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Nachdem der Dax am Mittwoch mit einem neuen Rekord-Schlusskurs bei 12.757 aus dem Handel ging, legte er am Donnerstag eine Verschnaufpause ein und pendelte bis zum Mittag in einer engen Handelsrange.
Nach der tagelangen Macron-Rally kam Gegenwind aus den USA. Die Entlassung des FBI-Chefs James Comey durch US-Präsident Donald Trump sorgte für Unruhe an den Märkten. Börsianer befürchten, dass dieser Streit die Verabschiedung von Trumps Wirtschaftsprogramm im Parlament erschwert. Marktexperten nach sei die wichtigste Frage, wie sich dies auf die Steuerpläne auswirke. Der Markt rechne mit einer Senkung. Jegliches Anzeichen, dass diese sich bis 2018 verzögert, sei belastend für die Börse. Der wieder steigende Ölpreis hingegen stützte die Energiewerte und lockte so Anleger an. Wegen eines überraschend deutlichen Rückgangs der US-Rohöllagerbestände legten die Ölpreise am Mittwoch deutlich zu. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kletterte am Donnerstag bis auf 50,904 US-Dollar. Das Faß der US-Sorte WTI notierte bei 47,96 Dollar Neben der erneuten Flut von Firmenbilanzen stand am Donnerstag die Zinsentscheidung der Bank von England (BoE) an. Wie erwartet, setzt die britische Notenbank ihre Niedrigzinspolitik unverändert fort. Der Leitzins bleibe weiterhin auf dem historischen Tief von 0,25 Prozent, teilte die Bank of England am Donnerstag in London mit. Kurz vor den vorgezogenen Parlamentswahlen am 8. Juni galt eine Veränderung des geldpolitischen Kurses als sehr unwahrscheinlich. Auch das Volumen der Wertpapierkäufe zur Konjunkturstützung ließ die Notenbank am Donnerstag wie erwartet unverändert bei 435 Milliarden Pfund. Bundes-/ Staatsanleihen: Mit der seit Wochen gesteigerten Risikoneigung von Anlegern standen Staatsanleihen auch diese Woche weiter unter Druck. Die Zinserwartungen an die Fed, gute Konjunkturnachrichten und zuletzt der Ausgang der Frankreich-Wahl machten es Anleihen schwer. Anleihen-Experten sehen den richtungsweisenden Euro-Bund-Future weiter im Abwärtstrend. Dieser notierte am Donnerstag bei 160,25 Zählern. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen kletterte auf 0,45 Prozent. Zehnjährige italienische Staatstitel rentierten ebenso höher, bei 2,28 %. Der Risikoaufschlag auf Bunds liegt damit bei 183 Basispunkten(BP). Anlegertrends Apple sammelt erneut Milliarden am Kapitalmarkt ein Erneut ist Apple auf dem Anleihemarkt aktiv geworden und hat Anleihen im Gesamtvolumen von 7,25 Milliarden USD begeben. Die Emission besteht aus sechs Tranchen mit Laufzeiten von drei bis zehn Jahren. Die erste dreijährige Tranche (WKN: A19HCK) im Volumen von 1 Milliarde USD ist am 11.05.2020 endfällig und wird mit 1,8 Prozent p.a. verzinst. Die zweite dreijährige Tranche (WKN: A19HCN) ist 500 Millionen USD schwer und mit einem Floater Kupon ausgestattet, der sich am 3 Monats US-Libor + 7 Basispunkte orientiert, wobei die Zinsanpassung immer zum11. Februar/Mai/August und November erfolgt. Rückzahlungstermin ist der 11.05.2020. Die bis Mai 2022 laufende Tranche (WKN: A19HCH) im Volumen von 1 Milliarde USD wird mit 2,3 Prozent p.a. verzinst. Seitens des Emittenten besteht bis zum 22.04.2022 ein vorzeitiges Kündigungsrecht unter Zahlung einer Prämie von 0,1 Prozent, danach ist das Papier zu 100 Prozent kündbar. Die bis Mai 2024 laufende Tranche (WKN: A19HCL) im Volumen von 1,75 Milliarden USD ist mit einem Kupon von 2,85 Prozent ausgestattet. Der Emittent kann das Papier unter Zahlung einer Prämie von 0,125 Prozent bis zum 11.03.2024 vorzeitig kündigen, danach zu 100 Prozent. Die letzte, 2 Milliarden USD schwere Tranche (WKN: A19HCJ) ist am 11.05.2027 endfällig und wird mit 3,2 Prozent p.a. verzinst. Der Bond ist mit einer Make Whole Call Option @0,15 Prozent bis zum 11.02.2027 ausgestattet, danach kann die Anleihe zu 100 Prozent durch den Emittenten vorzeitig gekündigt werden. Die kleinste handelbare