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Leitzins im Euroraum bleibt auf Rekordtief von null Prozent.
Steigende Ölpreise und eine zunehmend boomende Konjunktur in den USA schärfen den Blick auf die Inflationsentwicklung. Angesichts der Tendenzen könnten die Notenbanker eine schnellere politische Gangart einschlagen. Der Rentenmarkt zeigte bereits erste Reaktionen: Die Rendite der zehnjährigen US Bonds erreichte am Dienstag erstmals seit Ende 2013 die magische Grenze von drei Prozent, am Mittwoch kletterte diese weiter auf 3,03 Prozent. Die Schmerzgrenze vieler Anleger ist nun erreicht – steigende Zinsen sorgen für eine höhere Attraktivität von Anleihen, während die Gewinne börsennotierter Unternehmen durch höhere Finanzierungskosten tendenziell sinken. Staatsanleihen böten Analysten zufolge nun eine interessante und relativ sichere Alternative zu den ohnehin recht teuren Aktien. Die Europäische Zentralbank (EZB) hält sich angesichts wachsender Sorgen vor Handelskonflikten alle Optionen offen. Der EZB-Rat beließ bei seiner Zinssitzung in Frankfurt den Leitzins im Euroraum wie erwartet auf dem Rekordtief von null Prozent. Banken, die Geld bei der Notenbank parken, müssen dafür weiterhin 0,4 Prozent bezahlen. Die EZB geht zudem weiter davon aus, dass die Leitzinsen für längere Zeit und weit über den Zeithorizont des Nettoerwerbs von Vermögenswerten hinaus auf ihrem aktuellen Niveau bleiben werden. Dieser Nettoerwerb von Anleihen läuft zunächst bis Ende September dieses Jahres mit einem Monatsvolumen von 30 Milliarden Euro weiter. Zudem bekräftigte die Europäische Notenbank ihre Aussage, dass die Ankäufe, falls nötig, über diesen Zeitpunkt hinaus verlängert werden könnten und auf jeden Fall so lange, bis die EZB eine nachhaltige Korrektur der Inflationsentwicklung erkennt, die im Einklang mit ihrem Inflationsziel steht. Bundes- / Staatsanleihen Aufgrund der Größe des amerikanischen Anleihemarkts seien die Renditen in Europa und Asien laut Marktexperten von der Entwicklung in den USA mit nach oben gezogen worden – wenn auch nicht ganz so stark. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe hatte am Mittwochvormittag mit 0,653 Prozent den höchsten Stand seit Anfang März erreicht. Am Donnerstag notierten die Papiere wieder leicht fester, die Rendite fiel im Gegenzug auf 0,62 Prozent. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future zog leicht an und notierte bei 158,0 Zählern. Anlegertrends Wienerberger emittiert sechsjährige Anleihe Die Wienerberger AG hat am Mittwoch eine Anleihe (WKN: A19Z04) im Volumen von 250 Millionen Euro am Kapitalmarkt platziert. Die Unternehmensanleihe des weltweit größten Ziegelproduzenten mit Sitz in Wien ist mit einem Kupon von 2,00 Prozent ausgestattet und kann zu einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal gehandelt werden. Der Bond ist am 02.April 2024 endfällig. Der Emissionserlös aus der Anleihe soll für die Refinanzierung bestehender Verbindlichkeiten und für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet werden. Die Nachfrage durch österreichische und internationale institutionelle Investoren war enorm – die Anleihe war knapp dreifach überzeichnet. Uruguay begibt Ultra-Langläufer in US-Dollar Der südamerikanische Staat Uruguay hat jüngst eine US-Dollar (USD) Anleihe (WKN: A19ZH3) im Volumen von 1,75 Milliarden USD begeben. Der Bond wird mit 4,975 Prozent p.a. verzinst und hat eine Laufzeit bis April 2055. Die kleinste handelbare Einheit beträgt 1,00 USD. Bei einem aktuellen Kurs von 97,30 rentiert das Papier bei 5,20 Prozent. Neue Anleihe der Coöperatieve Rabobank U.A. in Neuseeländischen Dollar Die Coöperatieve Rabobank U.A. Rabobank Nederland New Zealand Branch hat einen Bond (WKN: A19ZL3) im Volumen von 100 Millionen Neuseeländischen Dollar (NZD) am Markt platziert. Die bis zum 24. April 2023 laufende Anleihe ist mit einem Kupon von 3,375 Prozent ausgestattet. Die kleinste handelbare Einheit liegt bei 2.000 NZD. Aktuell notiert die Anleihe bei 99,25, was einer Rendite von 3,55 Prozent entspricht. Börse Stuttgart TV Deutsche Bank mit neuem IT-Chef: Anleihen wieder gefragt Mit einer Fat Finger Buchung erntete die Deutsche Bank vor wenigen Tagen wieder negative Schlagzeilen. Warum die Anleger am Anleihenmarkt trotzdem wieder Vertrauen fassen verrät Anleihen-Expertin Bianca Becker im wöchentlichen Blick auf den Anleihenmarkt. Sie blickt zudem auf die am Dienstag veröffentlichen Quartalszahlen von SAP und berichtet über die Reaktionen auf die Gewinnwarnung von Metro. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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