Alt 22.12.17, 15:23
Standard Rentenreport KW 51: Bund plant 2018 mehr Schulden zu machen
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Staatsanleihen unter Druck.

In ihrer jährlichen Emissionsvorausschau kündigte die Bundesfinanzagentur am Dienstag an, im kommenden Jahr mehr Schulden machen und sich mehr Geld von Investoren leihen zu wollen. 183 Milliarden Euro sollen über die nominalen Schuldpapiere 2018 insgesamt aufgenommen werden – in diesem Jahr waren es 169 Milliarden Euro. Über inflationsgeschützte Anleihen kommen weitere 6 bis 10 Mrd. Euro hinzu. Hier lag das Volumen 2017 bei 6,5 Milliarden Euro. Zur Finanzierung des Bundeshaushalts und seiner Sondervermögen sollen vor allem Bundesschatzanweisungen, Bundesobligationen und Bundesanleihen begeben werden. Zusätzliche sechs bis zehn Milliarden Euro sollen über die Ausgabe von Anleihen eingenommen werden, die an die Inflationsentwicklung gekoppelt sind. Grüne Bundesanleihen werden emissionsseitig beim Bund 2018 kein Thema sein. Das stehe nicht für kommendes Jahr auf der Agenda. Man beobachte das Marktsegment und tausche sich mit den Kollegen der französischen Finanzierungsagentur über das Thema aus. Frankreich hat bereits grüne Staatsanleihen emittiert. Der 2007 international aus der Taufe gehobene Markt zeigt ein sehr kräftiges Wachstum.

Angesichts der unsicheren weltpolitischen Lage sind die von allen renommierten Ratingagenturen mit der Bestnote “AAA” bewerteten deutschen Bundesanleihen als sicherer Hafen gefragt von Investoren.

Bundes-/ Staatsanleihen

Mit der Erwartung, dass die Steuerreform in den Vereinigten Staaten möglicherweise noch vor den Feiertagen durchgewunken wird, sind die Staatsanleihemärkte in der Handelswoche deutlich unter Druck geraten. Hintergrund sind Sorgen, dass höhere Investitions- und Konsumausgaben die Inflation in den USA anheizen könnten und die amerikanische Zentralbank dadurch zu stärkeren Zinserhöhungen, als bislang angenommen, gezwungen wäre.

Immer mehr Zentralbanken scheinen über eine weniger lockere Geldpolitik nachzudenken und diesen Kurs auch einzuschlagen. Am Mittwoch gab die schwedische Zentralbank bekannt, ihr Wertpapierkaufprogramm nicht zu verlängern. Die geldpolitische Haltung der Riksbank gilt als eine der lockersten der Welt.

Deutsche Staatsanleihen starteten am Donnerstag schwächer in den Handel. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future büßte weiter Punkte ein und notierte bei 161,79 Punkten. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte bei 0,40 Prozent.


Anlegertrends

Neue Anleihe der European Investment Bank in Brasilianischen Real

Die European Investment Bank (EIB) hat jüngst eine Anleihe in Brasilianischen Real (BRL) (WKN: A19TTX) begeben. Der Bond im Volumen von 150 Millionen BRL ist am 13.04.2022 endfällig und wird mit 7,5 Prozent p.a. verzinst. Zinszahlungstermin ist der 13.04. Bei dem Papier handelt es sich um eine Doppelwährungsanleihe, das heißt, Kupon- und Rückzahlung erfolgen in Euro. Aktuell notiert die Anleihe bei 96,82 und rentiert damit bei 8,44 Prozent. Das Papier kann zu einer Mindeststückelung von 5.000 BRL gehandelt werden.

Anleger verkaufen Anleihe der DVB Bank

Gerüchten zufolge plant die DZ Bank den Verkauf ihrer Anteile der DVB Bank. Einige Investoren nahmen dies zum Anlass, sich von der am 11. November 2019 fälligen Anleihe (WKN: A13SJF) zu trennen. Der Bond im Volumen von 500 Millionen Euro wird mit 0,875 Prozent p.a. verzinst. Die Ratingagentur Standard & Poor’s bewertet die zu einer Stückelung von 100.000 Euro handelbare Anleihe mit BBB-. Aktuell notiert das Papier bei 99,65.

Vor allem wegen der langwierigen Krise in der Schifffahrt hat die DVB Bank im ersten Halbjahr gut eine halbe Milliarde Euro Verlust erwirtschaftet. Insidern zufolge prüft sie, wie sie ihren Bestand an Schiffskrediten schneller abbauen könnte. Aus einer Reutersmeldung in der vergangenen Woche geht hervor, dass die DZ Bank Goldman Sachs beauftragt hat, strategische Optionen für die DVB-Einheit zu prüfen, einschließlich eines Verkaufs.

Teva Pharmaceutical Währungsanleihe im Fokus der Anleger

Die Anleihe der Finanzierungstochter des israelischen Pharmaunternehmens Teva Pharmaceutical (WKN: A1HD83) stand in der Handelswoche im Fokus der Anleger an der Börse Stuttgart. Während einige Anleger Gewinne mitnahmen und das Papier verkauften, nutzen andere die Gelegenheit und stiegen ein. Der 1,3 Milliarden US-Dollar (USD) schwere Bond läuft bis zum 18.12.2022, sofern der Emittent nicht von seinem Sonderkündigungsrecht unter Zahlung einer Prämie von 0,20 Prozent Gebrauch macht. Verzinst wird die Anleihe mit 2,95 Prozent p.a.

Teva Pharmaceutical ist ein israelisches Pharmaunternehmen, das weltweit tätig ist. Es gehört zu den 10 führenden Herstellern von Arzneimitteln weltweit und gilt als Weltmarktführer bei Generika.

Die Entwicklung der Teva Pharmaceuticals-Aktie ist in den letzten Wochen sehr erfreulich verlaufen. Die Pharma-Aktie legte innerhalb der letzten vier Wochen deutlich zu und verbuchte einen Kursgewinn von mehr als 35 Prozent.

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat Teva von “Neutral” auf “Buy” hochgestuft und das Kursziel von 15 auf 20 US-Dollar angehoben. Mit der Ankündigung von Kostensenkungen in Höhe von drei Milliarden Dollar bis 2019 liege der Pharmakonzern deutlich über ihren Erwartungen und sollte damit die Kehrtwende geschafft haben, so eine Analystin.


Börse Stuttgart TV

Börsenjahr 2018: So positionieren sich Profis

Die meisten Experten sind sich einig: Auch 2018 könnte erneut ein gutes Aktienjahr werden. Die fundamentalen Rahmenbedingungen scheinen zu stimmen und trotz aller Mahnungen, sind die Vorzeichen für das kommende Jahr alles andere als schlecht. Doch wie geht man nun in der Praxis damit um? Wie positionieren sich Finanzprofis im Hinblick auf das kommende Jahr? Rolf Kazmaier, SVA Vermögensverwaltung, bei Börse Stuttgart TV.



Quelle: boerse-stuttgart AG
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