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Es ist eine Woche zum Durchatmen gewesen. Am Dienstag blieben in den USA die Börsen aufgrund eines Feiertags geschlossen, der Montag wurde von vielen als Brückentag genutzt. So gab es wenig Impulse aus Übersee. Hier in Deutschland gab Bundesbankpräsident Jens Weidmann bekannt, sich auf das Ende der ultralockeren Geldpolitik vorzubereiten.
Nach der Rede von EZB-Chef Mario Draghi in Sintra, mit der er das Ende der ultralockeren Geldpolitik einläutete, sind Bankaktien im Visier der Anleger. Die Deutsche Bank und die Commerzbank sind die Wochengewinner im DAX. Aber auch die Deutsche Börse profitiert von einer Normalisierung der Finanzmärkte. Darüber hinaus sind auch die Versicherungen Allianz und Münchener Rück an der DAX-Spitze zu finden. Verloren haben Versorger wie RWE und E.On, sowie die Autohersteller BMW und Daimler. Seitens der Unternehmen gibt es kaum Meldungen, die meisten befinden sich in der Schweigeperiode, die stets vor der Bekanntgabe neuer Quartalszahlen herrscht. Ab der kommenden Woche dürfen wir uns wieder täglich mit neuen Quartalszahlen beschäftigen. Lediglich Stada sorgt täglich für Schlagzeilen. Der Generikahersteller ist zum Übernahmeziel geworden, mehrere Hedgefonds und Finanzinvestoren haben sich inStellung gebracht. Es wundert mich, das kein Pharmakonzern Interesse zeigt. Neben der Vorbereitung auf die Quartalszahlen in der Wirtschaft wird die Politik von der Vorbereitung und seit heute auch Durchführung des G20-Treffens hier in Hamburg in Atem gehalten. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es noch keine berichtenswerte Ergebnisse außer der Tatsache, dass die Besprechungen begonnen haben. Schauen wir uns also gleich die Wochenentwicklung der wichtigsten Indizes an: WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES INDIZES (06.07.2017) Woche Δ Σ '17 Δ Dow Jones 21.354 0,3% 8,1% DAX 12.381 -0,3% 7,8% Nikkei 19.994 -1,1% 4,6% Shanghai A 3.364 0,8% 3,5% Euro/US-Dollar 1,14 -0,2% 8,5% Euro/Yen 129,35 0,8% 5,2% 10-Jahres-US-Anleihe 2,37% 0,10 -0,08 Umlaufrendite Dt 0,33% 0,10 0,34 Feinunze Gold $1.224 -1,7% 6,3% Fass Brent Öl $47,93 1,2% -15,5% Kupfer 5.828 -1,3% 7,4% Baltic Dry Shipping 829 -9,9% -10,7% Dow Jones und DAX sind wenig verändert. Auch der Euro-Wechselkurs zeigte nach seiner Rallye in folge von Draghis Richtungswechsel diese Woche keine große Bewegung mehr. Der erneute Raketentest Nordkoreas hat in Japan Sorgenfalten auf die Stirn der Anleger gejagt. Der Nikkei ist im 1,1% abgerutscht. Kim Jong Un treibt sein Atomprogramm offensichtlich voran und riskiert den offenen Konflikt. Die USA fordern China auf, zu handeln doch China möchte seinem Handelspartner Nordkorea nicht in den Rücken fallen. Zwei offensichtlich anti-diplomatischen Staatschefs in Nordkorea und den USA schwindet langsam die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung. Japan als Nachbarland und mögliches Angriffsziel Nordkoreas muss sich tatsächlich Sorgen machen. Der Richtungswechsel Draghis hat auch an den Anleihemärkten für kräftige Bewegungen gesorgt. Anleihen sind nun nicht mehr so beliebt wie zuvor, die Anleihekurse sinken während die Rendite steige (+0,1%punkt auf 0,33%). Erstmals seit über einem Jahr wurden am vergangenen Freitag weniger Ölbohrplattformen gezählt als in der Vorwoche. Hat das horizontale Bohren und Fracking seinen Zenit in den USA erreicht? Der Ölpreis ist zumindest schonmal kräftig nach oben geschossen (+1,2%). Heute Abend werden die neuen Zählungen der Ölplattformen veröffentlicht. Der Kupferpreis ist wieder etwas abgerutscht, befindet sich aber nach wie vor in einer Erholungsbewegung, die mit Donald Trumps Wahlsieg begann. Diese Woche hat Goldman Sache bekannt gegeben, den Rohstoffhandel einzustellen. Es lohne sich nicht mehr, so die Begründung. Ich erinnere mich daran, dass zur Jahrtausendwende die Banken den Goldhandel eingestellt haben: Es lohne sich nicht mehr, lautete die Begründung. Es folgte eine Goldrallye von 240 auf 1.370 EUR/Oz. Es würde mich nicht wundern, wenn auch Goldman Sachs ein ähnlich gutes Händchen beim Timing dieses Ausstiegs aus dem Rohstoffhandel hat. Aktuell notiert die Feinunze Gold bei 1.224 USD/Oz bzw. 1.062 EUR/Oz. Wir haben eine Basisposition in Gold in unserem Portfolio. Ich überlege, die Position zu vergrößern. Mag sein, dass meine Meinung aktuell durch die Straßenschlachten hier in Hamburg beeinflusst wird, daher warte ich das Wochenende ab, bevor ich eine Entscheidung treffe. Doch vieles würde zu einem baldigen Goldpreisanstieg passen. So macht beispielsweise die Deutsche Börse, Emittent des von mir empfohlenen Xetra-Golds (WKN A0S9GB), plötzlich Werbung für diesen Fonds. Das Volumen des eingelagerten Goldes habe sich im vergangenen Jahr verdoppelt, so ein Sprecher der Deutschen Börse Commodities GmbH. In dem Artikel werden dann ganz beiläufig die Vorteile des Produktes aufgelistet. Zu den plötzlichen Werbeaktivitäten passt, dass die Comdirect nun, nachdem sie Xetra-Gold jahrelang kostenfrei im Depot für ihre Kunden verwaltete, plötzlich 0,025% zzgl. Soli belastet. Monatlich. Mit Gold lässt sich also wieder Geld verdienen. Wer auf solche Spielchen keine Lust hat, mietet sich ein Schließfach und legt ein paar Stücke dort hinein. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Stephan Heibel die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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