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Getrieben von der deutschen Regierungskrise und Forderungen aus Italien hat sich die Europäische Union (EU) auf eine Verschärfung ihrer Asylpolitik geeinigt. Künftig können demnach gerettete Bootsflüchtlinge in geschlossenen Aufnahmelagern innerhalb der EU untergebracht werden. Ähnliche Lager in Nordafrika werden geprüft. Die Grenzschutzagentur Frontex soll schon bis 2020 verstärkt und die EU-Außengrenzen stärker abgeriegelt werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßte die in der Nacht zum Freitag erzielte Einigung.
Die Politiker setzen ihre Beratungen heute mit anderen Themen fort. Dabei geht es zunächst – ohne die britische Premierministerin Theresa May – um den Stand der Brexit-Verhandlungen. Zuletzt hatte es in den Gesprächen über den EU-Austritt Großbritanniens wenig Bewegung gegeben. Unterdessen haben die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft die Union eindringlich zu einer Einigung im Asylstreit aufgefordert und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) für ihren Kurs Rückendeckung gegeben. Sie warnten vor nationalen Alleingängen. “Was wir jetzt brauchen, ist eine stabile und entschlossene Regierung, die konstruktiv, lösungsorientiert und besonnen mit ihren europäischen Partnern zusammenarbeitet”, heißt es in einem gemeinsamen Appell der Verbände BDI, BDA, DIHK und ZDH. “Die deutsche Wirtschaft ist überzeugt, dass nationale Alleingänge mehr Schaden als Nutzen anrichten.” Dies berichtete die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Der Euro legte zeitweise um 1,5 US-Cent zu und lag im Hoch bei 1,1664 US-Dollar. Aktuell pendelt die Gemeinschaftswährung im Bereich von 1,1635 US-Dollar. Der DAX kletterte zunächst auf ein vorläufiges Tageshoch von 12.382 Punkte. Aktuell liegt er bei 12.307 Zählern mit 1,1 Prozent im Plus, nachdem sich die Notierung gestern noch der Marke von 12.100 Zählern genähert hatte. Thomas Metzger, Head of Asset Management beim Bankhaus Bauer, kommentierte die neuen Entwicklungen so: “Die Ergebnisse des EU-Gipfels sorgen für etwas Entspannung. Wichtig ist nun, dass die Kursgewinne auch verteidigt werden können. Deutet sich tatsächlich eine gewisse Stabilisierung an, dürfte die Kaufzurückhaltung unter den Investoren mehr und mehr nachlassen. Voraussetzung hierfür bleibt allerdings, dass auch beim Thema Handelskonflikt zumindest neue verbale Angriffe der Kontrahenten ausbleiben.” Eurozone: Inflation steigt auf zwei Prozent – Kerninflation fällt Die Inflation im Euroraum hat sich im Juni weiter beschleunigt, die unterliegende Teuerung jedoch abgeschwächt. Nach Angaben des Statistikamts Eurostat vom Freitag lagen die Verbraucherpreise im Währungsraum 2,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das ist die höchste Rate seit Februar 2017. Im Mai hatte die Inflationsrate 1,9 Prozent betragen. Analysten hatten mit der aktuellen Entwicklung gerechnet. Im Gegensatz zur Gesamtinflation fiel die Teuerung unter Herausrechnung schwankungsanfälliger Komponenten wie Energie zurück. Die sogenannte Kernrate fiel von 1,1 auf 1,0 Prozent. Auch dies hatten Analysten erwartet. In der Entwicklung kommt das zweigeteilte Inflationsbild zum Ausdruck: Während die Preise für Lebensmittel und erst recht Energie überdurchschnittlich stark steigen, erhöhen sich die Preise von Industriegütern und Dienstleistungen unterdurchschnittlich stark. Für die Europäische Zentralbank (EZB) sind die Nachrichten deshalb durchwachsen. Sie hat in der Vergangenheit regelmäßig auf die schwache Kernrate verwiesen und