Alt 04.11.16, 22:05
Standard USA vor dem Showdown: Trump oder Clinton?
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Die Präsidentschaftswahl in den USA, wo es nach den Wahl-Prognosen ein Kopf-an Kopf-Rennen zwischen Donald Trump und Hillary Clinton geben wird, hält die Anleger an den Weltbörsen in Atem. Die Aktien-Indices tendieren noch seitwärts, aber nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses dürfte es zu starken Kursbewegungen kommen. Der Wahlausgang hat aber auch große Bedeutung für die zukünftigen geopolitischen Entwicklungen. Neben der US-Wahl gib es aber weitere gravierende Unsicherheitsfaktoren für die Börsen bis Jahresende, so dass die erhoffte Jahresendrally sehr holprig werden könnte oder gar ganz ausfällt.

Trump vereinigt das Lager der Unzufriedenen

Wer auch immer am 8. November die Wahl gewinnen wird, eines zeichnet sich schon jetzt ab: Die USA sind gespalten in ein Lager der Unzufriedenen und Abgehängten und dem Lager der Verteidigung des gegenwärtigen politischen Systems und der politischen Elite. Trump vertritt aber auch die Linie der Texaner, der Waffenbesitzer und der Landbevölkerung, sowie der radikalen Christen, die gegen die Abtreibung sind. Auch diejenigen, die gegen die „Obamacare“ also gegen die Zwangskrankenversicherung sind, sind für Trump. Unter Obama sind 11 Millionen nun neu zwangskrankenversichert, aber es klappt nicht alles so wie vorgesehen. Trump nennt die Gesundheitsreform ein Desaster. Die Ungleichheit ist durch Obama nicht gesunken, obwohl er 10 Mio. neue Arbeitsplätze und eine offizielle Arbeitslosenquote von unter 6 Prozent schaffte. Dem Mittelstand geht es in den USA nach wie vor schlecht. Die Mehrheit der Amerikaner hat seit 24 Jahren keine Wohlstandsteigerung erreicht. Trump vertritt auch diese Schichten, denen er Besserung verspricht. Zudem gibt es 43 Mio. Menschen, die Lebensmittelkarten, also quasi mittellose Sozialempfänger sind. Auch die haben kein Vertrauen in Clinton bzw. in die politische Elite, da sie sozial abgehängt sind. Trump und Clinton wollen beide die Infrastrukturausgaben erhöhen und die Ausgaben für die Bildung erhöhen, denn die Infrastrukturausgaben sind auf 0,1% des BSP gesunken. Vor 50 Jahren waren es noch 1% des BSP.

Trump hat so stark an Stimmen gewonnen, weil er auch klar anspricht, was nach seiner Meinung falsch läuft in den USA wie die Gewalt in vielen Großstädten mit über 500 Ermordungen allein in Chicago, davon viele Kinder, wie die hohe Zahl von 5 Millionen illegalen Einwandern – vor allem in Mexiko, wo er als Schutz eine Mauer bauen will, wie die Gefahr des extremen Islamismus – in den USA leben 3 Millionen Moslems -, wie die Gefahr der wirtschaftlichen Schwäche in den USA in Kombination einer Blasenbildung an den Aktien- und Anleihenmärkten.

Vor allem vereint er alle diejenigen, die wirtschaftlich an den Rand gedrückt sind und die unzufrieden mit der politischen Elite sind – ein Phänomen, das jetzt auch in Europa immer mehr um sich greift und auch hier nicht nur mit der Einwanderungspolitik zu tun hat. Trump hält Merkels „Einwanderungspolitik“ und das Prinzip der offenen Grenzen für ein Desaster und prangert an, dass auch Clinton offene Grenzen wünscht.

Trump verspricht, die USA durch Steuersenkungen wieder zur alten Größe und Stärke zu bringen. Aber hernach würde auch er als Präsident mit größeren Problemen zu kämpfen haben als er selbst glaubt. Bei beiden Kandidaten ist nicht klar, wie die 20 Billionen US-Dollar an Staatschulden in Zukunft finanziert werden sollen, wenn immer weniger ausländische Investoren amerikanische Staatsanleihen kaufen. Klar ist nur, dass sowohl Trump als auch Clinton für das Schuldenproblem noch keine Lösung haben und immer um den heißen Brei herumreden. Trump würde aber wohl die Notenbankchefin Janet Yellen absetzen und darauf drängen, dass die FED die Zinsen mehr erhöht, denn er erkennt auch die Blasenbildung an den Anleihenmärkten.

