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Ein „zu einfaches“ Setup.
Aktienmärkte zeichnen sich im Vergleich zu anderen Anlageklassen durch eine erhöhte Volatilität aus, allerdings sind auch die langfristigen Durchschnittsrenditen höher. Die vermeintlich ultimative Lösung für langfristig orientierte Anleger liegt also auf der Hand: Passive Aktien-ETFs kaufen und über den gesamten Anlagehorizont einfach liegen lassen. Aktienmärkte können ihre Kraft entfalten, der nachhaltige Vermögensaufbau ist gesichert. Kurzfristige Schwankungen verlieren im übergeordneten Bild an Bedeutung. Warum also überhaupt einen Manager oder Verwalter installieren? Passive ETFs bieten einen direkten und „unverfälschten“ Zugang zu den Marktrenditen! Dem langfristigen Erfolg steht nichts mehr im Wege. Oder? So geht die Rechnung auf Der passive Investor berücksichtigt seinen gesamten Anlagehorizont und sucht sich geeignete Instrumente, die seine Renditeerwartung in diesem Zeitrahmen am ehesten erfüllen können. Beträgt der Anlagehorizont 20 Jahre und ist nachhaltiger Vermögensaufbau das oberste Ziel, bieten sich Aktien als geeignetes Instrument zur Umsetzung an. Passive Aktien-ETFs werden gekauft (möglichst breit aufgestellt und global diversifiziert, um nicht abhängig von der Entwicklung einzelner Sektoren oder Länder zu sein), und nach 20 Jahren wird Resümee gezogen. Wer sich im Jahr 2016 zu dieser Strategie entschließt, kann den Erfolg seines Portfolios also im Jahr 2036 bewerten. Um ein illustratives Beispiel zu liefern, ist der Blick in die Vergangenheit allerdings geeigneter: Ein passiver Investor startet seine Strategie im August 1996 und kann per heute auf vollendete Tatsachen blicken. Die kumulative Rendite einer breit aufgestellten Aktienanlage (MSCI World Total Return) beträgt 359,25 Prozent nach 20 Jahren, was einer jährlichen Rendite von 6,60 Prozent entspricht. Ein ansehnliches Ergebnis in diesem zufällig ausgewählten Zeitraum. Die historische Durchschnittsrendite der globalen Aktienmärkte liegt sogar noch höher. Wo ist aber der Haken? Der Preis für den Erfolg Um der Bezeichnung „passiver Investor“ zu genügen, sind gewaltige Anforderungen zu erfüllen! Der beispielhafte Zeitraum ab 1996 zeigt auf, was das bedeutet. 1997 tobt die Asien-Krise, 1998 geht der LTCM-Hedgefonds in die Pleite. Ihr Depot erleidet herbe Rückschläge. Im Jahr 2000 platzt die Tech-Blase mit einem lauten Knall. Am 11. September 2001 fällt das World Trade Center dem Terror zum Opfer, mitten in einer Phase der tiefen Rezession. Die Welt liegt in Trümmern und die Medien versorgen Sie mit allen Details zum endgültigen Untergang. Im Jahr 2008 schlägt die Weltwirtschaftskrise voll zu! Am 09. März 2009 sind all ihre bisherigen Gewinne auf mickrige 17,82 Prozent zusammengeschmolzen. Es folgen Eurokrise, Schuldenkrise, Brexit, Ölpreisverfall. Sie bleiben jedoch 20 Jahre eisern bei Ihrer Strategie. Sie spielen nicht einmal mit dem Gedanken, Veränderungen an Ihrer Portfoliostruktur vorzunehmen. Sie behalten das übergeordnete Bild im Blick und vertrauen darauf, dass die Aufwärtsphasen in einer zunehmend globalisierten Welt überwiegen. Sie erzielen mit dieser Anlagestrategie 359,25 Prozent Zuwachs in 20 Jahren. Herzlichen Glückwunsch, dann sind Sie wirklich ein passiver Investor! Fazit Wenn das Setup so einfach wäre, warum haben dann viele Anleger ein Renditeproblem? Als Vermögensverwalter mit jahrzehntelanger Erfahrung können wir Ihnen aufschlussreiche Hinweise zur Beantwortung dieser Frage geben. Mehr dazu lesen Sie in wenigen Tagen in meiner nächsten Kolumne. Das Update der Kapitalmarktprognose von Grüner Fisher Investments ist fertiggestellt. Sie können sich dieses detaillierte Update unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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