damit ihre extrem lockere Geldpolitik begründet. Weil sie sich mittlerweile aber optimistischer gibt, ihr Inflationsziel von knapp zwei Prozent nicht nur zu erreichen, sondern auch halten zu können, hat sie mittlerweile ein Ende ihrer billionenschweren Wertpapierkäufe zum Jahresende in Aussicht gestellt. Deutsche Arbeitslosenzahl sinkt auf 2,276 Millionen Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juni im Vergleich zum Vormonat um 40.000 auf 2,276 Millionen gesunken. Im Vergleich zum Juni des Vorjahres ging die Zahl der Jobsucher um 197.000 zurück. Dies meldete heute die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf 5,0 Prozent. US-Tochter der Deutschen Bank scheitert erneut bei Stresstest Trotz des Scheiterns der US-Tochter beim Stresstest der US-Notenbank haben die Aktien der Deutschen Bank heute durch den positiven Gesamtmarkttrend zugelegt. Vorbörslich hatte der Kurs noch leicht nachgegeben. Aktuell kosten die Papiere 9,11 Euro und damit 0,5 Prozent mehr als zum gestrigen Handelsschluss. Die Aufseher bemängelten “erhebliche Schwächen” des Geldhauses. Am Mittwoch hatte der Deutsche-Bank-Kurs ein Rekordtief von 8,75 Euro erreicht. Es sei jedoch allgemein erwartet worden, dass die US-Tochter den Test nicht bestehe, sagten einige Experten übereinstimmend. Vieles davon ist offenbar schon “eingepreist”. Dennoch wird das erneute Scheitern als “Blamage” gewertet. Analyst Jernej Omahen von Goldman Sachs sagte laut dpa, das Scheitern ändere kaum etwas an seiner grundsätzlichen Einschätzung zur Deutschen Bank. Die US-Notenbank habe schon längere Zeit einen kritischen Blick auf deren US-Tochter. Mit der geplanten Trennung von geschäftlichen Aktivitäten in den USA werde sich die Kapitalausstattung jedoch verbessern. Osram: Positiver Analystenkommentar trotz Gewinnwarnung Die Analysten der Commerzbank haben die Einstufung für Osram nach einer Telefonkonferenz in Folge der erneuten Gewinnwarnung auf “Buy” mit einem Kursziel von 71 Euro belassen. Der Lichttechnikspezialist habe betont, dass sich das Preisumfeld noch nicht verschlechtert habe, schrieb Analyst Sebastian Growe in einer am Freitag vorliegenden Studie laut dpa. Zudem verfüge Osram über eigenes Optimierungspotenzial, sofern die Absatzmärkte insgesamt stabil blieben. Nach dem jüngsten Einbruch waren die Papiere heute stark gefragt. Der Kurs sprang um 6,5 Prozent auf 35,66 Euro nach oben. Börse Stuttgart TV Jedes Jahr, kurz vor den Sommerferien, stellt sich dieselbe Frage: Ergibt es eigentlich Sinn, sein Depot urlaubsfest abzusichern? Wenn ja, worauf sollte man achten? Darüber sprach Arne Sand von der Vermögensverwaltung “Sand und Schott” bei Börse Stuttgart TV. http://news.boerse-stuttgart.de/re?...ro8whI13o wrad Euwax Sentiment Index Der Euwax-Sentiment-Index pendelte am Nachmittag im neutralen Bereich. In dieser Phase war also kein klarer Trend beim Handel mit Hebelprodukten auf den DAX erkennbar. Am Vormittag wurden noch kurzfristige Gewinne bei Knock-out-Calls und Call-Optionsscheinen mitgenommen. Trends im Handel An der Euwax waren heute vor allem auch Knock-out-Calls auf die Alibaba Group gesucht. Mit Knock-out-Calls auf Adidas und Medigene wurde ebenfalls besonders rege gehandelt, ohne dass sich hierbei jeweils ein Mehrheitstrend herausbildete. Darüber hinaus waren Call-Optionsscheine auf Micron Technology und Tesla wieder stärker gefragt. Einige Anleger setzen mit Put-Optionsscheinen auf fallende Kurse der Vorzugsaktie von Volkswagen. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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