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Nach heftigen Kursbewegungen und starken Verlusten an den US-Börsen sowie roten Vorzeichen in Asien ist der DAX relativ kleinen Abschlägen in den Handelstag gestartet. Das vorläufige Tagestief lag am Morgen zwar bei 11.078 Punkten, und das war der tiefsten Stand seit zwei Jahren, doch immerhin hat die runde Marke von 11.000 Zählern vorerst gehalten. Niedriger notierte der DAX zuletzt im Dezember 2016.
Inzwischen liegt das deutsche Börsenbarometer bei 11.213 Zählern sogar mit 0,2 Prozent leicht im Plus. Allerdings hatte der deutsche Aktienmarkt im bisherigen Jahresverlauf schon deutlich stärker nachgegeben als die Leitindizes in den USA und Japan. Seit Anfang Oktober hat der DAX nun etwa neun Prozent an Wert verloren. Von seinem Allzeithoch bei 13.596 Punkten kam er bisher um rund 18 Prozent zurück. ifo-Geschäftsklima sinkt zweiten Monat in Folge Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Oktober weiter eingetrübt. Das ifo-Geschäftsklima sei um 0,9 Punkte auf 102,8 Zähler gefallen, teilte das Forschungsinstitut heute in München mit. Dies ist der zweite Rückgang in Folge. Analysten hatten im Schnitt nur einen Rückgang auf 103,2 Punkte erwartet. “Die weltweiten Unsicherheiten bremsen die deutsche Wirtschaft aus”, kommentierte ifo-Chef Clemens Fuest die Daten. Die befragten Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Geschäftslage und die Erwartungen für das nächste halbe Jahr schlechter als im September. Eine Ausnahme bildete allerdings das Bauhauptgewerbe. In diesem Segment erreichte das Geschäftsklima einen neuen Rekordwert. Wie das Ifo-Institut weiter mitteilte, schätzten die Bauunternehmer ihre aktuelle Geschäftslage deutlich besser ein, allerdings hätten sie ihre Erwartungen leicht nach unten korrigiert. Die monatliche Unternehmensumfrage gilt als das wichtigste Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft. Tesla mit erstem Quartalsgewinn seit zwei Jahren Die Aktionäre sind geradezu begeistert. Erstmals seit zwei Jahren hat der Elektroauto-Pionier Tesla ein Quartal mit schwarzen Zahlen beendet. Firmenchef Elon Musk hatte den Gewinn zwar schon vor Monaten versprochen, doch die Zweifel waren von Anfang an groß und wurden angesichts seiner jüngsten Eskapaden nicht geringer. Ob Musk die Skeptiker dauerhaft überzeugen kann, muss sich trotz der starken Ergebnisse erst zeigen. Doch vorerst kann der zuletzt heftig kritisierte Tech-Milliardär einen Moment des Triumphes genießen. Es sei ein “wahrhaftig historisches Quartal” für Tesla gewesen, schrieb Musk im Brief an die Anteilseigner, der gestern nach Börsenschluss in den USA vorgelegt wurde. Unter dem Strich stand ein Überschuss von 312 Millionen Dollar (274 Mio Euro). Es ist der höchste, aber auch erst der dritte Quartalsgewinn seit Teslas Börsengang 2010. Im Vergleich zu den vorangegangenen Verlusten ist er eher bescheiden: Im entsprechenden Vorjahreszeitraum klaffte ein Loch von rund 619 Millionen Dollar in der Bilanz, im Vorquartal fiel sogar ein Rekordminus von 718 Millionen Dollar bei Tesla an. Die Erlöse schossen in den drei Monaten bis Ende September – angekurbelt vom reißenden Absatz des Hoffnungsträgers Model 3 – im Jahresvergleich um fast 130 Prozent auf 6,8 Milliarden Dollar hoch. Die Erwartungen der Wall-Street-Analysten wurden damit klar übertroffen, die Marktreaktion war euphorisch. Nachbörslich legte der Aktienkurs zeitweise um rund 13 Prozent zu. Hinter Tesla liegen turbulente Monate. Der Stotter-Produktionsstart des Model 3 war nervenaufreibend und verschlang extrem viel Geld. Zudem sorgte Musk mit einigen umstrittenen Aktionen für viel Aufregung. Nun