Trump will China in die Schranken weisen, aber mit Russland einen pragmatischen Kurs fahren. Für Europa würde Trump als Präsident es aber für mehr Unsicherheit sorgen, da er nicht bereit ist, Europa zu verteidigen, wenn Europa dafür nicht bezahlt. Dass er schon sechsmal Pleite gegangen ist und die Pleiten sogar steuerlich für seine Unternehmen und auch sich selbst nutzen konnten, indem er mit seiner Firma jahrelang keine Bundessteuern zahlen musste, wird ihm bei seinen Anhängern nicht übel genommen, sondern als „clever“ bezeichnet. Er ist auf dem Papier immer noch Milliardär und kann daher mit Geld auch etwas anfangen, so zumindest die Meinung der meisten Trump-Fans.

Nur wenige Republikaner stehen wirklich hinter Trump

Allerdings hat er durch seine wilden Äußerungen und niveaulosen Beschimpfungen auch gegenüber kritischen Journalisten immer weniger Republikaner hinter sich und einige wollten schon kurz vor Toresschluss Trump gegen einen anderen Kandidaten austauschen. 10 Frauen wollen Trump wegen sexueller Belästigung und dem Kauf von Prostituierten verklagen, was Trump aber bisher nicht sonderlich schadete. Einige bezeichnen ihn sogar als kindischen und naiven Politik-Clown, der von Politik keine Ahnung hat. Er wird verglichen mit dem Politik-Clown Beppo Grillo von der 5 Sterne-Partei in Italien oder dem ehemaligen italienischen Präsidenten Silvio Berlusconi. Aber auch diese schillernden Personen konnten viele Wählerstimmen aus guten Gründen auf sich vereinigen, auch weil sie einige Dinge beim Namen nannten, die ein Teil des Volkes auch hören wollte, was man auch „Populismus“ nennen kann. Auch die amerikanische Identität, die auf dem Spiel steht, wird bei Trump thematisiert, obwohl die USA schon immer ein Einwanderungsland waren und sind.

Showmaster in der Politik: The show must go on

Der ganze Wahlkampf ist eine einzige medienwirksame Show. Amerikaner brauchen offensichtlich auch die Show, denn auch Ronald Reagan war ein Schauspieler und der Terminator Arnold Schwarzenegger konnte Gouverneur in Kalifornien werden. Die USA brauchen offensichtlich solche „Showmaster“ auch in der Politik, zumindest ein Teil der Bevölkerung will das. Dabei ist das Niveau unter Trump nochmals gesunken. Trump kann sich offensichtlich alles leisten, auch keinen Anstand und kein Respekt, auch nicht vor Frauen mit seinen sextischen Anmerkungen.

Für die US-Wirtschaft könnte aber eine gemäßigter und vom Kongress „eingenordeter“ Trump in der Tat die bessere Alternative sein, da er ein ähnliches Programm wie damals Reagan hat, was unter dem Begriff „Reaganomics“ zum Erfolgsaktor für die USA wurde. Denn Reagan führte durch Steuersenkungen die USA damals auch aus einer Krise. Jetzt sind die Rahmenbedingen aber schwieriger, da die USA schon so hoch verschuldet sind. Trumps Steuersenkungsprogamm würde aber auch die Verschuldung in den USA erheblich um einige Billionen US-Dollar erhöhen.

Trump droht mit Bürgerkrieg oder fordert indirekt dazu auf

Trump äußerte in seinem letzten TV-Duell mit Clinton, dass er wohlmöglich das Wahlergebnis nicht akzeptieren wird, wenn er verlieren sollte. Er deutet auch einen Bürgerkrieg oder eine Revolution an, wenn er die Wahlen verlieren sollte. Diese „Stellungnahmen“ und Drohungen kosteten ihm aber wieder Stimmen der Unentschlossenen, ebenso wie sein frauenfeindliches Video mit sextischen Männersprüchen, das kurz vor Toresschluss aufgetaucht war. Alles dies zeigt nur, wie gespalten die USA heutzutage sind und dass beide vor großen Herausforderungen stehen werden, um das kapitalistische System zu kitten.

Der bessere Kandidat wäre der Demokrat Bernie Sanders für die USA gewesen, um die USA auf den richtigen Weg zu bringen. Sanders begeisterte vor allem die jungen Studenten und er war gegen den Wall Street-Clan. Es ist sehr bedauerlich, dass sich Clinton als Machtfrau dann doch durchsetzten konnte. So wurde es eine Schlammschlacht um das Weiße Haus in Washington und Schmierenkomödie zugleich, die aber transparent machte, was in den USA alles im Moment falsch läuft und wie gespalten das Land ist und auch nach der Wahl bleiben wird.

