Alt 12.01.18, 11:52
Standard Rentenreport KW 02: Ende der Anleihenkäufe in Sicht?
Beitrag gelesen: 2129 x 

Nachfrage nach neuer zehnjährigen Bundesanleihe verhalten.

Weltweit zeichnet sich eine langsame Normalisierung der Geldpolitik ab. In diesem Jahr könnte die Europäische Zentralbank (EZB) ihre umstrittenen Anleihekäufe beenden. Einiges spricht dafür, zum Jahresbeginn hat die EZB das Kaufvolumen bereits auf 30 Milliarden Euro pro Monat gedrosselt. Einige Ratsmitglieder plädieren für ein Ende im September. Zahlreiche Ökonomen erwarten dies auch. Die Konjunktur spricht dafür. Das Wachstum der Euro-Zone hat im vergangenen Jahr sämtliche Prognosen von Ökonomen deutlich übertroffen und war zudem höher als in den USA und Großbritannien. Die wirtschaftlichen Aussichten für 2018 sind weltweit günstig. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet mit einem Wachstum der Weltwirtschaft in diesem Jahr um 3,7 Prozent. Dies dürfte sich auch auf die Geldpolitik auswirken und den Befürwortern einer strafferen Geldpolitik Argumente liefern. Für die Euro-Zone erwarten Experten ein Wachstum im Schnitt von 2 bis 2,5 Prozent.

Luxemburg bringt als weltweit erstes Land ein Gesetz für grüne Anleihen auf den Weg und setzt damit im stark wachsenden Markt der grünen und nachhaltigen Finanzinstrumente (Green Finance) einen Standard. Bei dem Gesetz wird es sich um die rechtlichen Grundlagen für eine bestimmte Art von Anleihen handeln. Luxemburg wird gesetzgeberisch im Bereich des Pfandbriefs – des sogenannten Lettre de Gage – tätig. Damit entsteht in dem Großherzogtum der grüne Pfandbrief auf Gesetzesbasis.

Bundes-/ Staatsanleihen

Die Bundesfinanzagentur hat am Mittwoch eine neue zehnjährige Bundesanleihe (WKN: 110244) im Volumen von fünf Milliarden Euro begeben. Der Kupon beträgt 0,50 Prozent. Die Rendite lag mit 0,54 Prozent deutlich höher, als bei der letzten Aufstockung zehnjähriger Bunds im Dezember 2017. Damals rentierten die Papiere noch bei 0,30 Prozent. Die Nachfrage nach dem neuen zehnjährigen Bundespapier war nicht hoch genug. Es wurde lediglich ein Volumen von 4,56 Milliarden nachgefragt, 3,5 Milliarden Euro davon unlimitiert. Experten begründen das rückläufige Interesse von Investoren mit den steigenden Renditen in den USA, durch die europäische Anleihen etwas uninteressanter werden. Zudem wurde die Emission des Bundes durch Spekulationen über einen Rückzug Chinas aus den Käufen von US-Staatsanleihen und dadurch verunsicherten Investoren beeinträchtigt.

Am Donnerstag waren deutsche Staatsanleihen mit wenig Bewegung in den Handel gestartet. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen lag bei 0,52 Prozent. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future notierte etwas fester bei 161,40 Punkten.


Anlegertrends

Argentinien meldet sich mit drei Anleihen am Kapitalmarkt zurück

Argentinien meldete sich jüngst mit drei USD-Anleihen mit Laufzeiten von fünf, zehn und dreißig Jahren im Gesamtvolumen von 9 Milliarden US-Dollar (USD) am Kapitalmarkt zurück. Der fünfjährige Bond (WKN: A19UN4) im Volumen von 1,75 Milliarden USD wird am 11.01.2023 endfällig. Der Kupon beträgt 4,625 Prozent. Die zweite Anleihe (WKN: A19UN5) läuft bis Januar 2028. Der 4,25 Milliarden USD schwere Bond wir mit 5,875 Prozent p.a. verzinst. Das im Januar 2048 endfällige Papier (WKN: A19UN6) mit einem Emissionsvolumen von 3 Milliarden USD ist mit einem Kupon von 6,875 Prozent ausgestattet. Alle drei Anleihen können zu einer Mindeststückelung von 1.000 USD nominal gehandelt werden.

Neue BMW-Anleihe im Fokus der Anleger

Auch BMW zeigte sich zum Jahresauftakt mit zwei Neuemissionen am Markt. Bei Anlegern an der Börse Stuttgart stand insbesondere die bis zum 10.07.2023 laufende Anleihe (WKN: A19UK1) im Fokus. Der Bond im Volumen von 1,25 Milliarden Euro wird mit 0,375 Prozent p.a. verzinst. Die nächste Zinszahlung erfolgt am 10.07.2018. Aktuell notiert die Anleihe bei 99,36, was einer Rendite von 0,49 Prozent entspricht. Der zweite Bond (WKN: A19UK0) ist ein Langläufer mit Fälligkeitsdatum 10.01.2028. Der Kupon der 750 Millionen Euro schweren Anleihe beträgt 1,125 Prozent. Die kleinste handelbare Einheit beider Papiere beträgt 1.000 Euro nominal.

RCI Banque begibt Floater

Die zum Renault Konzern gehörende RCI Banque S.A. zapfte vergangene Woche den Kapitalmarkt an und platzierte erfolgreich eine Anleihe (WKN: A19ULD) im Volumen von 750 Millionen Euro. Der am 12. Januar 2023 endfällige Bond ist mit einem Floater-Kupon ausgestattet, der sich am 3 Monats Euribor (EUR003M)+ 43 Basispunkte orientiert. Die Zinsanpassung erfolgt immer zum 12. Januar/April/Juli/Oktober.


Börse Stuttgart TV

Charts & Co.: Gold – Das Investment des Jahres?!

„Gold: Das Investment des Jahres!“ so lautete heute Morgen eine Schlagzeile bei godmode-trader.com. Der Tenor des Berichts: 2018 wird Gold wieder glänzen. Weshalb das so sein soll, wollen wir heute klären mit Finanzmarktanalyst Bastian Galuschka von GodmodeTrader.



Quelle: boerse-stuttgart AG
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Bonds weekly die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 22:52 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]