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Er bleibt der wichtigste Mann der Türkei: Recep Tayyip Erdogan wurde am Sonntag bei den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen mit 52,5 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Am Tag nach der Wahl schien das Ergebnis an der Börse für Euphorie zu sorgen: Türkische Währungs-, Staats- und Unternehmensanleihen waren am Montag äußerst gefragt. Auch die türkische Lira bekam Rückenwind und legte gegenüber dem Euro um mehr als drei Prozent zu. Investoren schienen erleichtert, dass mit dem Sieg Erdogans die Stabilität im Land vorerst gesichert ist. Doch die Freude währte nicht lange: Schnell liefen die Spreads bei den Anleihen wieder auseinander und die Rendite der zehnjährigen türkischen Staatsanleihe erreichte ein neues Rekordhoch bei über 16 Prozent. Auch die Erholung der Lira war nur kurzfristig. Denn unter der Wiederwahl Erdogans dürfte die türkische Wirtschaft langfristig leiden: Mit seiner Politik befeuert der Präsident die Inflation des Landes. Er glaubt, mit einer schwachen Lira die Wirtschaft stimulieren zu können. Doch die Inflationsrate der Türkei bewegt sich inzwischen im zweistelligen Bereich. Anleger sollten sich daher auch nicht durch die derzeit hohen Renditen bei türkischen Anleihen blenden lassen. Um einer Überhitzung der Konjunktur entgegenzuwirken, wäre eine geldpolitische Reaktion nötig, etwa eine Zinserhöhung. Davon hält Erdogan – der sich selbst als „Feind der Zinsen“ erklärte – jedoch nichts. Ein Gegensteuern von Seiten der türkischen Notenbank ist in absehbarer Zeit somit nicht zu erwarten. Wirtschaftsexperten blicken deshalb mit Sorge auf die wirtschaftliche Zukunft der Türkei.
Bundes-/Staatsanleihen Die Unsicherheit an den Finanzmärkten ist weiter groß. Deutsche Bundesanleihen werden momentan als sichere Häfen angelaufen: Der Euro-Bund-Future kletterte zum Wochenstart weiter nach oben, wo er sich auch zur Wochenmitte noch bei über 162 Punkten stabil hielt. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen fiel am Mittwoch auf 0,32 Prozent. Fast überall in der Eurozone gingen die Renditen zurück, besonders jedoch in Italien und Griechenland. Die Konjunkturdaten zeichnen derzeit ein positives Bild. Der deutsche Staat konnte im ersten Quartal seine Schulden um 40 Milliarden reduzieren. Das wirkt sich auch auf den deutschen Anleihenmarkt aus: Im dritten Quartal wird Deutschland die geplanten Anleihenplatzierungen um insgesamt sechs Milliarden Euro reduzieren. Bundesfinanzminister Olaf Scholz mahnte dennoch davor, mögliche Risiken aufgrund der guten Konjunkturlage aus dem Blick zu verlieren. Als Risikofaktoren nannte er den Handelsstreit zwischen der EU und den USA und die sich abzeichnende Zinswende in der Euro-Zone. Anlegertrends Hochtief besorgt sich frisches Kapital Seit dem 27. Juni steht eine neue Anleihe der Hochtief AG an der Börse Stuttgart im Fokus der Anleger: Das Papier mit der WKN A2LQ5M läuft bis zum 03.07.2025 und ist mit 1,75% verzinst. Der Bond hat ein Emissionsvolumen von 500 Millionen Euro und mit 1.000 Euro eine anlegerfreundliche Stückelung. Der Emittent kann das Papier ab dem 03.04.2025 zu 100,00% kündigen. Die Anleihe ist in Stuttgart sehr gefragt: Am ersten Tag der Neuemission wurden bereits mehr als zehn Millionen Euro umgesetzt. Die Hochtief AG ist ein deutscher Baukonzern mit Sitz in Essen. Das Unternehmen zählt mit einem Auslandsanteil am Gesamtumsatz von 95 Prozent zu den größten international ausgerichteten Baukonzernen. Im vergangenen