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Das Bargeld hat eine jahrhundertelange Tradition und war einziges Zahlungsmittel, bis Schecks und Kreditkarten als bargeldlose Alternativen eingeführt wurden. Durch die Digitalisierung und den zunehmenden technischen Fortschritt erfreute sich das bargeldlose Zahlen in den letzten 20 Jahren einer immer größeren Beliebtheit. Die Akzeptanzstellen für Kredit- und Girokarten sind deutlich gestiegen. Banken und Sparkassen geben mehr Kreditkarten zu veränderten Bedingungen aus. So werden klassische Kreditkarten, die für eine gewisse Zeit die Beträge stunden, immer seltener ausgegeben. Die moderne Kreditkarte ist direkt an das Girokonto gebunden, Beträge werden sofort abgebucht. Dadurch wurde den Kunden der Zugang zu einer Kreditkarte erleichtert. Diese Fakten wirken sich auch in absoluten Zahlen aus. Zwischen 1995 und 2015 ist ein Anstieg an Kreditkarten, die von den Banken weltweit ausgegeben wurden, um 60 % zu verzeichnen. Gleichzeitig sind die Systeme sicherer geworden, was dazu geführt hat, dass der Kreditkartenbetrug um 50 % reduziert werden konnte. In den letzten drei Jahren wurden weltweit mehr als 50 Mrd. Euro bargeldlos umgesetzt. Und dies ist noch nicht das Ende, denn weltweit ist ein weiterer Anstieg des bargeldlosen Zahlungsverkehrs zu verzeichnen.
Asien als Vorreiter der bargeldlosen Transaktionen In den asiatischen Ländern ist das bargeldlose Zahlen besonders beliebt. Bis zum Jahre 2020 wird ein Anstieg von mehr als 30 Prozent erwartet. Dies betrifft nicht nur wirtschaftsstarke Nationen wie China, Japan und Südkorea, sondern auch Schwellenländer wie Indien. In der westlichen Welt beträgt der erwartete Anstieg deutlich weniger als zehn Prozent. Dies kann darauf zurückgeführt werden, dass mehr Kredit- und Bankkarten im Umlauf sind. Dennoch wird für Nordamerika ein Anstieg von 4,3 % bis zum Jahre 2020 prognostiziert, in Europa sind es 6,5 %, wenn die EU und die übrigen Länder als Einheit gewertet werden. Auch in Südamerika tut sich mit einem Blick auf den bargeldlosen Zahlungsverkehr viel. Brasilien ist das Land mit dem höchsten Anstieg an bargeldlosen Transaktionen. Bis 2020 wird ein Anstieg von mehr als sieben Prozent erwartet. Der Blick nach Europa Betrachtet man die einzelnen europäischen Staaten, werden große Unterschiede in der Akzeptanz des bargeldlosen Zahlens deutlich. In den skandinavischen Ländern werden bereits mehr als 80 % aller Transaktionen bargeldlos durchgeführt. Dänemark denkt über eine Abschaffung des Bargeldes ab, und auch in der EU wurde diese schon diskutiert. Dass die skandinavischen Länder Vorreiter im bargeldlosen Zahlungsverkehr innerhalb Europas sind, hat seinen guten Grund. Bank- und Kreditkarten werden überall ohne Einschränkungen akzeptiert. Auch kleine Beträge können bargeldlos bezahlt werden. Private Händler, Imbissbetreiber, aber auch Besitzer von Cafés oder Zeitungsläden bieten das bargeldlose Zahlen ab dem ersten Cent an. Deutschland hinkt hinter dieser Entwicklung noch weit hinterher. Hierzulande werden immer noch 79 % aller Zahlungen bar abgewickelt, obwohl die Banken und Sparkassen das Angebot an Kreditkarten deutlich flexibler gestaltet haben. Die Deutschen sind konservativ und stehen hinter dem Bargeld. Dies betrifft vor allem ältere Menschen, die noch nicht mit dem bargeldlosen Zahlen aufgewachsen sind. Ein weiterer Grund für die deutsche Rückständigkeit ist, dass die Akzeptanz von Kredit- und Maestrokarten sehr viel geringer ist als in anderen Ländern. Viele Händler setzen auf die veraltete Girocard und erlauben bargeldlose Zahlungen erst ab einem bestimmten Mindestbetrag. In Bezug auf die Kreditaufnahme sind die Deutschen fortschrittlicher. So verzeichnen Anbieter wie smava eine höhere Nachfrage als niedergelassene Banken und Sparkassen, die Kredite im Zusammenhang mit einer persönlichen Beratung vergeben. Gefahren und Chancen für Verbraucher im Zusammenhang mit der Bargeldabschaffung Die Abschaffung des Bargeldes würde der Wirtschaft zahlreiche Vorteile bringen. So können Straftaten wie Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung bekämpft werden. Auch die hohen Kosten für die Beschaffung, Verwaltung und Aufbewahrung des Bargeldes müssten nicht mehr aufgebracht werden. Viele Verbraucher befürchten hingegen Nachteile im Zusammenhang mit der Bargeldabschaffung. So möchten vor allem ältere Menschen ihr gesamtes Erspartes nicht der Bank anvertrauen. Die Furcht vor digitalem Betrug ist ebenso hoch wie die Angst, sich den Finanzinstituten und Behörden vollkommen auszuliefern. Viele Verbraucher geben an, mit dem Bargeld Zahlungsfreiheit zu verbinden, die sie bei einer Abschaffung aufgeben würden. Und nicht zuletzt handelt es sich um eine Tradition, die so alt ist, dass sie nicht einfach abgeschafft werden sollte. Grundsätzlich stehen jüngere Menschen der Abschaffung des Bargeldes jedoch aufgeschlossener gegenüber als die älteren. | ||
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