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In den letzten Tagen dominierte vor allem ein Thema die Finanzmärkte: Die politische Krise in Italien. Am Wochenende scheiterte überraschend die Regierungsbildung zwischen Lega und Fünf-Sterne Bewegung. Staatspräsident Sergio Mattarella hatte sich geweigert, den Euro- und Deutschland-Kritiker Paolo Savona zum Finanzminister zu ernennen. Die Marktteilnehmer reagierten zunächst positiv: Die Rendite und damit der Risikoaufschlag italienischer Staatsanleihen ging zunächst wieder auf rund 1,9 Prozentpunkte zurück. Doch schon bald machte sich in Anbetracht der unsicheren Situation wieder Skepsis an den Börsen breit. Die Risikoaufschläge legten wieder zu: Vor allem am Dienstag erlebten italienische Staatsanleihen einen rabenschwarzen Handelstag. Beobachter sprechen vom schwersten Ausverkauf seit 25 Jahren. Quasi über Nacht stieg die Rendite zehnjähriger italienischer Staatsanleihen kurzzeitig um 1,4 Prozentpunkte auf über 3,3 Prozent und damit den höchsten Stand seit fast vier Jahren.
Nach dem Scheitern der Regierungsbildung sollte eigentlich Wirtschaftsexperte Carlo Cottarelli an der Spitze einer Übergangsregierung das Land zu Neuwahlen führen. Doch am Donnerstag kam schon die nächste Trendwende: Giuseppe Conte wird diesen Freitag doch mit seinem Kabinett vereidigt. Jedoch mit veränderter Verteilung: Paolo Savona soll jetzt für europäische Angelegenheiten zuständig sein. Beide Seiten haben nun, was sie wollten: Mattarella hat Savona als Finanzminister verhindert, Conte wird aber trotzdem die Regierung bilden. Damit sind wieder alle Befürchtungen geweckt, dass die populistische Regierung zur Belastungsprobe für die Währungsunion werden könnte. Auch wenn Lega und Fünf-Sterne den Euro-Ausstieg angeblich nicht planen: Die Entwicklung in Italien dürfte die Finanzmärkte weiter in Atem halten. Bundes- / Staatsanleihen Die Zuspitzung der Lage in Italien hat die Anleger zu Beginn der Woche in deutsche Bundesanleihen getrieben. Der Euro-Bund-Future kletterte bis zum Dienstagabend auf 162,80 Punkte. Die Flucht in die als sicher geltenden deutschen Bundesanleihen drückte die Renditen im zehnjährigen Bereich zeitweise unter 0,2 Prozent und damit den niedrigsten Stand seit April 2017. Durch die politische Krise in Italien gerieten nicht nur Italiens Anleihenmärkte, sondern auch die von Portugal und Spanien unter Druck: Zehnjährige portugiesische Anleihen rentierten am Dienstag mit bis zu 2,4 Prozent – der höchste Stand seit Herbst 2017. In Spanien erhöhten sich die Renditen ebenfalls, jedoch weniger stark. Anlegertrends Innogy besorgt sich eine Milliarde frisches Kapital Diese Woche war die Innogy SE am Kapitalmarkt aktiv und begab zwei neue Anleihen. Der Bond mit der WKN A191D0 ist seit dem 25. Mai in Stuttgart handelbar. Er hat ein Emissionsvolumen von 500 Millionen Euro und ist mit 1.000 Euro anlegerfreundlich gestückelt. Die Anleihe ist zum 30.05.2026 fällig und kann ab dem 28.02.2026 von Innogy zu 100 Prozent gekündigt werden. Der Kupon beträgt 1,625 Prozent. Die zweite Anleihe (WKN A191D1) hat ebenfalls ein Emissionsvolumen von 500 Millionen Euro und eine kleinste handelbare Einheit von 1.000 Euro nominal. Der Bond ist zum 30.11.2022 fällig und hat einen Zinssatz von 0,750 Prozent. Der Zinslauf startete am 30. Mai, die nächste Zinszahlung erfolgt am 30. November. Innogy betreibt als Tochterunternehmen der RWE Verteilnetze, vertreibt Energie und erzeugt elektrischen Strom aus erneuerbaren Energien. Im März wurde bekannt, dass das Unternehmen zerschlagen werden soll. RWE und Konkurrent E.ON werden künftig das Innogy-Geschäft untereinander aufteilen. Vodafone begibt zwei neue Anleihen Diese Woche stehen auch zwei neue Anleihen von Vodafone im Fokus der Anleger. Es handelt sich dabei um Fremdwährungsanleihen in US-Dollar. Das Gesamtvolumen beider Bonds beträgt fünf Milliarden, die kleinste handelbare Einheit jeweils 1.000 US-Dollar nominal. Der Kauf und Verkauf kann über die Börse Stuttgart jeweils in Euro abgewickelt werden. Die erste Anleihe (WKN: A191JD) wird mit 3,750 Prozent pro Jahr verzinst und läuft bis zum 16.01.2024, sofern der Emittent nicht von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch macht. Die Make Whole Call Option besteht bis zum 16.01.2024 bei Zahlung einer Prämie von 0,20 Prozent. Danach kann jederzeit zum Rückzahlungskurs 100,00 Prozent gekündigt werden. Das Emissionsvolumen beträgt zwei Milliarden US-Dollar. Der zweite Bond (WKN: A191JG) hat ein Volumen von drei Milliarden US-Dollar. Das Papier ist zum 30.05.2028 fällig und hat einen Zinssatz von 4,375 Prozent. Auch dieser Bond ist mit einer Make Whole Kündigungsoption ausgestattet und kann bis zum 30.05.2028 unter Zahlung einer Prämie von 0,25 Prozent vorzeitig zurückgezahlt werden. Die Make Whole Call Option ist eine vor allem bei US-Anleihen gängige Klausel, die den Gläubiger vor einer vorzeitigen Rückzahlung der Anleihe durch Zahlung einer angemessenen Entschädigung schützen soll. Neue Anleihe von Harley Davidson handelbar Seit dem 23. Mai kann an der Börse Stuttgart auch eine neue Unternehmensanleihe von Harley Davidson gehandelt werden. Das Papier des Motorradherstellers mit der WKN A19078 hat einen Kupon von 3,550 Prozent und ein Emissionsvolumen von 350 Millionen US-Dollar. Die nächste Zinszahlung erfolgt am 21. November. Der Kauf und Verkauf der Anleihe kann über die Börse Stuttgart in Euro erfolgen, kleinste handelbare Einheit sind dabei 2.000 US-Dollar. Der Bond ist zum 21.05.2021 fällig, sofern der Emittent nicht zuvor von seinem Kündigungsrecht Gebrauch macht. Die Anleihe ist mit einer Make Whole Kündigungsoption bis zum 21.05.2021 ausgestattet. Der Gläubiger erhält bei vorzeitiger Kündigung eine Rückzahlung zum Barwert plus Prämie von 0,15 Prozent. Börse Stuttgart TV Charts & Co: Italien-Krise – diese Marken sollten DAX und Euro Stoxx halten! Das politische Chaos in Italien sorgt an den Finanzmärkten für Unruhe. DAX und Euro Stoxx 50 sind mittlerweile an wichtigen Unterstützungslinien angelangt, die es zu halten gilt. Während die Risikoaufschläge italienischer Anleihen in die Höhe schnellten, sind Bundesanleihen als sicherer Hafen gesucht. Bastian Galuschka, Finanzmarktanalyst bei GodmodeTrader analysiert die aktuelle Situation und verrät, warum er die Finger von Bankaktien lässt. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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