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Bund-Future im Minus.
Der Start in die vergangene Handelswoche verlief am Rentenmarkt vergleichsweise ruhig. Nachdem deutsche Bundesanleihen am Montag, und vor allem am Dienstagvormittag, noch leicht zulegen konnten, ließ die moderat aufkommende Dynamik schnell wieder nach. Da für Mittwochnachmittag Inflationsdaten aus den USA zur Veröffentlichung standen, wollte sich kaum ein Marktakteur im Vorfeld zu weit aus dem Fenster lehnen. Offenbar nicht ganz zu Unrecht, wie sich herausstellen sollte. Punkt 14:30 Uhr brach der DAX binnen weniger Minuten um mehr als 200 Punkte ein, nachdem die Inflationsdaten in den USA höher lagen als im Vorfeld von Analysten erwartet. Den Bund-Future zog es im Sog des deutschen Leitindexes ebenfalls nach unten, wenngleich die Bewegung an den Rentenmärkten nicht ganz so heftig ausfiel, wie beispielsweise an den Aktienmärkten. Dennoch stand auch für den Bund-Future am Mittwochabend ein Minus von gut 75 Basispunkten für das deutsche Anleihenbarometer zu Buche. Verantwortlich für die neuen Turbulenzen an den Finanzmärkten waren die bereits erwähnten Inflationsdaten aus den USA. So stiegen die Verbraucherpreise im Januar mit 2,1 Prozent etwas stärker an, als im Vorfeld von Analysten erwartet (1,9 Prozent). Vor allem die aufkommende Dynamik der steigenden Verbraucherpreisentwicklung überrascht ein wenig. Gegenüber dem Vormonat stieg die Inflationsrate um ganze 0,5 Prozent. Insofern überrascht es kaum, dass sich Spekulationen um eine Zinserhöhung in den USA weiter verdichten. Bislang hatte die Fed weitestgehend das Heft des Handelns selbst in der Hand. Sollte jedoch die Inflation weiterhin in einer solchen Dynamik ansteigen, so könnte die US-Notenbank schon schnell zum Handeln gezwungen sein. In der Konsequenz würde das bedeuten, dass die Fed nicht nur auf einer der nächsten Sitzungen die Zinsen erhöhen wird, sondern gleichzeitig, dass sie diese vielleicht sogar stärker erhöhen könnte, als von vielen Marktteilnehmern bislang erwartet. Anlegertrends Neue US-Staatsanleihe Die USA haben diese Woche eine weitere Anleihe (WKN: A19V4N) im Volumen von 24 Mrd. US-Dollar mit einer zehnjährigen Laufzeit bis zum 15.02.2028 begeben. Der Bond wir mit einem Zinssatz von 2,750 Prozent p.A. verzinst. Die USA wird von der Ratingagentur Standard & Poor’s mit AA+ bewertet. Das sehr gute Rating ist ein Indiz dafür, dass sich die Vereinigten Staaten trotz der exzessiven Ausgabepolitik von Präsident Donald Trump nicht zu übernehmen drohen – zumal amerikanische Staatsanleihen nach wie vor als die Referenz für alle anderen Zinstitel gelten. Handelbar ist das Papier zu einer Mindeststückelung von 100 US-Dollar nominal. Insgesamt haben die USA aktuell Staatsanleihen in Höhe von fast 11,5 Billionen US-Dollar ausgegeben. Griechenland begibt Staatsanleihen Griechenland hat sich über den Anleihemarkt erneut Kapital beschafft. Die von S&P mit B bewertete Anleihe mit der WKN A19WF3 hat eine Laufzeit von sieben Jahren und eine Verzinsung von 3,375 Prozent. Insgesamt betrug die Emission drei Mrd. Euro. Weitere Emissionen werden folgen, bspw. ein zehnjähriger Bond im Sommer. Bis dahin möchte Griechenland das Anpassungsprogramm beendet haben und in der Lage sein, sich wieder eigenständig zu refinanzieren. Zuletzt war die Nachfrage nach griechischen Anleihen deutlich gestiegen – auch wenn das Vertrauen in die Griechen noch immer angeknackst zu sein scheint. Deutsche Bahn platziert neuen Bond Mit einer 750 Mio. Euro Emission kam die Deutsche Bahn Finance GmbH ebenfalls neu an den Kapitalmarkt (WKN: A2G8U8). Der Zinssatz liegt bei 1,625 Prozent p.a. und die Anleihe kann durch die Deutsche Bahn zum 16.05.2033 zu 100% gekündigt werden. Die kleinste handelbare Einheit liegt bei 1.000 nominal. 28 Prozent dieser Anleihe wurden bereits nach Frankreich verkauft. Von der Deutschen Bahn sind insgesamt Anleihen mit einer Fälligkeit zwischen einem Monat und November 2072 in einem Gesamtvolumen von 74,4 Mrd. Euro am Markt. Börse Stuttgart TV Börsenturbulenzen: So geht ein Vermögensverwalter damit um Die USA hustet und die Finanzmärkte weltweit spielen verrückt. Ist es noch immer so einfach? Was passiert da eigentlich derzeit an den Finanzmärkten und wie können Privatanleger damit umgehen? Eine Analyse von Thomas Wüst, Geschäftsführer der valorvest Vermögensverwaltung, bei Börse Stuttgart TV. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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