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Seit gestern Abend überschlagen sich die Ereignisse. Schlagzeilen dominieren die Medienwelt, wonach es einen “Crash” geben würde und “Panik” an den Börsen herrsche. Dies entspricht aber nicht den Tatsachen!
Es gab allerdings eine heftige Kurskorrektur. Nicht mehr und nicht weniger. Der Dow-Jones-Index hatte zeitweise fast 1.600 Punkte verloren. In absoluten Zahlen ist dies zwar der stärkste Rückgang aller Zeiten an einem Tag. Doch dafür war der führende Leitindex in den Monaten zuvor auch rasant angestiegen, bis er am 26. Januar ein Allzeithoch von 26.616 Punkten markierte. Im November 2016, also vor 15 Monaten, lag er noch im Bereich von 18.000 Zählern. Die Verkaufswelle von gestern war durch computergestützte Handelssysteme automatisch beschleunigt worden. Relativ gesehen betrug die Einbuße zwischenzeitlich sechs Prozent. Im weiteren Verlauf beruhigte sich die Lage aber wieder. Letztlich beendete der Dow-Jones-Index den dennoch denkwürdigen Handelstag bei 24.345 Punkten mit einem Abschlag von 4,6 Prozent. Zuvor war der ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor veröffentlicht worden. Dieser zeigte den höchsten Stand seit Beginn seiner Erhebung im Jahr 2008 an. Dies deutet auf eine robuste Dynamik der US-Wirtschaft hin, weckt zugleich aber auch Befürchtungen hinsichtlich möglicher Reaktionen der US-Notenbank (Fed). Einige Marktteilnehmer rechnen offenbar damit, dass die Währungshüter mehr als die bisher drei erwarteten Zinsanhebungen in diesem Jahr beschließen könnten. Drei Zinsschritte sind vermutlich im Markt eingepreist, einige Experten schließen aber wohl einen vierten nicht mehr aus. Vor zwei Wochen wurde noch über weniger als zwei Zinsschritte in diesem Jahr diskutiert. So schnell kann es gehen. Vermutlich sind viele Börsianer aber auch durch die zuletzt wieder auffälliger steigenden Renditen am Anleihemarkt verunsichert worden. Der starke Kursrückgang wurde weltweit nachvollzogen. So verlor der NIKKEI-225-Index in Japan 4,7 Prozent auf 21.610 Punkte. Der Hang-Seng-Index in Hongkong rutschte um 4,3 Prozent auf 30.754 Zähler ab. Und der DAX, der in seiner außerbörslichen Indikation zweitweise bis in den Bereich von 12.000 Punkten geschlittert war, notiert aktuell bei 12.477 Punkten nur noch mit 1,7 Prozent im roten Bereich. Solche Korrekturen sind für den Aktienmarkt nicht ungewöhnlich, auch wenn sie sich für einzelne Marktteilnehmer unangenehm oder gar furchtbar anfühlen können. Sie haben eine reinigende Wirkung, um Überhitzungen abzukühlen. Insofern sind sie im Allgemeinen sogar gesund. Nun ist der Aktienmarkt allerdings angeschlagen. Es bleibt abzuwarten, auf welchem Niveau sich die Kurse stabilisieren können. Börse Stuttgart TV Dow Jones Index minus 4,6 Prozent, Nikkei Index minus 4,7 Prozent – An den Aktienbörsen geht es rund und mancher spricht schon wieder von einem Börsen-Crash. Panikmache sei dies, sagt hingegen Michael Bloss, EIFD-Direktor und Finanzbuchautor im Gespräch bei Börse Stuttgart TV. Was hinter den Kursverlusten steckt und welche Rolle Algorithmen spielen können, erklärt er im Interview. Euwax Sentiment Index Der Euwax-Sentiment-Index lag am Nachmittag im neutralen Bereich. In dieser Phase war ein klarer Trend beim Handel mit Hebelprodukten auf den DAX nicht erkennbar. Trends im Handel Bei Knock-out-Calls auf Infineon versuchten die Anleger am Morgen zunächst, die anfallenden Verluste zu begrenzen. Im Verlauf des Handelstages wurden die Scheine dann aber wieder verstärkt gekauft. Eine Reihe von Anlegern kaufte auch Knock-out-Calls auf die Aktien von Freenet und ProSiebenSat.1. Außerdem waren Call-Optionsscheine auf die Aktien von Tencent und Ströer gesucht. Calls auf Alibaba wurden verkauft. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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