scheint Tesla mit seinem ersten günstigeren E-Auto für den Massenmarkt endlich auf Kurs zu sein. Im jüngsten Quartal ist das Produktionssystem dem Unternehmen nach stabilisiert worden, was sich auch in den Fertigungszahlen niederschlug. Zum Quartalsende lag die wöchentliche Produktionsrate bereits bei 5300 Model 3, ausgeliefert wurden im Quartal 56 065 Stück. Zum Vergleich: Inklusive der teureren Model S und Model X, die schon länger erhältlich sind, lieferte Tesla im ganzen vergangenen Jahr gut 101 000 Fahrzeuge aus. Musk kann Rückenwind gut gebrauchen, der Starunternehmer stand zuletzt oft in der Kritik. Im August schockte er die Märkte mit dem völlig überraschenden und rasch wieder abgeblasenen Plan, Tesla von der Börse zu nehmen. Es folgten Klagen von Investoren und Strafen der US-Börsenaufsicht wegen Marktmanipulation. Zudem sorgte Musk für Aufsehen, indem er bei einem Interview vor laufender Kamera an einem Joint zog und auf Twitter einen Höhlentaucher beschimpfte, der ein von Musk entwickeltes Mini-U-Boot als untauglich bezeichnet hatte. Auch wenn die Quartalszahlen ein Erfolg für Tesla sind, gibt es weiter etliche Herausforderungen. Ein großes Fragezeichen steht hinter der Produktqualität: Beim neuen Model 3 gibt es Bedenken, dass die überstürzte und unkonventionelle Ausweitung der Fertigung zu Mängeln führen könnte. Auch beim Model S gab es nun einen Rückschlag – so zog das einflussreiche US-Verbrauchermagazin “Consumer Reports” am Mittwoch im Zuge einer Verlässlichkeitsumfrage seine Kaufempfehlung für die batteriebetriebene Luxus-Limousine zurück. Daimler hofft nach schwachem Quartal auf Jahresendspurt Ausgaben im Zusammenhang mit der Diesel-Krise und schwache Verkaufszahlen haben die Gewinne beim Autokonzern Daimler mächtig gedrückt. Im dritten Quartal rutschte der auf die Aktionäre entfallende Überschuss gegenüber dem Vorjahr um 21 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro ab, wie der DAX—Konzern heute in Stuttgart mitteilte. Der Umsatz stagnierte bei 40,2 Milliarden Euro (Vorjahr: 40,7 Milliarden Euro). Das Daimler-Management setzt nun auf einen Endspurt zum Jahresschluss. Wie schlecht es im abgelaufenen Dreimonatszeitraum gelaufen ist, zeigt sich im wichtigen Pkw-Geschäft an der viel beachteten operativen Marge, die den Anteil vom operativen Gewinn am Umsatz anzeigt. Sie sackte von neun Prozent vor einem Jahr auf nun 6,3 Prozent – weit entfernt von der Zielmarke von zehn Prozent, die Daimler im Schnitt anstrebt. Nach neun Monaten steht die Marge bei 7,9 Prozent. Schon am vergangenen Freitag hatte Daimler vorläufige Zahlen vorgelegt und zum zweiten Mal in diesem Jahr seine Gewinnprognose zurückgenommen. 2018 soll der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) nun “deutlich” unter dem Wert des Vorjahres in Höhe von 14,3 Milliarden Euro liegen. Das bedeutet bei Daimler einen Rückgang um mehr als zehn Prozent. Die Aktie liegt momentan bei 51,02 Euro mit 2,1 Prozent im Plus. Überraschungen habe es im detaillierten Zahlenwerk keine gegeben, schrieb Analyst Christian Ludwig vom Bankhaus Lampe. Schuld am schlechten Abschneiden von Daimler ist eine Gemengelage aus verschiedenen Faktoren: Dazu gehören die kostspieligen Software-Updates für Diesel-Fahrzeuge und sinkende Verkaufszahlen – auch hier spielen Auslieferungsstopps von Dieseln eine Rolle, außerdem Verzögerungen bei der Zertifizierung nach dem neuen Abgastestverfahren WLTP. Hinzu kommen Rückstellungen für den Rechtsstreit um Kältemittel sowie ein schwacher Absatz im Bus- und Transportergeschäft. Besser lief es lediglich in der Lastwagensparte, die ihre operative Marge deutlich von 6,7 Prozent auf 8,5 Prozent