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Die deutsche Wirtschaft hat im Juni deutlicher als erwartet an Schwung verloren. Der DAX zeigt sich mit Verlusten. Die Ölpreise haben sich stabilisiert. Der Euro tendiert etwas fester.
Der Markit-Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft ist im Juni um 1,3 auf 56,1 Punkte gesunken. Das wurde nach einer Umfrage unter rund 800 Industrieunternehmen und Dienstleistern mitgeteilt. Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang auf 57,3 Zähler gerechnet. Das Barometer liegt aber trotzdem noch immer deutlich über der Marke von 50 Punkten, ab der Wachstum signalisiert wird. Der DAX verlor bisher 0,7 Prozent auf 12.703 Punkte. An der Wall Street schloss der Dow Jones am Donnerstag kaum verändert mit 21.397 Punkten. Der S&P 500 kam ebenfalls nicht vom Fleck, dafür gewann die Technologiebörse Nasdaq 0,5 Prozent. In Tokio zog der Nikkei-Index heute um 0,1 Prozent auf 20.127 Zähler an. Der chinesische Shanghai Composite fiel um 0,7 Prozent auf 3.126 Punkte. Die Ölpreise zogen wieder leicht an. Ein Fass der Nordseesorte Brent verteuerte sich bisher um 0,6 Prozent auf 45,47 US-Dollar. Der Euro notiert bei 1,1170 US-Dollar mit 0,2 Prozent fester. Analysten-Ratings: BASF runter – Coba und Beiersdorf rauf BASF verlieren nach einer Verkaufsempfehlung der Berenberg Bank 1,5 Prozent an Wert und rutschen damit ans DAX-Ende. Die Analysten starteten ihre Bewertung von BASF mit der Einstufung “sell”. Das Kursziel legten sie mit 78 Euro fest. Am Donnerstag gingen BASF mit 85,56 Euro aus dem Handel. Anleger folgen zudem einer Kaufempfehlung für die Aktien der Commerzbank. Die Titel stiegen zeitweise um mehr als zwei Prozent und sind mit Abstand größter DAX-Gewinner, auch wenn die Gewinne inzwischen geringer ausfallen. Die Analysten der Citigroup hatten zuvor ihr Rating von “neutral” auf “buy” nach oben gestuft. Ein positiver Analystenkommentar schob zu Beginn des Handelstages auch Beiersdorf an. Die Aktien stiegen zunächst um knapp ein Prozent und waren damit unter den Top-Favoriten im DAX. Allerdings schmolzen die Gewinne hier recht schnell wieder zusammen, sodass sich der Kurs nun sogar mit 0,3 Prozent im Minus zeigt. Die Analysten von Mainfirst haben ihre Bewertung von Beiersdorf mit “outperform” gestartet. Sie setzten das Kursziel auf 115 Euro fest. Elektroautobauer Tesla plant erstes Werk in China Der US-Elektroautobauer Tesla treibt seine Pläne zum Bau von Fahrzeugen in China voran. Ein Zeitplan wurde nicht genannt. Auch welcher Partner für den Autobau in China infrage kommt, blieb offen. In der Volksrepublik braucht der Elektroautobauer nach den Vorgaben ein Gemeinschaftsunternehmen mit mindestens einem heimischen Partner. Spekulationen konzentrieren sich auf den Internetkonzern Tencent, nachdem dieser sich Anfang des Jahres für 1,8 Milliarden Dollar mit fünf Prozent an Tesla beteiligt hatte. Mit einem Werk in China könnte Tesla einen besseren Zugang zum größten Pkw-Markt der Welt erhalten und auch den deutschen Autobauern stärker Konkurrenz machen. Denn China will den Verkauf von E-Autos kräftiger fördern, um die Luftverschmutzung in Großstädten zu bekämpfen. Dazu plant die Regierung in Peking die Einführung einer Quotenregelung für die Autobauer. Die Unsicherheit über den Start der Vorgaben hat in der deutschen Branche Sorgen ausgelöst. Produktionsprobleme bei Daimler? Der Streit über die Umstellung des Komponentenwerkes Untertürkheim auf Elektroautos könnte ab Juli bei Daimler die Pkw-Produktion von Mercedes-Benz bremsen. Ohne weitere Zusagen an die Belegschaft zu Perspektiven für Entwicklung und Produktion von alternativen Antrieben werde der Betriebsrat ab 1. Juli keine Überstunden mehr zulassen, erklärte Betriebsratschef Nieke. Dies könne auch zu Ausfällen in den Fahrzeugwerken führen. Accenture warnt Die Unsicherheit über die Gesundheitspolitik von US-Präsident Trump macht dem IT-Dienstleister Accenture zu schaffen. Das Unternehmen kappte seine Umsatzprognose für dieses Jahr. Demnach werden die Erlöse nur zwischen sechs und sieben Prozent und nicht wie zuvor angepeilt zwischen sechs und acht Prozent steigen. Roche kommt in USA voran Die US-Pharmabehörde FDA hat nach Angaben des Konzerns eine neue Variante des Krebsmittels Rituxan für drei häufig auftretende Blutkrebsformen genehmigt. Mit Rituxan Hycela könne die Arznei direkt unter die Haut gespritzt werden. Bisher geschah dies über eine langwierige Infusion in die Vene. Börse Stuttgart TV Seit über acht Jahren läuft der Dax, von kurzen Unterbrechungen abgesehen, im Bullenmarkt nach oben. Da ist es durchaus verständlich, dass Anleger und Experten gleichermaßen wieder etwas vorsichtiger werden. Getreu dem Motto: Da muss doch bald mal was „rumpeln“. Doch Norbert Paul, Derivateexperte an der Börse Stuttgart, scheint gelassen zu sein. Derzeit könne er kaum Anzeichen erkennen, die einen dramatischen Kursrutsch erwarten lassen. Euwax Sentiment Index Der Euwax-Sentiment-Index lag am frühen Nachmittag bei plus dreißig Punkten. In dieser Phase setzte die Mehrheit der kurzfristig orientierten Derivateanleger also mit Knock-out-Calls und Call-Optionsscheinen auf bald wieder steigende Kurse des DAX. Trends im Handel An der Euwax waren heute Knock-out-Calls auf BB Biotech verstärkt gefragt. Händlern zufolge könnte hier die Empfehlung eines Börsenbriefes dahinter stecken. Knock-out-Calls auf ThyssenKrupp gehörten ebenfalls zu den Favoriten der Anleger. Dagegen setzen einige Marktteilnehmer mit Knock-out-Puts auf fallende Kurse der Stada-Aktie. Viele Investoren setzen mit Call-Optionsscheinen auf steigende Kurse der Aktien von Alibaba, Bayer und Siemens. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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