Alt 30.09.16, 14:08
Standard Rentenreport KW 39: Opec einigt sich
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Ölpreis stärkt den deutschen Aktienmarkt.

Neben der Sorge um die deutsche Bank belastete am Mittwoch zusätzlich ein schwächerer Konsumklima-Index weiter den deutschen Aktienmarkt. Terrorgefahr und Brexit drücken auf die Konsumlaune der Deutschen. Das GfK Konsumklima sinkt für Oktober von 10,2 auf 10 Punkte und dies das dritte Mal in Folge.

Am Donnerstag reagierten die Aktienmärkte dann positiv auf die Einigung der Opec-Staaten. Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat sich am Mittwoch nach zweieinhalbjährigen Verhandlungen auf eine Obergrenze bei der Ölförderung verständigt. Bei einem informellen Treffen in der algerischen Hauptstadt Algier habe sich das Kartell auf eine Beschränkung des täglichen Produktionsvolumens auf 32,5 bis 33 Millionen Barrel (159 Liter) geeinigt. Das ist die erste Übereinkunft der Opec-Staaten seit acht Jahren. Die Wende geht offenbar auf eine Annährung der Erzrivalen Iran und Saudi-Arabien zurück. Der Preis für US-Rohöl stieg auf 46,80 Dollar je Barrel, die Nordseesorte Brent verteuerte sich auf 48,315 Dollar. Und auch der deutsche Aktienmarkt reagierte zunächst mit Kursgewinnen auf die überraschend zügige Einigung der Ölförderer.

Bundesanleihen

Die Angst, dass der deutsche Bankensektor erhebliche Schwierigkeiten bekommen könnte, nahm in den letzten Tagen deutlich zu. Anleger steuerten sichere Häfen an. Gesucht waren diese Woche Staatsanleihen mit guter Bonität aus der Eurozone. Neben deutschen Staatsanleihen kauften Anleger insbesondere auch finnische Staatpapiere, was sich deutlich auf die Rendite der zehnjährigen finnischen Staatsanleihe auswirkte, die bis auf minus 0,03 Prozent und damit das erste Mal überhaupt in den negativen Bereich fiel.

Mit dem am Donnerstag gestiegenen Aktienmarkt tendierten deutsche Bundesanleihen etwas schwächer. Zehnjährige Bunds rentierten bei minus 0,12 Prozent. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future zeigte sich etwas schwächer als an den Vortagen.


Anlegertrends

Anleger zeigen Lufthansa die kalte Schulter

Diese Woche hat die Lufthansa die Emission einer siebenjährigen Anleihe mit 500 Millionen Euro Volumen noch während der öffentlichen Vermarktungsphase mangels Nachfrage abgeblasen. Die Fluggesellschaft hatte versucht, den Bond mit einem Spread von 95 Basispunkten zu verkaufen und war nicht bereit, die Konditionen nachzubessern. Auch wenn andere Unternehmen es zuletzt vielfach geschafft hatten, Anlegern ihre Papiere angesichts des Kaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB), zu fast jedem Preis zu verkaufen, ließen sich die Anleger bei der Lufthansa-Emission nicht auf den Deal ein.

In Bezug auf die avisierte neue Anleihe der Fluggesellschaft, verkauften an der Börse Stuttgart viele Anleger zunächst den bis September 2019 laufenden Bond (WKN: A12UAP), der mit 1,125 Prozent p.a. verzinst wird. Nach dem Rückzug der geplanten Emission setzten wieder Käufe ein und der Kurs des Papiers stabilisierte sich. Aktuell notiert der Bond bei 102,60 Prozent, was einer Rendite von 0,24 Prozent entspricht.

Südzucker erhöht Jahresziele

Höhere Zuckerpreise, niedrigere Rohstoffpreise sowie eine gute Entwicklung im Segment Spezialitäten, zu dem unter anderem Stärke und Tiefkühlpizza gehören, steigerten das Unternehmensergebnis im ersten Halbjahr von zuvor 134 Millionen Euro auf nun 209 Millionen Euro, wie der Mannheimer Konzern vergangene Woche mitteilte. Europas größter Zuckerproduzent strotzt vor Zuversicht und erhöhte seine Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2016/2017 auf einen Wert von 340 bis 390 Millionen Euro.

Die Freude über die guten Gewinnaussichten übertrug sich zunächst auch auf die Nachfrage nach den Anleihen des Unternehmens. Insbesondere die Hybridanleihe (WKN: A0E6FU), die derzeit mit 2,819 Prozent p.a. verzinst wird stand im Interesse der Anleger. Im Lauf der Woche setzten dann aber auch Verkäufe ein. Der Bond ist zum 30. eines jeden Quartals durch den Emittenten kündbar. Die Verzinsung orientiert sich am 3 Monats Euribor + 310 Basispunkte. Aktuell notiert das Papier bei 96,42 Prozent.

BASF hat neue Anleihe begeben

Die zu den weltweit führenden Chemieunternehmen zählende BASF SE hat eine 500 Millionen schwere Euro-Anleihe (WKN: A2BPA5) emittiert. Die Anleihe wird mit 0,875 Prozent per anno verzinst. Die Rückzahlung soll am 06.10.2031 erfolgen, es sei denn der Emittent macht vorher von seinem Kündigungsrecht der Make Whole Call Option unter Zahlung einer Prämie von 0,15 Prozent bis zum 06.07.2031 gebrauch. Danach kann er die Anleihe zu 100,00 Prozent kündigen. Die Mindeststückelung beträgt 1.000 Euro nominal.

Der Konzern verfügt eigenen Angaben zufolge über eines der umfangreichsten Produktportfolios im Bereich der Industriechemikalien und bedient mit seinen Produkten weltweit die Automobil-, Elektro-, Chemie- und Bauindustrie sowie die Agrar- und Pharmabranche und die Öl- und Gasförderindustrie. Wie die BASF präsentiert, entwickelt und produziert sie Haupt- und Vorprodukte wie hochveredelte Chemikalien, technische Kunststoffe und Veredelungsprodukte sowie Pflanzenschutzmittel, Öle und Gase. Die Präparate finden Verwendung bei der Herstellung von Farben und Lacken, Papierprodukten, Hygieneartikeln, Kraft-, Kunst- und Schmierstoffen, Pestiziden, bei der Wasseraufbereitung und einer Vielzahl anderer Anwendungsgebiete.

Wie dem Geschäftsbericht zu entnehmen ist lag im Geschäftsjahr 2015 der Konzernumsatz bei 70,44 Mrd. Euro bei einem Ergebnis nach Steuern von 4,3 Mrd. Euro. Der Jahresüberschuss wurde mit 3,98 Mrd. Euro angegeben. Der Konzern sei mit seinen Gesellschaften in über 80 Ländern vertreten und zum Stichtag 2015 waren 112.435 Mitarbeiter tätig.


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Quelle: boerse-stuttgart AG
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