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Vor dem Machtwechsel im Weißen Haus wagten sich diese Woche nicht alle Anleger aus der Deckung. Selbst solide Quartalszahlen von Citigroup (WKN: A1H92V) und Goldman Sachs (WKN: 920332) brachten nicht mehr Risikobereitschaft zu Tage. Der Dow Jones und der Nasdaq Composite verzeichneten nur marginale Abschläge von 0,4 Prozent, der S+P 500 notierte fast auf dem Vorwochenniveau.
Wurden die Anteilsscheine des Uranproduzenten Cameco (WKN: 882017) durch rege Umsatztätigkeit bis zum Montag von 10,05 Euro auf 12,93 Euro getrieben, so mussten die Anleger an diesem Mittwoch einen herben Schlag einstecken. Am Dienstag nach US-Börsenschluss sprach Cameco eine Umsatz- und Gewinnwarnung aus. Aus einem erwarteten Gewinn von 0,49 Dollar pro Aktie soll jetzt ein kleiner Verlust werden, der aufgrund anhaltend niedriger Uraniumpreise anfällt. Des Weiteren sollen in einer wichtigen Produktionsstätte die Arbeitskräfte um circa zehn Prozent reduziert werden. Ein Mix aus dem Börsen-Alpträume bestehen. Die Aktie verlor fast 23 Prozent und notiert nun wieder auf Ausbruchniveau von 10,20 Euro. Der japanische Aktienmarkt schließt diese Berichtswoche mit einem Miniverlust von 62 Zählern ab und der Nikkei 225 kann sich mit 19.072 Punkten knapp über der 19.000er-Marke halten. Toshiba Corp. (WKN: 853676) stand am letzten Handelstag der Berichtswoche mächtig unter Druck und verlor in der Spitze fast 35 Prozent an Marktwert. Zuerst belastete die Meldung, dass die Abschreibungen auf die amerikanische Tochter, die Kernkraftwerke herstellt, weit über den bis jetzt prognostizierten 500 Milliarden Yen liegen werden. Von Toshiba selbst gab es zu dieser Nachricht nur einen Kommentar: „Wir rechnen noch“. Außerdem befürchten viele Marktteilnehmer, dass die Aktie von Toshiba, die schon auf der Watchlist der Börse in Tokyo steht, von der 1. Sektion delistet wird und dann nur noch in der 2. Sektion notiert. „Viele Investmentfonds dürfen nur Aktien der ersten Sektion halten und wären somit gezwungen sich von dieser Position zu trennen“, erklärte Björn Marten von der Baader Bank AG in Stuttgart. „Man darf gespannt sein, wann Toshiba zu einem Ergebnis kommt und wie hoch der Abschreibungsbedarf ausfallen wird“, so Marten. Viel Zeit zum Rechnen bleibt dem Konzern aber nicht mehr, da in Japan das laufende Fiskaljahr am 31.März endet und bis dahin die Bilanz erstellt sein muss. Sehr volatil zeigte sich auch Takata Corp. (WKN: A0LCVH) in dieser Woche. Nachdem sich der skandalumwitterte Airbag Hersteller mit den amerikanischen Aufsichtsbehörden auf eine Strafzahlung geeinigt hat, die mit einer Milliarde Dollar erheblich geringer ausfiel als befürchtet, sprang der Kurs um über 16 Prozent in die Höhe und erreichte den höchsten Kurs des letzten halben Jahres. Dann kam aber die Nachricht, dass die beiden Firmen, die Takata übernehmen wollen, dies nun doch nicht mit einer direkten Kapitalspritze erreichen wollen, sondern dass ihnen eine Übernahme nach einer Insolvenz vorschwebt. Damit wären natürlich die Aktien von Takata so gut wie wertlos und der Aktienkurs stürzte in den Keller, der Wochenverlust liegt bei 27 Prozent. Am späten Mittwochabend wurde bekannt, dass in Frankreich eine große Fusion bevor steht. Der Rüstungskonzern und Motorenhersteller Safran (WKN: 924781) bietet demnach 29,47 Euro bzw. insgesamt zehn Milliarden Euro für den Hersteller von Flugzeugsitzen Zodiac Aerospace (WKN: 876382). Dabei würde ein Konzern mit 92.000 Mitarbeitern und rund 21 Milliarden Euro Umsatz entstehen. Weltweit wäre man die Nummer drei in diesem Bereich. Bereits 2010 wurde Zodiac von Safran umworben, allerdings ohne Erfolg. Dieses Mal scheint es aber ernst zu werden. Im frühen Handel am Donnerstag lag die Aktie von Safran knapp 2,5 Prozent im Plus. Zodiac schossen über 20 Prozent in die Höhe, was eine allgemeine Zustimmung der Anleger vermuten lässt. Kursverluste von zwischenzeitlich knapp 30 Prozent sorgten für hohe Börsenumsätze in den Aktien des britischen Unternehmens Pearson plc (WKN: 858266). Das traditionelle Verlagshaus senkte seine Gewinnziele für 2017 aufgrund des schwachen US Geschäftes. Insbesondere die Bildungssparte blieb hinter den Erwartungen zurück. Die Dividende wird für dieses Geschäftsjahr vermutlich gesenkt. Seit Jahresanfang 2017 klettert der Goldpreis kontinuierlich nach oben und schaffte es diese Woche, die magische 1.200 US-Dollar-Marke zu überwinden. Das bisherige Jahreshoch wurde am Mittwoch bei 1.215 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) erreicht. Nach der Rede der Fed Chefin Janet Yellen, der Vorsitzenden der amerikanischen Notenbank, stehen in den USA die Zeichen weiter auf Zinswende. Für das Jahr 2017 prognostiziert die Fed bislang drei Zinsanhebungen, nachdem sie im Dezember des vergangenen Jahres den Leitzins zum zweiten Mal seit 2008 angehoben hatte. Die Aussicht auf steigende Zinsen ließ das gelbe Edelmetall wieder bis auf 1.200 Dollar absacken. Die Goldminenbetreiber hielten sich dafür ganz gut, obwohl sie zwischenzeitlich ebenfalls abverkauft wurden. Barrick Gold (WKN: 870450) liegt 2,4 Prozent im Minus und notiert aktuell bei 15,77 Euro, Goldcorp (WKN: 890493) steigt sogar um ein Prozent und notiert aktuell bei 14,30 Euro. Newmont Mining (WKN: 853823) steht fast unverändert bei 33 Euro und last but not least Yamana Gold (WKN: 357818) verliert drei Prozent auf aktuell 2,96 Euro. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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