Geschäftsjahr betrug der Unternehmensgewinn 421 Millionen Euro. Walmart emittiert Anleihen im Wert von 16 Milliarden Dollar Auch der Einzelhandelskonzern Walmart war diese Woche am Kapitalmarkt aktiv. Das Unternehmen begab gleich neun neue Anleihen (WKNs: A192Q1, A192Q2, A192Q3, A192Q4, A192Q5, A192Q6, A192Q7, A192Q8, A192Q9) mit einem Gesamtvolumen von 16 Milliarden US-Dollar. Alle Anleihen sind seit dem 26. Juni an der Börse Stuttgart handelbar. Es sind Fremdwährungsanleihen in US-Dollar, deren Kauf und Verkauf über die Börse Stuttgart in Euro abgewickelt werden kann. Die kleinste handelbare Einheit beträgt bei den Bonds 2.000 US-Dollar, der Zinslauf startete jeweils zum 27. Juni. Der erste Bond (WKN A192Q1) hat eine Laufzeit von 20 Jahren und ist mit 3,950% verzinst. Das zweite Papier (WKN A192Q2) ist zum 29.06.2048 fällig und hat einen Kupon von 4,050%. Der dritte Bond (WKN A192Q3) läuft sieben Jahre und ist mit 3,550% verzinst. Der vierte Bond (WKN A192Q4) hat eine Laufzeit von zehn Jahren und einen Kupon von 3,700%. Alle vier Anleihen sind mit einer Make Whole Call Option ausgestattet. Die fünfte Anleihe (WKN A192Q5) ist zum 23.06.2020 fällig. Es handelt sich dabei um einen Floater, der Kupon ist somit variabel und wird immer zum 23. März/ Juni/ September/ Dezember an den 3 Monats USD Libor +4 Basispunkte angepasst. Auch die Anleihe mit der WKN A192Q7 ist ein Floater. Die Anpassung an den USD Libor erfolgt jedoch mit 23 Basispunkten. Die Laufzeit des Bonds beträgt drei Jahre. Die Anleihen mit den WKNs A192Q6, A192Q8 und A192Q9 sind wiederum mit einer Make Whole Call Option ausgestattet. Die Verzinsung beträgt 2,850%, 3,125% beziehungsweise 3,400%. Die Laufzeit zwei, drei beziehungsweise fünf Jahre. Walmart wird von S&P mit AA eingestuft. Neue Anleihen der Bank of America handelbar Frisches Kapital für die Bank of America: Seit dem 22. Juni können Anleger in Stuttgart zwei neue Anleihen der US-Bank handeln. Der erste Bond (WKN BA0AKN) läuft bis zum 20.12.2023 und hat ein Emissionsvolumen von 5,99 Milliarden US-Dollar. Das Papier ist bis zum 20.12.2022 mit 3,004% verzinst, danach ist die Verzinsung variabel und orientiert sich am 3 Monats USD Libor +79 Basispunkte. Die Zinsanpassung erfolgt immer zum 20. März/ Juni/ September/ Dezember. Darüber hinaus verfügt der Bond über eine Make Whole Call Option mit 0,15% auf den Barwert bis zum 20.12.2022. Danach ist er zu 100,00% kündbar. Die kleinste handelbare Einheit beträgt 1.000 US-Dollar. Die Abwicklung kann in Stuttgart in Euro erfolgen. Der zweite Bond (WKN BA0AKM) ist in zehn Jahren zum 20.12.2028 fällig, das Emissionsvolumen beträgt 5,98 Milliarden US-Dollar. Auch diese Anleihe hat eine variable Verzinsung: Bis zum 20.12.2027 beträgt der Kupon 3,419%, danach wird er an den 3 Monats USD Libor +104 Basispunkte angepasst. Die Make Whole Call Option beträgt 0,20% bis zum 20.12.2027. Ab dem 20.12.2027 ist das Papier zu 100,00% kündbar. Bei beiden Anleihen beginnen die Zinsläufe am 20. Dezember dieses Jahres. Börse Stuttgart TV Vertrauenskrise: Verkäufe in Auto-Anleihen Die Autobranche ist mit dem Dieselskandal weiter unter Beschuss und auch an der Stuttgarter Börse trennen sich Anleger von Daimler & VW-Anleihen. Ist ein ähnliches Bild auch in Anleihen der gebeutelten Dt. Bank zu beobachten? Und wie reagieren Anleger auf das Wahlergebnis in der Türkei? Einschätzungen von Anleihen Händlerin Bianca Becker. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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