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Ruhiger Handel am Gründonnerstag.
Der Anstieg des Euro belastet den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag zunächst. Im Laufe des Vormittags schaffte der Dax es aber wieder auf Vortagsniveau und notierte bei 12.137 Punkten. Die Gemeinschaftswährung war auf 1,0670 Dollar geklettert, nachdem US-Präsident Donald Trump den Kurs des Dollars als zu stark kritisiert hatte. Dem “Wall Street Journal” gegenüber hatte er sich dahingehend geäußert, dass der Dollar zu stark sei. Zudem stellte er sich, im Gegensatz zu früheren Aussagen, als Anhänger einer lockeren Geldpolitik dar und schloss eine erneute Nominierung der aktuellen Notenbankchefin Janet Yellen nicht gänzlich aus. Der Greenback ging daraufhin auf Tauchstation, Euro und Yen dagegen zogen spürbar an. Ein starker Euro verschlechtert Exportchancen für die deutsche Industrie. Am Karfreitag sowie am Ostermontag bleiben viele europäische Börsen geschlossen. Heute steht der Auftakt der US-Bilanzsaison im Fokus. JP Morgan, Citigroup und Wells Fargo öffnen ihre Bücher. Ein enttäuschender Start ins Jahr könnte laut Börsianern für Ernüchterung am Gesamtmarkt sorgen. Auf der Konjunkturseite steht neben dem Wochenbericht vom US-Arbeitsmarkt auch das von der Uni Michigan errechnete Verbrauchervertrauen für April an. Bundes-/Staatsanleihen Zur Wochenmitte haben sich die Kurse deutscher Staatsanleihen nur wenig bewegt. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei 0,20 Prozent. Der richtungweisende Euro-Bund-Future erholte sich am Donnerstagvormittag etwas und notierte bei 163,46 Punkten. Der Bund hat am Mittwoch im Rahmen einer Aufstockung der zehnjährigen Bundesanleihen Papiere im Wert von 2,52 Milliarden Euro zugeteilt. Die insgesamt 3 Milliarden schwere Auktion war damit 1,5-fach überzeichnet. Zudem wurden auch Italien, Irland und Portugal mit neuen Anleihen am Markt vorstellig und hatten dabei keine Platzierungsschwierigkeiten. Teilweise sanken die Renditen der emittierten Papiere deutlich, was auf die Nachfrage der Anleger nach Sicherheit zurückzuführen ist. Saudi-Arabien sammelte am Markt mit islamkonformen Anleihen – sogenannten Sukuk-Bonds 9 Milliarden US-Dollar ein. Die Nachfrage war enorm – mehr als 33 Milliarden Dollar waren angefragt. Die saudische Regierung begab daher mehr als die acht Milliarden Dollar, die sie ursprünglich platzieren wollte. Zudem akzeptierten Anleger niedrigere Renditen als anfänglich erwartet. Die fünfjährigen Papiere wurden mit einer Rendite von 2,93 Prozent zugeteilt und die zehnjährigen mit 3,65 Prozent. Anlegertrends Neue Anleihe von Innogy gesucht Die jüngst von der RWE-Tochter Innogy Finance BV begebene EUR Benchmark-Anleihe (WKN: A19FW2) mit einer Laufzeit von 8 Jahren wurde in der Handelswoche an der Börse Stuttgart rege gehandelt. Der 750 Millionen Euro schwere Bond ist mit einem Kupon von 1,00 Prozent ausgestattete und am 13.04.2025 endfällig. Ab dem 13.01.2025 kann der Emittent das Papier zu 100 Prozent kündigen. Aktuell notiert der von Standard & Poor’s mit BBB- bewertete Bond bei 100,19, was einer Rendite von knapp unter 1,00 Prozent entspricht. Innogy Finance BV wurde vergangenes Jahr gegründet, als RWE die Sparten