Clinton wird für geopolitische Spannungen vor allem mit Russland sorgen

Unter Clinton gäbe es eine Fortsetzung der Obama-Politik, wobei sie als bewährte „Kriegsministerin“ – mitverantwortlich für die Kriege im Irak und in Libyen - wohl mehr für geopolitische Spannungen und zu mehr Stellvertreterkriegen wie in Syrien und in der Ukraine sorgen wird. Die Spannungen zu Russland werden sich erhöhen und der „Kalte Krieg“ könnte zu einem „heißen Krieg“ werden, was dann aber auch einen Weltkrieg bedeuten würde. Auf diese Gefahr hat nicht nur Putin, sondern auch Trump zu Recht hingewiesen. Trump fordert die Konzentration auf die Bekämpfung des IS – auch in bewusster Kooperation mit Russland; Clinton fordert hingegen eine Flugverbotszone in Syrien, womit die syrische Luftwaffe ausgeschaltet werden soll. Wer aber gibt völkerrechtlich den USA das Recht, Syrien zu überfliegen? Für Obama ist Trump hingegen aufgrund seiner Unberechenbarkeit und politischen Unerfahrenheit ein Sicherheitsrisiko für die USA und die ganze Welt. Für Trump ist Clinton das größte Sicherheitsrisiko für die ganze Welt. Beide könnten irgendwo Recht haben.

Schmutzige Wäsche bis zum Schluss

Bei Clinton gibt es nun kurz vor Toresschluss weitere FBI-Untersuchungen wegen der privaten E-Mails, was sie schädigen könnte. Bei Clinton gingen 30.000 private E-Mails auf einem privaten Server verloren bzw. wurden gelöscht, wobei sie hier die Russen dafür verantwortlich macht, dass die Inhalte bekannt wurden. Der Wikileaks-Gründer Assasange meint, aber dass Clinton auch hier ganz bewusst nicht Wahrheit sagt und immer wieder Russland für etwas verantwortlich macht, was nicht stimmt.

Die Wikileaks-Veröffentlichungen der E-Mails bringen Clinton nun sehr in Bedrängnis, da nun bekannt wurde, wie Clinton Wahlkampf führt. Es wurde bekannt, dass sie auch die Unterstützung von Goldman Sachs in Höhe von 2,2 Mio. USD bekommen hat, übrigens auch für Reden 200.000 USD-Dollar pro Rede. Die Clintons besitzen beide selbst etwa 150 Mio. US-Dollar und passen daher nicht in das Bild von „linken Demokraten“, wobei Gelder auch aus der Stiftung genommen sein sollen. Clinton vermutet auch hinter dieser Kampagne den russischen Geheimdienst.

Angeblich hat Clinton 3 wichtige Wahlkampftermine in 3 bedeutsamen Swing-Staaten schon abgesagt. Ihr Wahlkampfthema „strong together“ gerät ins Wanken. Trump holt in den Wählerstimmen immer mehr auf und es wird wohl nun ein Kopf-an Kopf-Rennen, nachdem Clinton zuvor bei den Wahlprognosen immer klar geführt hatte.

Beide Kandidaten kämpfen bis zum Schluss mit allen Kalibern. Beide Kandidaten gehen auf Stimmenfang, wobei Clinton mehr den Eindruck erweckt, dass sie sich um Sachthemen kümmert und nicht um Trumps Polemik Es wird aber dennoch beidseitig viel schmutzige Wäsche gewaschen, die zum Teil bei beiden auch vorhanden und nicht gereinigt ist.

Fazit: Es bleibt also die Wahl zwischen Pest und Cholera. Beide Kandidaten sind in den USA die Unbeliebtesten, die es je gab. Bill Clinton war noch ein Sympathieträger, Obama auch - zumindest am Anfang. Und noch was: wer auch der nächste Präsident wird, er wird eine Marionette mit nur sehr beschränkter Macht bleiben. Die Macht haben diejenigen, die hinter ihm stehen und den Präsidenten nur dazu benutzen, eigene Ziele und Interessen durchzusetzen. Das bekam der einstige Hoffnungsträger Obama auch zu spüren Auch unter ihm nahm der Rassismus kaum ab, auch die Kriege nicht und nun wurde er sogar zur lahmen Ente Amerikas.

