der Handelswoche verbuchte das bis Januar 2021 laufende Papier einen Handelsumsatz von 3,7 Millionen Euro an der Börse Stuttgart. Der Bond wird mit 1,0 Prozent p.a. verzinst und kann zu einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal gehandelt werden.

Das norddeutsche Geldhaus war vergangene Woche unter den neun deutschen Banken, die im Rahmen des sogenannten Stresstest der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde EBA untersucht wurden und hat bestanden. Die deutschen Institute haben als grundsätzlich robust und widerstandsfähig erwiesen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung des Bundesverbands deutscher Banken (BdB), des Bundesverbands Öffentlicher Banken (VÖB), des Deutsche Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) sowie des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (VDP). Mit Blick auf die am Wochenende von der European Banking Authority (EBA) veröffentlichten Ergebnisse des aktuellen Bankenstresstests betonen die Verbände „eine sehr gute Ausgangslage bei der harten Kernkapitalquote (CET1-Ratio) Ende 2015“. Ihr Fazit: „Die Risikopuffer sind in Deutschland also kräftig aufgestockt worden.“

T-Mobile USA Inc. im Fokus der Anleger

Stark nachgefragt von Anlegern waren auch diese Woche wieder einige in US-Dollar (USD) notierende Unternehmensanleihen. Mit einem Handelsumsatz von mehr als vier Millionen USD führte der Bond von T-Mobile USA Inc. (WKN: A1HR51) die Liste der Umsatzspitzenreiter von Unternehmensanleihen an der Börse Stuttgart an. Die Anleihe läuft bis April 2019 und wird mit 6,464 Prozent p.a. verzinst. Die kleinste handelbare Einheit liegt bei 2.000 USD nominal.

Die US-Tochter der Deutschen Telekom übertraf im zweiten Quartal erneut mit den meisten Kennzahlen die Erwartungen. Das Kundenwachstum lag mit 646.000 Neukunden laut Wells Fargo zwar noch leicht über den Analystenschätzungen von 637.000, allerdings deutlich unter den eigenen Erwartungen von 717.000. Trotzdem fällt auch diese Kennzahl in dem zuletzt insgesamt trüben Branchenumfeld noch deutlich höher aus als bei der Konkurrenz: So musste AT&T zuletzt einen Kundenverlust von 180.000 hinnehmen. T-Mobile US hob hingegen den Ausblick für das Kundenwachstum an, die Prognosespanne für das bereinigte EBITDA grenzte die US-Tochter allerdings auf eine Spanne von 9,8 bis 10,1 Milliarden US-Dollar ein. Zuvor hatte der Telekomanbieter mit 9,7 Milliarden bis 10,2 Milliarden Dollar gerechnet.

Neue Staatsanleihe von Zypern gesucht

Zypern hat jüngst eine siebenjährige Anleihe (WKN: A1VQCC) platziert, die dem Land 1 Milliarde Euro frisches Geld in die Staatskasse gespült hat. Für den mit einem Kupon von 3,75 Prozent ausgestatteten Bond besteht eine hohe Nachfrage seitens der Anleger. Das Papier wird am 26.07.2023 endfällig und kann zu einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal gehandelt werden.

Der Tourismus in Zypern boomt. Das kleine Land profitiert von der schwierigen Sicherheitslage in den Nachbarländern. Anschläge und unsichere politische Verhältnisse in der Türkei, Ägypten und Tunesien sorgen dafür, dass Urlauber ihre Ziele überdenken, was zu Rekordzahlen in der Tourismusbranche von Zypern führt. Bereits vergangenes Jahr wurde mit 2,65 Millionen Besuchern ein 14-Jahres-Hoch verzeichnet. Für 2016 rechnen Tourismusexperten mit einem Wert um die drei Millionen. Der Tourismussektor zählt zu den wichtigsten Einnahmequellen des Landes und hilft, die Rezession, aus der man sich erst im vergangenen Jahr befreien konnte, endgültig hinter sich zu lassen.


Börse Stuttgart TV

BoE senkt den Leitzins – Siemens düpiert die Konkurrenz

Jetzt also doch: Die Bank of England reagiert auf die Brexit Entscheidung und senkt die Zinsen auf 0,25%. Norbert Paul, Derivateexperte an der Börse Stuttgart analysiert bei Börse Stuttgart TV die Situation auf der Insel und die Reaktionen am Markt. Weitere Themen: Die unterschiedlichen Marktreaktionen auf die guten Bilanzen von Siemens und Merck.



Quelle: boerse-stuttgart AG
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