erneuerbare Energien, Vertrieb und Netze in das neue Unternehmen ausgliederte. Innogy hat gut 16 Millionen Strom- und fast sieben Millionen Gaskunden und ist aktuell in elf europäischen Märkten aktiv. Priorität hat für den Vertriebsvorstand der Ausbau der Marktposition in den Ländern, in denen Innogy zwar aktiv ist, aber nur in einem Sektor bereits einen substanziellen Anteil hat. RCI Banque S.A. begibt zwei neue Anleihen Die Finanztochter des französischen Autobauers Renault, RCI Banque S.A., hat zwei neue Anleihen emittiert. Der Kurzläufer (WKN: A19FWD) ist als Floater konzipiert. Dieser setzt sich aus dem 3 Monats Euribor + 65 Basispunkten zusammen und liegt derzeit bei 0,32 Prozent p.a. Die Zinsanpassung erfolgt immer zum 12. Januar, April, Juli, Oktober. Die kleinste handelbare Einheit der 750 Mio. Euro Emission beträgt 1.000 Euro nominal und wird von der Ratingagentur Standard & Poor‘s mit der Note BBB bewertet. Die zweite Emission wurde mit einem Volumen von 600 Mio. Euro platziert (WKN: A19FWE). Der Zinssatz ist fest bei 1,625 Prozent p.a. über die Laufzeit von acht Jahren. Die Rückzahlung soll am 11.04.2025 erfolgen. Der Emittent hat sich ein Make Whole Kündigungsrecht bis zum 11.01.2025 eingeräumt bei Zahlung einer Prämie von 0,25 Prozent. Danach kann er die Anleihe zu 100,0 Prozent kündigen. Bei der von Standard &Poor‘s mit BBB gerateten Unternehmensanleihe liegt die Mindeststückelung bei 1.000 Euro nominal. Petróleos de Venezuela S.A.: Rückzahlung der Anleihe glückt Der Präsident Venezuelas, Nicolás Maduro, versucht derzeit alles, um sich an der Macht zu halten und den finanziellen Kollaps des Landes zu verhindern. Um Geld zu sparen, hat er sogar den öffentlichen Bediensteten vor Ostern drei Tage Urlaub verordnet. Das Land muss im April knapp drei Milliarden US-Dollar an seine Gläubiger zahlen, da eine Anleihe des staatlichen Erdölkonzerns Petróleos de Venezuela S.A. am Mittwoch fällig wurde. Wäre die Rückzahlung nicht gelungen, wäre der Staat pleite. Wie Zahlen des Finanzdienstes Bloomberg zeigen, hat Venezuela Schulden von umgerechnet 171 Milliarden Dollar, obwohl sie auf den weltweit größten Ölreserven sitzen. Bei einem Zahlungsausfall würde Venezuela Griechenland als größten Staatspleitier ablösen. Bei den Griechen standen im Jahr 2012 umgerechnet lediglich 138 Milliarden Dollar im Feuer. Rege gehandelt wurde in der Handelswoche zudem die im August 2018 fällige Staatsanleihe des Landes (WKN: 249380). Der 752,81 Millionen USD schwere Bond ist mit einem Kupon von 13,625 Prozent ausgestattet. Die Mindeststückelung des von Standard & Poor’s mit CCC bewerteten Papiers beträgt 1.000 USD. Börse Stuttgart TV Dr. Jörg Krämer: “Draghi nähert sich einer rechtlichen Grenze” Während die Fed auch in diesem Jahr die Zinsen voraussichtlich weiter anheben wird, geht die EZB den entgegengesetzten Weg. An der expansiven Geldpolitik will man im Frankfurter Euro-Tower weiter festhalten. Vielleicht sogar länger als manchem Anleger lieb sein wird, meint zumindest Dr. Jörg Krämer, Chefvolkswirt bei der Commerzbank, im Gespräch mit Börse Stuttgart TV am Rande der Invest 2017. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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