Alt 30.04.18, 15:36
Standard Zahlenflut, Fed, Politik – es wird nicht langweilig am Markt
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Aller guten Dinge sind drei – oder doch nicht? Nachdem der DAX an der Hürde mehrmals scheiterte, startet er am Montag einen weiteren Anlauf auf die Marke von 12.600 Punkten. Rückenwind verleihen der Rückgang des Euros und die Ruhe am US-Anleihenmarkt.

Am Montag kann das deutsche Aktienbarometer leicht zulegen und pendelt um die Marke von 12.600 Punkten. Damit rückt die Charttechnik wieder in den Fokus, den bei 12.664 Punkten verläuft aktuell die 200-Tage-Linie, die den Auftakt zu einer Widerstandszone bildet, die sich bis auf 12.745 Punkte erstreckt. In den vergangenen Tagen hat sich der DAX zweimal in Richtung der charttechnischen Hürde aufgemacht und konnte diese aber nicht überwinden.

Leichter Rückenwind aus den USA

Am Freitag traten die US-Indizes größtenteils auf der Stelle. Der Dow Jones verlor 0,1 Prozent, während S&P 500 und Nasdaq 100 jeweils 0,1 Prozent zulegten. Am Montagvormittag im vorbörslichen Handel können die Indizes allerdings leicht zulegen. Und so notieren S&P 500 und Dow Jones Index aktuell 0,4 Prozent höher.

Die vielbeachtete Rendite der 10-jährigen US-Anleihen, die in der vergangenen Woche nach langer Zeit wieder über die Marke von drei Prozent geklettert war, kam am Freitag wieder zurück und schloss bei 2,96 Prozent. Auf diesem Niveau notiert sie auch am Montag. Das sorgt für Entspannung am Aktienmarkt. Denn steigende Renditen sind Gift für Aktienkurse, da mit ihnen Umschichtungen vom Aktien- in den Anleihenmarkt einhergehen.

Vor diesem Hintergrund erntet die Sitzung der US-Notenbank Fed in dieser Woche besondere Aufmerksamkeit. Nach dem Zinsschritt im März wird keine Zinserhöhung erwartet.

Euro leicht schwächer

Die europäische Gemeinschaftswährung verliert am Montag gegenüber dem US-Dollar auf 1,2101 US-Dollar, was von den Börsianern wohlwollend aufgenommen wird. Der Kursrückgang des Euros um rund drei Cent in den vergangenen Tagen hat den Aktienmärkten Auftrieb gegeben. In der laufenden Berichtssaison hatten bereits mehrere Unternehmen wie Conti und Daimler darauf hingewiesen, dass die Euro-Stärke ihre Quartalsgewinne bremste.

Die Ölpreise sind leicht schwächer in die Woche gestartet und haben ihre Abschläge mittlerweile ausgebaut. Ende vergangener Woche waren sie noch auf neue Dreieinhalb-Jahres-Hochs gestiegen.

Der Goldpreis gibt am Montag weiter ab auf 1.316 US-Dollar. Steigende US-Renditen und der Anstieg des US-Dollars hatten dem gelben Edelmetall zuletzt deutlich zugesetzt.

Bilanzflut voraus

In der neuen Woche öffnen gut ein halbes Dutzend Dax-Firmen ihre Bücher. Dazu gehören der Pharma-Hersteller Bayer (Donnerstag) und der Chemiekonzern BASF (Freitag). Am Freitag präsentiert außerdem der Autobauer BMW Geschäftszahlen. Aus den USA werden insbesondere die Quartalszahlen des US-Konzerns Apple (Dienstag) mit viel Spannung erwartet. Heute werden bereits die Zahlen des Fast-Food-Konzerns McDonalds’s erwartet. Bislang haben über 80 Prozent der US-Firmen die Analystenerwartungen übertroffen, in Deutschland fällt die Bilanz nicht ganz so rosig aus.

T-Mobile US und Sprint fusionieren, Stahlzölle drohen

Im dritten Anlauf soll es nun endlich klappen. Der Zusammenschluss der Telekom-Tochter T-Mobile mit dem US-Rivalen Sprint ist beschlossen, wie die Telekom am Sonntagabend mitteilte. Beide Unternehmen hätten am ein “Business Combination Agreement” vereinbart, eine verbindliche Vereinbarung, “um die beiden Gesellschaften zu einem größeren Unternehmen zusammen zu führen“. Die deutsche Mutter soll an dem künftigen Unternehmen demnach 42 Prozent halten, die japanische Sprint-Mutter Softbank 27 Prozent. 31 Prozent gehen an freie Aktionäre. Bereits 2014 wollten die Unternehmen zusammengehen, damals scheiterte das Vorhaben an kartellrechtlichen Bedenken. Auch jetzt ist die Genehmigung der US-Kartellbehörde noch offen. An der Börse kam die Nachricht zunächst gut an. Die Aktie der T-Mobile Mutter – Deutsche Telekom – stieg vorbörslich um rund drei Prozent und konnte erstmals seit Januar wieder über 15 Euro ansteigen. Im Laufe des Vormittags allerdings schmolzen die Gewinne und am frühen Nachmittag ist die Aktie sogar leicht im Minus.

Die Schonfrist im Streit um die Einführung von US-Zöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte aus der Europäischen Union rückt immer näher. Bereits ab dem morgigen 1. Mai soll es soweit sein, wenn bis dahin keine Einigung erzielt wurde. Die Unsicherheit seitens der Anleger führte bei den Aktien von ThyssenKrupp und Salzgitter heute zu einem Kursabschlag von rund einem Prozent.


Börse Stuttgart TV

Wie heißt es so schön – aller gute Dinge sind drei? Ob das heute auch für den Dax gilt? Der kämpft nämlich mit der Marke von 12.600 Punkten – ein neuer Anlauf, nachdem es in den letzten Tagen nicht klappen wollte. Aufmerksamkeit erntet auch die 10-jährige US-Rendite, die wieder unter der magischen Marke von drei Prozent notiert und die geplante Fusion zwischen T-Mobile und Sprint. Über die wichtigsten Themen zum Wochenstart berichtet Derivate-Experte Volker Meinel direkt aus dem Handelssaal der BNP Paribas.




Euwax Sentiment Index

Der EUWAX Sentiment Index, das Stimmungsbarometer der Börse Stuttgart, symbolisierte zunächst den Optimismus der Anleger, der allerdings nicht von langer Dauer war. Nachdem der DAX sich noch immer an der Marke von 12.600 Punkten abmüht, überwiegt am Nachmittag die Skepsis und die Anleger rechnen offenbar eher mit rückläufigen Kursen.


Trends im Handel

Vor der Zahlenvorlage sind in Stuttgart sehr rege Umsätze in einem Call auf die Shutterfly-Aktie zu beobachten. Shutterfly stellt am 01.05.2018 die jüngste Quartalsbilanz zum am 31.03.2018 abgelaufenen Quartal vor. Von Calls auf die Aktien von Tencent und Paypal trennen sich nach entsprechenden Empfehlungen hingegen viele Anleger.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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