Alt 14.10.16, 12:26
Standard Alcoa im Tiefenrausch – TDK leidet unter Samsung – LVMH mit guten Zahlen
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Wenn man den Vorgaben am Donnerstag Glauben schenken darf, dann könnte der Dow Jones endlich die enge Schwankungsbreite von 400 Punkten nach zig Wochen verlassen. Sogar die Marke von 18.000 Punkten könnte in Gefahr sein. Die schwachen Konjunkturdaten aus Asien sowie mögliche Zinserhöhungen in den USA wurden als Belastungen für den Aktienmarkt ausgemacht. Der Aluminiumkonzern Alcoa (WKN: A2ASVR) eröffnete traditionell am Dienstag vor US-Börseneröffnung die Berichtssaison. Es wurden allerdings die Gewinn- und Umsatzerwartungen der Marktteilnehmer verfehlt. Die Aktie verlor daraufhin über 11 Prozent, das dem größten Kurssturz des 128 Jahre alten Traditionsunternehmens seit fünf Jahren entspricht. Dies waren die letzten Quartalszahlen, bevor sich das Unternehmen in der ersten Novemberwoche in zwei Firmen aufteilt. Das klassische Aluminiumgeschäft mit der Förderung und Herstellung des Metalls verbleibt bei Alcoa. Die Herstellung von hochwertigen Metalllegierungen für den Autobau und die Luftfahrt geht an Arconic Corp. Nachdem es wahrscheinlicher wird, dass die Präsidentschaftskandidatin Clinton das Rennen um das US-Staatsoberhaupt machen wird, kamen die Aktien aus dem Biotech- und Pharmabereich verstärkt unter Druck. Mit einem Wochenverlust von 26 Prozent machte Illumina (WKN: 927079) von sich reden. Das Unternehmen musste im vergangenen Quartal einen Gewinneinbruch hinnehmen und auch der Ausblick auf den nächsten Quartalsabschluss sorgte bei den Marktteilnehmern für Enttäuschung.

Nachdem der Nikkei 225 in dieser Woche kurzfristig die 17.000er Marke überwunden hatte, konnte der japanische Leitindex diese psychologisch wichtige Marke leider nicht verteidigen. Im Wochenvergleich steht ein Verlust von 125 Zählern zu Buche und der japanische Aktienmarkt schließt bei 16.774 Punkten. Gegen den negativen Trend konnte sich Sony Corp. (WKN: 853687) stemmen und die Aktie gewinnt leicht hinzu und schließt 1,3 Prozent höher. Ab Donnerstag ist die neue Spielkonsole Playstation VR im Verkauf und die Anleger haben große Hoffnungen, dass diese Konsole, die virtuelle Realität in die Wohnzimmer bringt, ein Verkaufsschlager werden wird. Der Aktienkurs von TDK (WKN: 857032) kommt mit dem Rückruf und der darauf folgenden Produktionseinstellung des Smartphones Note 7 von Samsung unter Druck. TDK liefert einen Großteil der Akkus für Samsung und mit der Produktionseinstellung verliert der Zulieferer TDK natürlich viel Umsatz. TDK geht drei Prozent leichter aus dem Handel.

Wegen einer Gewinnwarnung fielen die Aktien des schwedischen Netzwerkausrüsters Ericsson (WKN: 857463) über 15 Prozent auf ein Mehrjahrestief. Das Unternehmen überraschte mit niedrigeren Umsätzen und einer rückläufigen Marge. Investitionen in neue Breitbandnetze würden momentan oft verschoben oder seien vorläufig abgeschlossen. Auch der finnische Konkurrent Nokia (WKN: 870737) musste deutliche Kursabschläge hinnehmen.

Wie gewohnt abends legte diese Woche der Luxusgüterkonzern LVMH (WKN: 853292) sein Zahlenset für die letzten drei Monate vor. Und diese waren fast komplett positiv ausgefallen. Dank der Kauffreude der Amerikaner, Chinesen und auch in Europa konnten die Einnahmen auf 9,14 Milliarden Euro gesteigert werden, dies entspricht einem währungsbereinigten Plus von sechs Prozent. Hier wurde von Analysten im Vorfeld weniger erwartet, wie auch im Bereich Bekleidung, der ebenso zulegen konnte. Hauptantriebskraft bleiben aber die Kunden in Asien. Laut dem Unternehmen liegen Europa und Amerika auf dem richtigen Weg, wobei Frankreich selber aufgrund der sinkenden Touristenzahlen im Moment einen schweren Stand hat. Knapp eine Woche zuvor hatte LVMH noch verkündet, sein Portfolio zu erweitern und neben Louis-Vuitton-Ledertaschen nun auch Aluminiumkoffer von Rimowa anzubieten. Der Wert der Transaktion wird auf etwa 640 Millionen Euro beziffert. Nach Vorlage der Quartalszahlen konnte die Aktie am Dienstagmorgen kurz nach Börseneröffnung vier Prozent zulegen.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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