Alt 16.09.16, 11:38
Standard Konzerne im Übernahmefieber – Softbank und japanische Banken verlieren
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Das dominierende Thema am amerikanischen Aktienmarkt ist weiterhin die Unsicherheit im Vorfeld der anstehenden Zinsentscheidung durch die US-Notenbank Fed in der kommenden Woche. Der Dow Jones Index konnte nach den Verlusten zum Wochenbeginn die 18.000er-Marke verteidigen und schloss bei 18.034 Punkten. Der Umsatzspitzenreiter war diese Woche der US-Saatgutriese Monsanto (WKN: 578919), nachdem im Übernahmepoker der Übernahmepreis bei 128 US-Dollar festgelegt wurde. „Allerdings müssen die Monsanto-Aktionäre und die Kartellbehörden diesem Deal noch zustimmen, da durch diese Übernahme der Bayer-Konzern zum größten Anbieter für Saatgut und Pflanzenschutzmittel werden würde“, erklärte Ralf Kopfschlägl von der Baader Bank AG in Stuttgart. Die Aktie notierte zur Wochenmitte bei 95,25 Euro. Eine weitere Milliarden-Dollar-Übernahme in der Agrarbranche verkündete auch der kanadische Konzern Potash (WKN: 878149), der mit seinem heimischen Konkurrenten Agrium (WKN: 886256) einen Düngemittel-Gigant schmieden will. Beide Unternehmen hätten sich auf ein Zusammengehen geeinigt und kämen dann auf eine Marktkapitalisierung von rund 36 Milliarden US-Dollar.

Die Unsicherheit, wie es in naher Zukunft mit der amerikanischen Zinspolitik weiter geht, belastet in dieser Woche auch den japanischen Aktienmarkt und der Nikkei 225 verliert in dieser Woche 553 Zähler und schließt bei 16.405 Punkten. Softbank Corp. (WKN: 891624) wurden von einer großen Investmentbank von Kaufen auf Neutral herabgestuft und gaben insgesamt um knapp acht Prozent nach. Auch der Bankensektor stand ganz klar auf der Verliererseite. Spekulationen, dass die japanische Zentralbank Einlagen von Großbanken mit einem negativen Strafzins belegen werden könnten, drücken auf die Bankenwerte. Mitsubishi UFJ Financial (WKN: 657892) gehen gut neun Prozent tiefer aus dem Markt und Sumitomo Mitsui Financial (WKN: 778924) verlieren knapp acht Prozent an Wert. Die sich in staatlichem Besitz befindende Eisenbahngesellschaft JR Kyushu soll in diesem Jahr noch teilprivatisiert werden. Die Erstnotiz ist dem Vernehmen nach für den 25. Oktober geplant und mit einem Volumen von circa 500 Milliarden Yen wäre es der größte Börsengang in Japan in diesem Jahr.

Im Übernahmekampf um den schwedischen Bremsenhersteller Haldex (WKN: 891112) hat der Autozulieferer ZF Friedrichshafen sein Angebot auf 110 schwedische Kronen erhöht, nachdem der Konkurrent Knorr-Bremse bereits ein Angebot in gleicher Höhe abgegeben hatte. Haldex unterstützt das Angebot von ZF, da die Unternehmensführung sich eine höhere Transaktionssicherheit ausrechnet. ZF selbst hält bereits vier Prozent der Aktien und hat mit drei Investoren Verkaufsvereinbarungen über 17 Prozent unterzeichnet. Auch kartellrechtlich gibt es bereits grünes Licht, was bei Knorr-Bremse fraglich wäre. Die Aktie von Haldex reagierte kaum auf diese Meldung und tendiert bei 12,20 Euro.

Der Dachziegelhersteller Braas Monier (WKN: BMSA01) mit Hauptsitz in Luxemburg rückte diese Woche ebenfalls in den Fokus der Übernahme. Das US-Baustoffunternehmen Standard Industries bietet 25 Euro je Braas Monier Aktie. Nach Bekanntwerden der Offerte sprang der Kurs von Braas Monier von 21,70 Euro auf aktuell über 26 Euro. Die Amerikaner haben sich nach eigenen Angaben bereits 40 Prozent der Anteile gesichert. Braas Monier sieht das Angebot als zu niedrig an.

Ausnahmsweise kamen diese Woche endlich einmal positive Meldungen aus der britischen Einzelhandelsbranche. Morrison Supermarkets plc (WKN: 880225) überraschte die Märkte mit guten Verkaufszahlen und einem gesteigerten Gewinn. Der Aktienkurs von Morrison konnte zwischenzeitlich um acht Prozent zulegen. Der britische Einzelhandel, insbesondere die großen Supermarktketten wie Morrison, Tesco (WKN: 852647) oder Sainsbury (WKN: A0B6G0) leiden seit Jahren unter dem aggressivem Preiskampf von Lidl und Aldi. Viele Konsumenten wechselten dauerhaft zu den deutschen Discountern. Zusätzlich dringen auch Onlineanbieter wie Amazon vermehrt in diesen Sektor vor und machen den Supermarktketten das Leben schwer.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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