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Das politisch wie auch wirtschaftlich dominierende Thema in dieser Woche ist zweifellos der Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit Iran. Am Dienstagabend kündigte US-Präsident Donald Trump den Deal – und erntete heftige Kritik. Das Atomabkommen kam 2016 zustande und hatte den Zweck, Iran von der Entwicklung einer Atomstreitmacht abzuhalten. Die einstigen Vertragspartner Frankreich, Deutschland und Großbritannien wollen auch nach der Kündigung durch Trump den Vertrag aufrechterhalten.
Aus wirtschaftlicher Sicht könnten von Trumps Entscheidung vor allem Energieversorger mittelbar betroffen sein: Mit einer Fördermenge von 3,8 Millionen Barrel pro Tag, ist Iran weltweit der drittgrößte Exporteur von Erdöl – hinter Saudi-Arabien und dem Irak (Kündigung des Atom-Abkommens – Die Verlierer aus wirtschaftlicher Sicht). Sollte Trump tatsächlich, wie schon angekündigt, die „höchste Stufe von Wirtschaftssanktionen“ gegen Iran durchsetzen wollen, könnte sich dies schon bald ändern. Eine Reaktion folgte prompt: Der Ölpreis stieg auf ein dreieinhalb Jahreshoch. Die Kurse von US-Staatsanleihen haben sich am Dienstag nach dem beschlossenen US-Ausstieg mit leichten Verlusten präsentiert. Am deutschen Rentenmarkt hat sich die Nachricht hingegen nicht groß bemerkbar gemacht. Das dürfte auch daran liegen, dass die Handelsbeziehungen von Deutschland zum Iran noch nicht so stark ausgeprägt sind. Deutschland ist aktuell zwar der fünftgrößte Import-Handelspartner des Iran, das reale Handelsvolumen ist aber vergleichsweise überschaubar. 2017 importierte Teheran Güter im Gesamtwert von rund 70 Milliarden US-Dollar. Auf Deutschland entfiel dabei lediglich ein Anteil von vier Prozent. Anleger blicken deshalb hierzulande vielmehr auf die Konjunkturdaten: Anfang der Woche hat das Statistische Bundesamt die vorläufigen Zahlen für das erste Quartal vorgelegt. Daraus geht hervor, dass vor allem die starke Nachfrage aus der Europäischen Union nach „Made in Germany“ den deutschen Export in den ersten drei Monaten des Jahres am Laufen hielt. Insgesamt wurden im ersten Quartal Waren im Wert von 327,9 Milliarden Euro ausgeführt – knapp drei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Importe stiegen ebenfalls um knapp drei Prozent. Rückgänge gab es jedoch im Handel mit Großbritannien und den USA. Hier spielt nicht zuletzt die Unruhe durch den Handelskonflikt der USA mit Europa und China eine Rolle. Bundes- / Staatsanleihen Der richtungsweisende Bund Future, der die Entwicklung zehnjähriger deutscher Bundesanleihen widerspiegelt, brach zu Beginn der Woche leicht ein und unterschritt am Dienstag wieder die Marke von 159 Prozentpunkten, die er erst in der vergangene Woche überspringen konnte. Zu dem Einbruch trugen unter anderem neue Konjunkturdaten aus Deutschland bei. Diese zeichneten ein versöhnliches Bild zum Quartalsabschluss: Nach fast durchweg schwachen Daten in den Vormonaten waren die Zahlen vom deutschen Außenhandel und aus der Industrie im März solide. Diese positiven Signale drückten die Kurse deutscher Staatsanleihen zu Beginn der Woche leicht nach unten. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen stieg im Gegenzug an. Anlegertrends Daimler besorgt sich frisches Kapital Der Stuttgarter Automobilkonzern Daimler hat über seine Finanztochter Daimler International Finance B.V. diese Woche zwei neue Unternehmensanleihen auf den Markt gebracht. Der erste Bond mit der WKN A190ND hat ein Emissionsvolumen von einer Milliarde Euro und ist mit 1.000 Euro anlegerfreundlich gestückelt. Der Zinslauf beginnt am 11. Mai 2018 mit einem Zinssatz von 0,25 Prozent. Die Laufzeit beträgt vier Jahre, das Papier ist somit zum 11. Mai 2022 fällig. Die zweite Unternehmensanleihe (WKN: A190NE) hat ein Emissionsvolumen von 1,25 Milliarden Euro, läuft ebenfalls ab dem 11. Mai und hat eine Laufzeit von sieben Jahren. Der Zinssatz beträgt 1,0 Prozent. Auch dieser Bond hat eine Stückelung von 1.000 Euro. Das Unternehmen hat im ersten Quartal dieses Jahres mehr Fahrzeuge verkauft als jemals zuvor, berichtete Dr. Dieter Zetsche bei der Veröffentlichung der letzten Quartalszahlen. Insgesamt setzte Daimler von Januar bis März weltweit 806.900 Pkw und Nutzfahrzeuge ab. Mondelēz begibt vier neue Anleihen Vergangene Woche war auch Mondelēz am Kapitalmarkt aktiv. Der Lebensmittelhersteller emittierte gleich vier neue Bonds (WKN: A190Q5, A190Q6, A190Q7 und A190Q8) mit einem Gesamtvolumen von 2,5 Milliarden US-Dollar. Die kleinste handelbare Einheit beträgt jeweils 2.000 Dollar, die Zinsläufe starteten am 7. Mai 2018. Die Zinszahlungen erfolgen im Halbjahresabstand. Der Bond mit der WKN A190Q5 läuft zum 7. Mai 2023 aus und ist ab dem 7. April 2023 zu 100,00 Prozent kündbar. Die Laufzeit der Anleihe mit der WKN A190Q6 beträgt nur zwei Jahre bei einem Zinssatz von 3,0 Prozent. Die dritte Anleihe (WKN: A190Q7) ist zum 7. Mai 2028 fällig und hat einen Zinssatz von 4,125 Prozent. Sie ist ab dem 7. Februar 2028 zu 100,00 Prozent kündbar. Die vierte Anleihe (WKN: A190Q8) läuft 30 Jahre und hat einen Zinssatz von 4,625 Prozent. Zum 7. November 2047 kann sie zu 100,00 Prozent gekündigt werden. Mondelēz International ist einer der weltweit größten Hersteller von Lebensmitteln, seit 2012 vor allem von Snacks und Süßwaren, darunter Marken wie Milka und Oreo. Und das Unternehmen wächst weiter: Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Mondelēz den Kekshersteller Tate’s Bake Shop für knapp 500 Millionen Dollar kauft. Neue US-Staatsanleihen Die USA hat drei neue Staatsanleihen mit einem Gesamtvolumen von knapp 88 Milliarden US-Dollar begeben (WKN: A19Z27, A19Z8S und A19Z2E). Anleger können die Anleihen an der Börse Stuttgart ab einer Mindeststücklung von 100 US-Dollar nominal handeln. Beim Kauf und Verkauf über die Börse werden diese jeweils in Euro abgerechnet. Es ist dabei kein Währungskonto erforderlich. Die Zinszahlung erfolgt jeweils zum 31. Oktober. Der Bond mit der WKN A19Z27 ist zum 30. April 2020 fällig. Die zweite Staatsanleihe (WKN: A19Z8S) hat eine fünfjährige Laufzeit bis 30. April 2023 bei einem Zinssatz von 2,750 Prozent. Der dritte Bond (WKN: A19Z2E) läuft bis zum 15. April 2023 und hat einen Zinssatz von 0,625 Prozent. US Bonds sind derzeit stark nachgefragt. Die Rendite erreichte vor knapp zwei Wochen erstmals seit Ende 2013 die magische Grenze von drei Prozent. Börse Stuttgart TV Rentenmarkt: Steigende US-Zinsen lassen Bundesanleihen kalt Es war in den vergangenen Tagen viel zu lesen über die Renditeentwicklung bei US-Staatsanleihen: Erstmals – seit wirklich langer Zeit – stiegen die Renditen für die US-Benchmark-Anleihe wieder über drei Prozent. Aber was ist eigentlich so schlimm daran? Wirkt sich das auch auf Bundesanleihen aus? Rentenhändlerin Bianca Becker bei Börse Stuttgart TV. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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