Der amerikanische (Alp)Traum ist in Wirklichkeit ein korruptes Oligarchen-System

Der Wahlkampf wird in den USA privat finanziert. Der Wahlkampf in den USA ist sehr aufwendig und kostet einige Millionen US-Dollar. Die Medien und das Internet spielen eine wichtige Rolle, aber auch einige Glamour-Superstars und Hedgefondsmanager, die für den einen oder anderen offen Partei ergreifen. Kongressabgeordnete verbringen viel Zeit, um für Spenden zu betteln. Dabei geht es auch um die eigene Machterhaltung. So unterstützt der Investmentguru George Soros klar Clinton.

Die Stiftung von Clinton bekommt aber Geld von Saudi-Arabien. In die Lobbyarbeit fließen 1 Mrd. US-Dollar. Über diverse Kanäle werden in Form von dubiosen Spenden und Wohltätigkeitsveranstaltungen aber 6 Mrd. US-Dollar zur Unterstützung von Politkern und politischen Organisationen/Richtungen und zur Wahlkampffinanzierung geschleust. Einige behaupten, das ganze amerikanische Oligarchen-System sei korrupt, sogar der Kongress, und es handelt sich um eine „gekaufte Demokratie“, was nicht viel besser wäre als eine (von Putin und seinen Oligarchen) gelenkte Demokratie wie in Russland. Dies behauptet sogar auch Trump, der selbst aber auch schon über seine Firmen als „Spender“ auftrat.

Demokratie steht auf tönernen Füssen und auf der Kippe

Nur 7 Prozent der US-Bevölkerung trauen noch dem US-Kongress, dass er Entscheidungen macht, die wirklich dem Volk dienen. Das Vertrauen in politische Institutionen geht nicht nur in den USA, sondern auch in Europa, immer mehr verloren, aber auch das Vertrauen in die Machbarkeit der Notenbankpolitik. Damit steht aber auch die Demokratie auf tönernen Füssen und sie könnte sogar zerbrechen, insbesondere dann, wenn es der Wirtschaft wieder schlechter gehen sollte. In den USA hat fast jeder Amerikaner eine Waffe. Kein Land der Welt hat so viele Personen in Gefängnissen. Wenn ein Funken ins falsche Lager kommt, könnte es in der Tat Straßenschlachten geben, nicht nur zwischen black and white, was Trump indirekt schon andeutete. Clinton vertrauen in der Tat immer weniger Amerikaner. Viele sagen sie lüge zu viel; dies tut aber auch Trump nachweisbar. Clinton machte auch gesundheitlich als 69-jährige nicht immer den besten Eindruck, was Trump gleich wieder für sich auskosten wollte. Dabei ist er aber mit 70 Jahren auch nicht der jüngste.

Trump wäre (nicht nur) aus russischer Sicht die bessere Alternative zur Vermeidung eines möglichen Weltkriegs

Aus russischer Sicht wäre Trump klar die bessere Alternative, denn unter Clinton kann es durch gegenseitige, gezielte Provokationen zwischen den USA und Russland zu einem Weltkrieg kommen, den im Grunde keiner will. Zumindest die Cyberkriege dürften dann zunehmen, wobei Clinton schon lange russische Hacker für die Beeinflussung des Wahlkampfes verantwortlich machen will, was Putin lächerlich findet. Putin und Clinton werden also keine Freunde. Zwischen Putin und Trump dürfte sich das Verhältnis zwischen den USA und Russland bessern, was auch sehr wichtig für die Friedensdividende an den Weltbörsen ist. Trump will auch nicht mehr die Weltpolizei spielen, jedenfalls nicht allein auf Kosten der USA. Er würde wohl Truppen aus Europa abziehen und Deutschland müsste dann selbst mehr aufrüsten.

Die Wall Street hofft auf einen Clinton-Sieg und hat Angst vor Trump

Für die Weltbörsen, insbesondere für die Wall Street wäre zunächst kurzfristig Clinton die bessere Alternative, da sie hinter Wall Street und auch hinter der Rüstungslobby steckt. Falls Trump gewinnen sollte, dürfte die Wall Street zunächst mit starken Kursverlusten führen. Auch ein Mini-Crash wäre dann möglich, zumal die Indices gerade vor wichtigen, kritischen Chartmarken stehen. In den letzten Tagen gaben schon die Kurse an der Wall Street aber auch bei DAX nach, weil Trump bei den Wahlprognosen wieder aufholte. Bei einem Institut führt jetzt sogar Trump vor Clinton, worauf der DAX auf unter 10.300 Indexpunkte, der Dow Jones Industrial Index auf unter 18.000 Indexpunkte und der EuroStoxx auf unter 3000 Indexpunkte fiel.

