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Es ist interessant, wie sehr die Medien in der vergangenen Woche das mögliche Scheitern der Veränderung von „Obamacare“ mit fallenden Kursen in Verbindung gebracht haben und wie wenig einmal mehr letztlich geschehen ist. Wir sind nicht auf diesen Zug aufgesprungen, denn wir haben Sie hier bereits im Vorfeld auf die eigentlichen Themen, die für die Märkte gefährlich werden können, hingewiesen: Die Schuldenobergrenze, die nun für Trump ohne eine Mehrheit im Repräsentantenhause ein großes Problem werden kann. Und wenn sie es nicht wird, dann die Probleme, die bei weiter steigenden Schulden durch die steigenden Zinsen bald auf die USA zukommen.
Positive Konjunkturaussichten retten die Kurse Dass die Kurse nicht doch stärker eingebrochen sind, könnte auch damit zusammenhängen, dass zuvor am Freitag sehr günstige Konjunkturdaten veröffentlicht wurden. So lag zwar der Markit-Einkaufsmanagerindex sowohl für den Service-Bereich als auch für den verarbeitenden Sektor der USA im März unter den Werten des Vormonats, sie notieren aber nach wie vor komfortabel in dem Bereich, der für eine weitere Expansion der US-Wirtschaft steht. Noch besser steht es um die Stimmung der Einkaufsmanager hierzulande. Der entsprechende Index für die gesamte Privatwirtschaft der Euro-Zone (Markit Composite PMI) stieg um 0,7 auf 56,7 Punkte und steht damit so hoch wie seit sechs Jahren nicht mehr. Und in Deutschland kann die Stimmung gemäß Einkaufsmanagerindex sogar als euphorisch bezeichnet werden - sie befindet sich im verarbeitenden Gewerbe (Markit Manufacturing PMI) auf einem 71-Monatshoch. (Datenquelle: tradingeconomics.com) Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe in Deutschland Hinzu kam gestern auch noch ein überraschender Anstieg im ifo-Geschäftsklimaindex. Mit 112,3 Punkten lag er erneut über dem Vormonat (111,1) und über den Erwartungen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich einen stabilen Wert von 111,0 Punkten erwartet. Stattdessen kletterte er auf den höchsten Stand seit Juli 2011 (rote Linie in der folgenden Grafik) und liegt nun nur 1,9 Punkte unter seinem Allzeithoch. Der Index zur Beurteilung der aktuellen Lage (blaue Linie) kletterte im März auf 119,3 von 118,4 Punkte im Vormonat. Die Prognosen gingen hier nur von einem Stand von 118,3 Punkten aus. Und der Index für die Geschäftserwartungen (gelbe Linie) stieg von 104,2 Zählern im Vormonat auf 105,7 Punkte, während die befragten Volkswirte einen Wert von 104,1 Punkten erwartet hatten. DAX zeigt deutliche relative Stärke gegenüber US-Indizes Da verwundert es auch kaum, dass der DAX gegenüber den US-Indizes derzeit eine Outperformance vorweisen kann. Während sich S&P 500 und Dow Jones kurzfristig (noch) in einem Abwärtstrend mit tieferen Hochs und tieferen Tiefs befinden, scheint dem DAX trotz bearishem Bruch des Keils (blaue Linien im folgenden Chart) aktuell ein bullisher Ausbruch aus seiner aktuellen Seitwärtsrange (gelbes Rechteck) zu gelingen: Allerdings gab es zuvor bereits - noch innerhalb der Keilformation - einen Ausbruchsversuch, der sich als Fehlsignal herausstellte (roter Bogen). Sollten die US-Indizes ihre Korrektur trotz der leicht eingetrübten Erfolgsaussichten Donald Trumps allerdings bald beenden, könnte der DAX nachhaltig nach oben ausbrechen und seinen treppenartigen Anstieg zum Allzeithoch bei 12.390 Punkten fortsetzen. Andernfalls wird er sich einem eventuell anhaltenden bzw. erneuten Abwärtssog der US-Märkte nicht dauerhaft entziehen können. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage Ihr Sven Weisenhaus www.stockstreet.de | ||
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