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Ölpreise belasten den Markt.
Schwächelnde Ölpreise und durchwachsene Geschäftszahlen der Unternehmen trübten am Donnerstag die Kauflaune der Anleger. Nach wie vor ist das Überangebot am Markt das beherrschende Thema. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent notierte am Mittag mit 50,294 US-Dollar zwar leicht höher. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI stieg ebenso etwas an auf 49,25 Dollar notiert damit aber immer noch in der Nähe seines Drei-Wochen-Tiefs. Noch zu Wochenbeginn hatten positive Wirtschaftsdaten für gute Stimmung an den Märkten gesorgt. In der Eurozone stehen die Zeichen auf stärkeres Wirtschaftswachstum. Der Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe stieg für Oktober auf 53,3 Punkte von 52,6 Zählern im Vormonat, was auf eine zunehmende wirtschaftliche Dynamik in der Währungsunion hinweist. Das Ifo-Geschäftsklima für Deutschland ist im Oktober auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren gestiegen. Der Zuwachs fiel zudem stärker aus als erwartet. Dabei beurteilen die Unternehmen sowohl ihre aktuelle Lage als auch die Geschäftserwartungen günstiger als erwartet. Der Ifo-Index gilt als wichtigster Frühindikator der deutschen Wirtschaft. Bundesanleihen Im Zuge positiver Stimmungsdaten für Deutschland sind die Kurse deutscher Staatsanleihen im Wochenverlauf deutlich gefallen. Der richtungweisende Euro-Bund-Future war am Donnerstag zwischenzeitlich bis auf 162,36 Punkte gesunken. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg zeitweise bis auf 0,13 Prozent. Laut Händlern ist zudem das gestiegene Angebot am europäischen Anleihenmarkt für die Kursverluste verantwortlich. So hat Portugal am Mittwoch die erste Anleiheauktion nach der kürzlich erfolgten Ratingüberprüfung problemlos gemeistert. Das Land konnte eine fünfjährige Anleihe über 1 Mrd. Euro zu einer Rendite von 1,751 % platzieren. Marktteilnehmer sprachen von guten Auktionsergebnissen, d.h. einer soliden Nachfragesituation für Portugal. Da das Land nun weiterhin in der Investment-Grade-Liga ist, qualifizieren sich die Anleihen nach wie vor für Käufe seitens der Europäischen Zentralbank. Die Bundesrepublik Deutschland stockte ihren fünfjährigen Titel über 3 Milliarden Euro auf. Die Anleger bekamen das Papier zu einer durchschnittlichen Rendite von -0,46 %. Anlegertrends AT&T Inc. begibt neue Währungsanleihe Der Telekommunikationskonzern AT&T hat kürzlich eine neue US-Dollar Anleihe (WKN: A1HLC5) im Volumen von 3,04 Milliarden US-Dollar begeben. Der Bond wird mit 4,35 Prozent p.a. verzinst und wird am 15.06.2045 endfällig, es sei denn der Emittent macht von seinem Kündigungsrecht (Make Whole Call Option) mit einer Prämie von 0,25 Prozent bis zum 15.12.2044 gebrauch. Danach kann dieser zu 100,0 Prozent kündigen. Die kleinste handelbare Einheit liegt bei 1.000 US-Dollar nominal. Aktuell notiert die von Standard & Poor’s mit BBB+ bewertete Unternehmensanleihe bei 95,20 Prozent und rentiert damit bei 4,71 Prozent. AT&T Inc. zählt zu den weltweit größten Telekommunikationsunternehmen. Der Konzern ist ein führender Anbieter von mobilen und Festnetz-Telefondiensten in den USA. In über 200 Ländern sei dem Unternehmen nach mobiles Telefonieren mit AT&T möglich und ergänzende mobile Breitbanddienste bietet das Unternehmen mittlerweile in rund 150 Ländern an. Wie dem Geschäftsbericht zu entnehmen lag der Umsatz im Geschäftsjahr 2015 bei 146,80 Milliarden US-Dollar und das Unternehmen konnte einen Jahresüberschuss in Höhe von 13,34 Milliarden US-Dollar ausweisen. Zum Stichtag wurden bei AT&T 281.000 Mitarbeiter beschäftigt. Jüngsten Meldungen zufolge plant AT&T die Übernahme des Medienkonzerns Time Warner. Mit dem rund 85 Milliarden Dollar schweren Zukauf möchte das Unternehmen die Wandlung zu einem Unterhaltungskonzern vollziehen. Die Entscheidung der Kartellbehörden zu der geplanten Fusion steht noch aus. K+S AG: Niedriger Kalipreis belastet das Unternehmen Rege gehandelt wurde in der Handelswoche die bis Dezember 2021 laufende Anleihe (WKN: A1YCR5) der K+S AG. Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat die Bonität von K+S erneut näher unter die Lupe genommen und die langfristige Kreditwürdigkeit vergangenen Freitag von „BBB-„ auf „BB+“ gesenkt. Damit haben die Titel der Kasseler Firma nicht mehr das Gütesiegel „Investment-Grade“, das Anlegern ein hohes Maß an Ausfallsicherheit anzeigt. Darüber hinaus ist der Ausblick für den kriselnden Düngemittel- und Salzproduzenten „negativ“. Es drohen also weitere Abstufungen. Anleger machten zunächst Kasse in dem mit einem Kupon von 4,125 Prozent ausgestatteten Bond. Zu Wochenbeginn setzten dann auch wieder Käufe ein. Aktuell notiert die Anleihe bei 111,85 Prozent, was einer Rendite von 1,69 Prozent entspricht. Experten begründeten die Herabstufung vor allem mit den weiter sinkenden Kalipreisen. Zudem habe nun der Konkurrent Belaruskali mit chinesischen und indischen Kunden Preise ausgehandelt, die lediglich bei 219 bis 227 Dollar je Tonne liegen. Analysten und Rating–Agenturen warnen: Venezuela steht vor totalem Zusammenbruch Nach dem Einbruch vergangene Woche, drehten Staatsanleihen von Venezuela diese Woche wieder ins Plus. Dem staatlichen Ölkonzern Petroleos de Venezuela S.A. (PDVSA) ist es gelungen, Gläubiger von in 2017 fälligen Anleihen zum Umtausch in neue Papiere mit Laufzeit bis 2020 zu überzeugen. Der Beinahe-Bankrott ist ein düsteres Omen für ganz Venezuela, denn der Ölkonzern ist das Zentrum des sozialistischen Systems des südamerikanischen Landes, ohne den die Regierung von Präsident Nicolas Maduro bereits am Ende wäre. Das Schicksal des Landes hängt am Öl – das Land finanziert seine Ausgaben größtenteils mit den Petrodollars des Konzerns. Die neuen Papiere mit einer Verzinsung von 8 Prozent kann PDVSA nur zahlen, wenn die Einnahmen steigen: Maduro setzt darauf, dass sich die Ölpreise erholen. Analysten sehen eine Staatspleite als unvermeidlich. Bis Ende 2017 muss Venezuela Schulden in Höhe von 15 Milliarden Dollar bedienen, während die Devisenreserven inzwischen auf rund 12 Milliarden Dollar zusammengeschrumpft sind. PDVSA fördert vielerorts kaum noch Öl und Gas, weil das nötige Equipment zur Verarbeitung fehlt. Ausländische Ölkonzerne haben Venezuela längst verlassen, weshalb frisches Geld für Investitionen sowie die Ausrüstung fehlen und damit die Fördermenge unaufhaltsam sinkt. Wie die OPEC berichtet, ist diese seit Anfang 2015 bei fallendem Ölpreis um rund 15 Prozent, auf ca. 2,3 Millionen Barrel täglich, geschrumpft. An der Börse Stuttgart standen bei Anlegern insbesondere die bis August 2031 laufende und mit einem Kupon von 11,95 Prozent ausgestattete Staatsanleihe (WKN: A1GUB4) sowie der bis August 2018 laufende Staatstitel (WKN: 249380) mit einer Verzinsung von 13,625 Prozent im Fokus. Beide Bonds notieren in US-Dollar und werden von Standard & Poor’s mit CCC bewertet. Börse Stuttgart TV Anleihen Spezial: Rekord-Nachfrage nach Mega-Anleihe aus Saudi Arabien Saudi Arabien will in den kommenden Jahren bis zu 120 Milliarden Dollar am Markt aufnehmen. Jetzt haben die Saudis in einem ersten Schritt eine Staatsanleihe begeben – sehr zur Freude der Investoren. Anleiheexpertin Bianca Becker erklärt bei Börse Stuttgart TV die Hintergründe. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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