Die Markttechnik sieht nicht positiv für die Wall Street aus. Nach einem Mini-Crash wird es aber zu Rückkäufen auch durch großvolumige Aktienrückkauf-Programme kommen, das die Wall Street schon lange künstlich oben hält. Möglich sind daher zunächst neue Tiefstkurse im November und dann eine kleine Jahresendrally ausgehend von tieferen Kursen zum Jahresschluss.

Nach der Wahl ist vor der Wahl (n Italien): die Gefahr des „Italexit“ droht

Trump ist aber auch für Zinserhöhungen der FED, wobei es unter ihm zu einem Anleihen-Crash kommen könnte. Unabhängig davon wird wohl die amerikanische Notenbank die Zinsen am 14. Dezember um 0,25 Basispunkte erhöhen, was die Märkte belasten könnte. Zudem wird in Italien am 4. Dezember in einem Referendum entschieden, ob die Verfassung geändert werden soll. Wird das Referendum kein Erfolg, will der Primier Renzi zurücktreten und dann könnten Neuwahlen in Betracht kommen, wo die europafeindliche 5 Sterne-Partei weiteren Zulauf bekommen könnte. Auch dann könnte ein Politik-Clown Beppe Grillo, der gegen den Euro ist, zum Star werden. Kommt es zu einem politischen Chaos in Italien, könnte es auch bei einem Referendum zu einem „Italexit“ kommen, denn über 50% der Italiener sind für den Austritt aus der EU und dem Euro. Ein Italexit wäre dann sogar wahrscheinlicher als ein „Grexit“. Das wäre dann aber auch das Ende des Euros.

Verzögert sich der Brexit?

In Großbritannien muss das Parlament über den Brexit nach einer Entscheidung des Londoner High Courts mitbestimmen, was den Brexit verzögern könnte. Es darf also nicht alleine die Regierung über den Brexit entscheiden. Der Primier May will aber dennoch den Brexit bis März beantragen und sie will auch in Berufung gehen. Es kommen also noch viele Unsicherheitsfaktoren bis Jahresende auf uns zu. Nach der Wahl ist vor der Wahl.

Gold erholt, Öl schwach

Es kann gut sein, dass die Aktienmärkte je nach Wahlausgang, aber auch unabhängig davon im November und Dezember noch einmal neue Tiefstkurse sehen, bevor es zu einer Jahresendrally kommt. Gold hat zuletzt den Pullback auf 1306 USD/Unze geschafft, könnte jetzt aber wieder nachgeben, wenn Clinton die Wahl gewinnen sollte. Wenn Trump die Wahl gewinnen sollte, wird Gold ansteigen, ebenso wie Bitcoins zuletzt stark angestiegen sind auf 638 EUR/BTC.

Der Brentölpreis wird von der OPEC-Konferenz Ende November maßgeblich beeinflusst. Die hohen Rohöllagerbestande in den USA brachten den Brent-Ölpreis unter Druck und ließen ihn schon auf 47 USD/Barrel fallen, was auch den Rubel auf 70 EUR/RUB fallen ließ.

Osteuropa bleibt top

Dennoch bleibt die Moskauer Börse mit einem Plus von über 30 Prozent einer der Top-Performer der Welt. 10 Börsen aus Osteuropa sind weiterhin unter den 30 am besten performenden Börsen der Welt, also immerhin ein Drittel. Es lohnt sich also wieder ein Blick über den Tellerand, vor allem nach Osteuropa. Melden Sie sich daher jetzt an zum nächsten Ostbörsen-Seminar „Go East – Wir schaffen das“ am 23. November 2016 um 17.30 Uhr gleich nach dem Eigenkapital-Forum (Info und Anmeldung unter http://www.eaststock.de/Dienstleistungen/Seminare, wo nicht nur die neuen Chancen an den Osteuropa-Börsen, sondern auch die globalen Anlagestrategien besprochen werden.

Erst informieren, dann investieren.

Nach der Korrektur im August/September 2015, in der ersten Dezemberhälfte 2015 und auch in den ersten Handelswochen im neuen Jahr (bis 12. Februar) bleibt auch die Moskauer Börse eine attraktive und stark unterbewertete Trading-Börse, die vom 21. bis 29. Januar 2016 sogar um 25 Prozent und vom 11. Februar bis Mitte August 2016 um über 45 Prozent anstieg, was die großen Trading-Chancen selbst in einem Bärmarkt aufzeigt. Die Moskauer Börse tendierte zuletzt stabil seitwärts, stieg seit Jahresbeginn aber um über 30 Prozent, ebenso wie Aktien aus Kasachstan. 10 Börsen aus Osteuropa konnten auch in 2016 den DAX klar outperformen und sind immer noch im Plus.

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 Es ist 12:07 Uhr.
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