Einheit beträgt 2.000 USD. Zweck der neuen Milliardenschulden dürfte die Zahlung von Dividenden an Aktionäre sowie der Rückkauf von Aktien sein – zumindest gab Apple dies bei früheren Bonds an. Das Unternehmen hat eigentlich genug Geld für beides. Die Finanzreserven des kalifornischen Technologiekonzerns betragen mehr als 250 Milliarden Dollar. Allerdings lagert über 90 Prozent dieser Summe im Ausland. Apple müsste das Geld zunächst in die USA überführen, was dann eine Abschlagsteuer in Höhe von 35 Prozent bedingen würde. Diese will der Konzern nicht zahlen, weshalb er lieber – steuermindernd – Schulden aufnimmt. Apple hatte sein Dividenden- und Aktienrückkaufprogramm erst kürzlich nochmals gesteigert. Bis 2019 will das Unternehmen 300 Milliarden Dollar an Aktionäre zurückführen. Intel emittiert USD-Anleihen mit Laufzeiten von 3 bis 30 Jahren Auch die Intel Corp. zapfte jüngst den Kapitalmarkt an und emittierte USD-Anleihen mit Laufzeiten von 3, 5, 7, 10 und 30 Jahren. Die erste dreijährige Tranche (WKN: A19HJF) im Volumen von 1 Milliarde USD wird mit 1,85 Prozent p.a. verzinst. Seitens des Emittenten besteht ein Kündigungsrecht unter Zahlung einer Prämie von 0,05 Prozent. Die zweite dreijährige Tranche WKN: A19HJG) ist 700 Millionen USD schwer und mit einem Floater-Kupon ausgestattet, der sich am 3 Monats US-Libor + 8 Basispunkte orientiert. Zinsanpassung erfolgt immer zum 11. Februar/Mai/August und November. Rückzahlungstermin ist der 11.05.2020. Die fünfjährigen Tranchen werden am 11.05.2022 endfällig. Der 750 Millionen USD schwere Bond (WKN: A19HJH) wird mit 2,35 Prozent p.a. verzinst und der Emittent kann die Anleihe unter Zahlung einer Prämie von 0,1 Prozent bis zum 11.04.2022 vorzeitig zurückzahlen, danach zu 100 Prozent. Die Anleihe im Volumen von 800 Millionen USD (WKN: A19HJJ) ist mit einem Floater-Kupon ausgestattet, der sich am 3 Monats US-Libor + 35 Basispunkte orientiert. Die Zinsanpassung erfolgt immer zum 11. Februar/Mai/August/November. Die siebenjährige Anleihe (WKN: A19HJK) mit einem Emissionsvolumen von 1,25 Milliarden USD wird am 11.05.2024 endfällig und mit 2,875 Prozent p.a. verzinst. Seitens des Emittenten besteht ein Sonderkündigungsrecht unter Zahlung einer Prämie von 0,125 Prozent bis zum 11.03.2024. Danach ist das Papier zu 100 Prozent kündbar. Der zehnjährige Bond (WKN: A19HJD) wurde im Volumen von 1 Milliarde USD aufgelegt und ist mit einem Kupon von 3,150 Prozent ausgestattet. Zudem besteht eine Make Whole Call Option@0,15 Prozent bis zum 11.02.2027. Danach kann der Emittent die Anleihe zu 100 Prozent kündigen. Der 1 Milliarde USD schwere Langläufer (WKN: A19HJE) ist am 11.05.2047 endfällig. Die Verzinsung beträgt 4,1 Prozent p.a. Auch hier hat der Emittent ein Sonderkündigungsrecht unter Zahlung einer Prämie von 0,2 Prozent bis zum 11.11.2046, danach zu 100 Prozent. Die kleinste handelbare Einheit aller Laufzeiten beträgt 2.000 USD. Wiener Städtische Versicherung emittiert Tieranleihe Mit mehr als 17,5 Milliarden Euro Handelsumsatz war die letzte Woche von der Wiener Städtischen Versicherung emittierte nachrangige Anleihe (WKN: A19G0B) nach wie vor begehrt bei Anlegern und führte die Liste der Umsatzspitzenreiter der Unternehmensanleihen an der Börse Stuttgart an. Die Liquidität ist nun allerdings dünn. Bei einem Kurs von aktuell 103,50 rentiert das mit einem Kupon von 3,5 Prozent ausgestattete Papier bei 3,087 Prozent. Börse Stuttgart TV Puerto Rico ist insolvent: Die Folgen Puerto Rico ist pleite. Hierzulande weitestgehend unbeachtet stellte die Karibikinsel vor wenigen Tagen einen Insolvenzantrag. In einer Marktwirtschaft grundsätzlich kein allzu ungewöhnlicher Vorgang. Im Fall von Puerto Rico allerdings schon. Weshalb der Fall ungewöhnlich ist und welche Folgen daraus entstehen könnten, erläutert Norbert Paul bei Börse Stuttgart TV. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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