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Wieder geht eine ruhige und richtungslose Berichtswoche am amerikanischen Aktienmarkt zu Ende. Gegenüber der Vorwoche verharrt der Dow Jones auf der Stelle und schloss am Dienstag bei 20.651 Punkten. Die politische Unsicherheit bezüglich der Nachrichten aus Syrien und Nordkorea veranlassen die Marktteilnehmer zur Zurückhaltung. Der Aktienkurs von Akorn (WKN: 888920) kletterte am Montag um neun Prozent. Die Nachricht über das Interesse von Fresenius (WKN: 578560), Akorn zu übernehmen, sorgte für weitere Kauflaune. Im Wochenvergleich kletterte der Aktienkurs um gut 30 Prozent, notiert aber immer noch deutlich unter dem herumgereichten Kurs von 38 bis 40 Dollar je Aktie. Darin spiegelt sich die Skepsis des Marktes wider, ob das Übernahmeangebot tatsächlich kommt. Vielleicht können wir demnächst Vollzug vermelden. Die Bankenwerte waren eher auf der Verliererseite anzutreffen. Im Vorfeld der Quartalszahlen, die am Donnerstag veröffentlich werden, hat der eine oder andere Marktteilnehmer seine Gewinne gesichert. Wie spekulativ kleine Pharmaaktien sein können, haben die Aktionäre von OncoMed Pharmaceuticals (WKN: A1W2SS) am eigenen Leib erleben müssen. Mit einem Tagesverlust von 37 Prozent und mehreren Herunterstufungen durch die Analystenschar wurden die Meldungen über eine fehlgeschlagene Studie in der Phase II quittiert. Außerdem beendet die Bayer AG (WKN: BAY001) die Zusammenarbeit für zwei andere Mittel, aus der OncoMed weitere Zahlungen erhalten hätte. Mit 4,183 Euro wurde am Montag in Stuttgart ein Mehrjahrestief markiert.
Der japanische Aktienmarkt verabschiedet sich mit einem kleinen Verlust von 45 Zählern aus der Berichtswoche und der Nikkei 225 schließt bei 18.552 Punkten. Beherrschendes Thema war in dieser Woche natürlich wieder Toshiba Corp. (WKN: 853676). Der gesamte Markt hat mit Spannung darauf gewartet, ob es der schwankende Industrieriese dieses Mal schafft, den Abgabetermin für seinen Geschäftsbericht zu halten und wie immer, war auch an diesem Dienstag Toshiba für eine Überraschung gut. Nachdem es in der japanischen Wirtschaftsgeschichte noch nie ein börsennotiertes Unternehmen gab, das drei Mal den Termin nicht einhalten konnte, wollte Toshiba wohl mit aller Kraft vermeiden, dies zum ersten Mal zu schaffen. Toshiba konnte diese Blamage nur mit dem Trick vermeiden, indem es einen Geschäftsbericht ohne Testat der Wirtschaftsprüfer vorlegte. Wiederum ist auch dies ein Novum unter den japanischen Aktienfirmen. Nun liegt es an der Führung der Börse in Tokyo, wie damit umzugehen ist und alle Marktteilnehmer sind davon überzeugt, dass die momentane Zurückhaltung der Börse gegenüber einer Rückstufung oder gar einem Delisting der Aktie nur der Jahrhunderte alten Tradition von Toshiba geschuldet ist. Nichts desto trotz ist Toshiba ein momentan überschuldeter Konzern mit einem nicht testierten Geschäftsbericht und sollte dies in absehbarer Zeit nicht geändert werden wird dies wohl Konsequenzen nach sich ziehen müssen. Auch der Verkauf der Chipsparte wird sich nicht so einfach gestalten wie erwünscht, auch wenn Foxconn für die Komplettübernahme mit 27 Milliarden Dollar, gut 50 Prozent mehr geboten hat, als erwartet. Erstens ist dies kein verbindliches Angebot und Foxconn ist dafür bekannt, ein sehr hohes Erstgebot abzugeben, siehe Sharp Corp. (WKN: 855383), um danach den Preis wieder weit herunter zu handeln. Es ist und bleibt also ziemlich unübersichtlich bei Toshiba und man darf gespannt auf die zukünftige Entwicklung sein. In den Niederlanden könnte sich eine „Fahrradfusion“ anbahnen. Die PON-Holding hat ein Übernahmeangebot für die ACCELL Group (WKN: A1JADL) in Höhe von 32,72 Euro abgegeben. Sollte der Deal zustande kommen, würde der weltgrößte Fahrradbauer mit gut einem Dutzend Marken entstehen. Die bekanntesten Marken in Deutschland sind Focus, Kalkhoff, Univega, Ghost und Winora. Die ACCEL Group Aktien kletterten am Dienstag um gut 20 Prozent auf 31,80 Euro. Der schwäbisch-englische Chip-Entwickler Dialog Semiconductor (WKN: 927200) hatte am Dienstag einen verheerenden Tag an der Börse. Die Sorge um den Verlust seines Großkunden Apple (WKN: 865985), der 75 Prozent vom Umsatz ausmacht, haben die Aktie in den Keller rauschen lassen. Die Aktie fiel teilweise um über 30 Prozent auf einen Tiefstpreis von 30,60 Euro. Dialog teilte gegen später mit, dass es keine Gründe für diesen Kursverfall gibt und sich die Aussichten für das Geschäftsjahr nicht verändert haben. Auch Analysten sehen keinen Hinweis, dass Apple die Chips künftig selber entwickeln will. Die Aktie reagierte im Verlauf wieder mit einer kräftigen Erholung auf teilweise 42 Euro und tendiert derzeit bei 39,80 Euro. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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