hochschrauben konnte. Immerhin das sei beeindruckend, schrieb Analystin Dorothee Cresswell von der britischen Bank Barclays. Allein die Diesel-Maßnahmen bei Mercedes-Benz im dritten Quartal hätten mit einem mittleren dreistelligen Millionenbetrag zu Buche geschlagen, sagte Finanzchef Bodo Uebber in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Genauere Details wollte er nicht nennen – mit den entsprechenden Behörden sei Verschwiegenheit vereinbart worden. Das Stuttgarter Management legt nun viele Hoffnungen auf das Schlussquartal. Der Umsatz in der Autosparte soll am Jahresende nach wie vor das Vorjahresniveau erreichen, obwohl er im dritten Quartal infolge sinkender Absätze um sieben Prozent zurückging. Nach neun Monaten steht bei Mercedes-Benz ein Umsatzrückgang von drei Prozent zu Buche. Es sei anspruchsvoll für die Vertriebsmannschaft, den Rückstand aufzuholen, sagte Uebber. “Wir erwarten in China im Premiummarkt weiter gute Wachstumsschancen”, sagte er. Der Automarkt im insgesamt größten Einzelmarkt von Mercedes geht seit Monaten zurück. Die Bedingungen auf den Weltmärkten seien insgesamt auf einem soliden Niveau, auch wenn sich die Märkte deutlich voneinander unterschieden, so Uebber. Der Manager will durch den Mittelzufluss im Industriegeschäft auch weiter die Finanzierung der Dividendenzahlung sicherstellen. In diesem Jahr hat Daimler 3,9 Milliarden Euro ausgeschüttet – diesen Wert will Uebber am Jahresende beim Free Cashflow übertreffen. Eine Herausforderung, da in der Kasse nach neun Monaten insgesamt ein Minus von 60 Millionen Euro aufgelaufen ist. Analysten sorgen sich in diesem und dem kommenden Jahr um den Free Cashflow bei Daimler, der die Dividende sicherstellt. Um das Ziel zu erreichen, müssten sich die Fahrzeugbestände im vierten Quartal wie geplant reduzieren, sagte Uebber. Durch den zuletzt schleppenden Absatz hat Daimler viele Autos und Teile auf Lager, die zunächst für Geldabflüsse gesorgt haben. Daimler will nach Angaben von Uebber zum einen weiter 40 Prozent des Gewinns ausschütten – zum anderen aber auch eine “nachhaltige” Entwicklung der Dividende im Auge behalten. Für das vergangene Geschäftsjahr hatte Daimler 3,65 Euro je Papier gezahlt. Bei dem geplanten Joint Venture mit dem Rivalen BMW im Geschäft mit Mobilitätsdiensten wie Carsharing rechnen die Stuttgarter noch in diesem Jahr mit der Zustimmung der Behörden. In Europa und den USA sind nach Angaben von Uebber aber noch keine Genehmigungen eingegangen. Börse Stuttgart TV Beim “Tag der Finanzen” an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) sprach Börsenmoderator Holger Scholze mit Heiko Thieme. Dabei ging es um die aktuelle Nervosität an den Märkten und die Frage, ob die aktuelle Korrektur zur Baisse werden könnte. Dem Anlagestrategen zufolge drückten vor allem geopolitische Ereignisse den Markt, technische Faktoren kämen erschwerend dazu. Wichtig seien aber vor allem die künftigen Unternehmensgewinne und das Wachstum. Euwax Sentiment Index Der Euwax-Sentiment-Index lag am Nachmittag im neutralen Bereich. In dieser Phase war also kein klarer Trend beim Handel mit Hebelprodukten auf den DAX erkennbar. Trends im Handel Besonders gefragt sind heute Knock-out-Puts auf den Dow Jones. Knock-out-Calls auf Gold waren auch gesucht. Einige Anleger setzen mit Knock-out-Calls auf steigende Kurse der BASF-Aktie. Darüber über hinaus legen sich viele Investoren Call-Optionsscheine auf Snap ins Depot. Puts auf AMD wurden verkauft. Beim regen Handel mit Calls auf Tesla war kein eindeutiger Trend erkennbar. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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