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Zur Wochenmitte hatte der DAX seine kräftige Erholung zunächst mit einem Anstieg bis auf 11.847 Punkte ausgebaut, bevor ihm die Luft ausging. Mit dem Rückgang verdichteten sich die Hinweise, dass der seit Ende September zu beobachtende Abwärtsimpuls noch intakt sei, schrieben die Experten der Helaba in ihrem heutigen Tagesausblick.
Am Montag hatte das deutsche Börsenbarometer mit 11.459 Punkten noch den tiefsten Stand seit Januar 2017 markiert. Aktuell liegt der Kurs des DAX bei 11.724 Punkten mit 0,1 Prozent im Plus, nachdem zu Handelsbeginn im Tief 11.683 Zähler gemessen wurden. Nach der Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten US-Notenbanksitzung ist klar, dass die Währungshüter trotz der heftigen Kritik von US-Präsident Donald Trump über eine weitere Verschärfung der Geldpolitik diskutieren. Eine Reihe von Mitgliedern sah die Notwendigkeit, den Leitzins künftig zeitweise über das aus ihrer Sicht langfristige Niveau anzuheben. Die US-Notenbank Fed zeigt damit, dass sie wohl noch mehrmals an der Zinsschraube drehen werde. Experten zufolge sei eine neutrale Zinspolitik in den Kursen eingepreist, eine restriktive aber noch nicht. An der Wall Street hatten die Anleger auf das Fed-Protokoll zunächst mit Zurückhaltung reagiert. Diese setzte sich auch an den asiatischen Börsen fort. Letztlich konnten in den USA der marktbreite S&P 500 und der Technologieindex NASDAQ 100 ihre jüngsten Gewinne weitgehend verteidigen. Einzelwerte Heute stehen im DAX-Bereich vor allem SAP mit Quartalszahlen und einer erneuten Prognoseerhöhung im Fokus. Bisher sank der Aktienkurs um 2,7 Prozent auf 97,58 Euro. Die Margen des Softwarekonzerns hätten enttäuscht, sagten Händler. Von der Baader Bank hieß es, das dritte Quartal habe ein gemischtes Bild gezeigt. Die Aktien von HeidelbergCement gerieten nach einem vorsichtigeren Gewinnausblick unter Druck. Hier rutschte der Kurs bisher um zehn(!) Prozent auf 56,44 Euro ab. Linde auf Rekordhoch – Weg für Fusion mit Praxair frei? Aktionäre von Linde sind erleichtert. Offenbar scheinen nun auch die US-Wettbewerbshüter grünes Licht für eine Fusion des Gasekonzerns mit dem Konkurrenten Praxair zu geben. Laut dem “Manager Magazin” habe die US-Wettbewerbsbehörde FTC bereits eine mündliche Zusage erteilt. Eine Quelle dafür nannten die Redakteure des Magazins zwar nicht nicht, dennoch schnellte der Kurs der bereits zum Umtausch eingereichten Papiere des deutschen Industriegasekonzerns und Anlagenbauers heute in der Spitze um mehr als zehn Prozent auf einen Rekord von 228,60 Euro nach oben. Zuletzt lagen sie noch mit 6,4 Prozent im Plus bei 220,80 Euro. Erst vor zwei Tagen hatten die Münchner darüber informiert, dass man sich Anfang Oktober mit der Federal Trade Commission (FTC) auf Arbeitsebene zu den erforderlichen Veräußerungen von Geschäftsteilen abgestimmt und das Zusagenpaket den Entscheidern der FTC vorgelegt habe. Die Zustimmung der Amerikaner galt bis zuletzt als unsicheres Zünglein an der Waage. Um Bedenken zu zerstreuen, hatte man sich im Vormonat mit einem Konsortium aus dem deutschen Industriegasehersteller Messer und dem Finanzinvestor CVC Capital Partners auf eine Übernahme weiterer Geschäftsteile verständigt. Für eine Zustimmung der Amerikaner wird es höchste Zeit. Denn laut Wertpapiergesetz muss die Fusion spätestens am 24. Oktober abgeschlossen sein. Linde und Praxair wollen sich zum größten Industriegasehersteller der Welt zusammenschließen. Mit 80.000 Mitarbeitern und rund 28 Milliarden Euro Jahresumsatz würden sie ein Viertel des Weltmarkts beherrschen. Börse Stuttgart TV Die Berichtssaison läuft auf vollen Touren. Besonderen Jubel löste die Zwischenbilanz von Netflix aus. Börsenmoderator Holger Scholze sprach im Interview mit Roland Hirschmüller von der Baader Bank aber auch über die Quartalszahlen von IBM und die aktuelle Situation des Gesamtmarktes. Euwax Sentiment Index Der Euwax-Sentiment-Index lag am Nachmittag im positiven Bereich. In dieser Phase setzte die Mehrheit der kurzfristig orientierten Derivateanleger mit Hebelprodukten auf steigende Kurse des DAX. Trends im Handel Außerdem waren an der Euwax nach dem Kursrückgang von heute Knock-out-Calls auf die Aktien von SAP bevorzugt gesucht. Knock-out-Puts auf den NASDAQ 100 wurden überwiegend verkauft. Einige Anleger legten sich Knock-out-Puts auf den Euro zum US-Dollar ins Depot. Bei Call-Optionsscheinen auf Netflix kam wie gestern schon überwiegend zu Gewinnmitnahmen. Zudem waren Calls auf Amazon auf der Verkaufsseite zu finden. Rege gehandelt wurde auch mit Put-Optionsscheinen auf Infineon, ohne dass hierbei ein klarer Mehrheitstrend erkennbar war. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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