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Fed hat geliefert – Anleger lassen ihrer Kauflaune freien Lauf.
Die US-Notenbank (Fed) hat wie erwartet die Zinsen um einen viertel Prozentpunkt auf eine Spanne zwischen 0,5 und 0,75 Prozent erhöht. Zudem haben die Währungshüter ihre Prognose für das kommende Jahr angepasst. Für 2017 werden drei Zinsschritte in Aussicht gestellt. Experten hatten mit lediglich zwei Zinsanhebungen im kommenden Jahr gerechnet. “Wir haben deutliche Fortschritte hin zu unserem Ziel der Maximalbeschäftigung und einer Inflation von zwei Prozent gemacht”, sagte Fed-Chefin Janet Yellen. Sie erwartet den Leitzins Ende 2017 bei 1,4 Prozent, bei 2,1 Prozent Ende 2018 und bei 2,9 Prozent Ende 2019. Marktbeobachter sehen in der mutmaßlich strafferen Geldpolitik der Währungshüter eine Reaktion auf den künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Der scheint für das Erreichen seiner politischen Ziele viel Geld ausgeben zu wollen. Dadurch könnte der Preisdruck steigen. Das deutsche Börsenbarometer legte nach der US-Zinserhöhung seinen Aufwärtstrend fort und markierte am Donnerstagvormittag bei 11.335 Punkten ein neues Jahreshoch. Auch die Devisenmärkte reagierten deutlich auf das Fed-Votum: Der US-Dollar erhielt Rückenwind und schickte den Euro-Kurs auf Talfahrt: Die Gemeinschaftswährung rutschte kurzzeitig unter die Marke von 1,05 Dollar und kostete zuletzt 1,0528 Dollar. Bundesanleihen Der deutsche Anleihemarkt stand am Donnerstag wegen der Aussicht auf mehr Zinserhöhungen in Amerika unter Druck. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf 0,38 Prozent. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel auf 161,58 Punkte. Anlegertrends Anleger schließen langsam ihre Bücher – Thyssenkrupp dennoch gefragt Zum Jahresende hin scheinen die Anleger vorsichtiger zu werden, was den Handel mit Anleihen betrifft. Die Liquidität bei Unternehmensanleihen hat bereits deutlich abgenommen und die Spreads weiten sich aus. Dennoch stand Thyssenkrupp diese Woche offenbar noch auf dem Einkaufszettel der Anleger. An der Börse Stuttgart verzeichnete insbesondere die bis Februar 2025 laufende Anleihe (WKN: A14J58) höhere Umsätze. Der 600 Millionen Euro schwere Bond ist mit einem Kupon von 2,5 Prozent ausgestattet und rentiert bei einem Kurs von 100,5 bei 2,44 Prozent. Die Anleihe kann zu einer Stückelung von 1.000 Euro nominal gehandelt werden. RCI Banque stark gesucht Anleger zeigten in der Handelswoche zudem reges Interesse an der bis November 2020 laufenden Anleihe (WKN: A18UQE) der RCI Banque (Renault Bank). Der Bond im Volumen von 500 Millionen Euro wird mit 1,375 Prozent p.a. verzinst und kann zu einer Stückelung von 1.000 Euro nominal gehandelt. Seitens des Emittenten besteht eine Make Whole Call Option @0,25% bis zum 17.11.2020. Aktuell notiert die Anleihe bei 103,53, was einer Rendite von 0,47 Prozent entspricht. Petróleos Mexicanos begibt Anleihe in US-Dollar Der mexikanische Erdölkonzern Petróleos Mexicanos (PEMEX) hat kürzlich mehrere in US-Dollar notierende Anleihen begeben. Zwei festverzinsliche Papiere bieten Kupons von 5,375 Prozent p.a. bei einer Laufzeit bis März 2022 (WKN: A18991) bzw. 6,5 Prozent p.a. bei einer Fälligkeit im März 2027 (WKN: A18993). Außerdem emittierte das mexikanische Erdölunternehmen einen Floater (WKN: A18995) mit vierteljährlichen Zinsanpassungen. Der Zinssatz berechnet sich aus dem 3Monats USD-Libor zzgl. einem Aufschlag in Höhe von 365 Basispunkten. Aktuell bietet das ebenfalls im März 2022 fällige variabel verzinste Papier einen Kupon von 4,588 Prozent p.a. Alle Papiere sind gestückelt in 10.000 US-Dollar und sehen einen verkürzten ersten Kupon vor – im Anschluss normale jährliche Zinszahlungen. Der staatliche Mineralölkonzern Mexikos besitzt im Bereich Treibstoff (Benzin sowie Dieselkraftstoff) ein Monopol im Land und ist somit das einzige Ölunternehmen, das in Mexiko Konzessionen für Tankstellen vergeben kann. Das Unternehmen erwirtschaftet etwa ein Drittel des Staatshaushaltes. Börse Stuttgart TV Anleiherenditen steigen – Ölpreis sei Dank? Nachdem zahlreiche Ölförderländer am Wochenende eine Drosselung ihrer Förderquoten beschlossen haben, konnten die Preise für das schwarze Gold wieder zulegen. Warum sorgte dies auch am Anleihenmarkt für Rückenwind? Einschätzungen der Anleiheexpertin Bianca Becker, die zudem einen Blick auf die wichtige Fed-Sitzung und die erwartete Zinserhöhung wirft. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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