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Die Demokaten feierten. Die Republikaner – vor allem in Form des US-Präsidenten – ebenfalls. Donald Trump spricht sogar von einem „enormen Erfolg“ für sich und seine Partei. Fakt ist: Das Ergebnis der „Midterms“ ist in etwa so ausgefallen wie im Vorfeld erwartet. Keine Partei konnte beide Häuser für sich gewinnen. Entsprechend verhalten fiel die Reaktion an den Finanzmärkten aus: wirklich größere Ausschläge gab es eigentlich nur an den US-Aktienmärkten – und auch das nur sehr verhalten, wie sich schlussendlich noch herausstellen sollte. Am deutschen Aktien- oder auch am Rentenmarkt nahm man den Wahlausgang vergleichsweise gelassen zur Kenntnis. Das verwundet insofern nicht wirklich, als dass bis dato nicht klar ist, was sich nach der Wahl in Sachen (Wirtschafts-) Politik ändern wird.
Die US-Midterm-Wahlen wurden dann von den Anlegern auch vergleichsweise schnell abgehakt, Zeit zum Durchatmen blieb jedoch keine. Denn bereits am Donnerstag stand der Fed-Zinsentscheid an. Größere Überraschungen auf der Zinsseite wurden jedoch nicht erwartet – schließlich hat die US-Notenbank erst auf der vergangenen Sitzung die Zinsen angehoben. Eine Pressekonferenz war ebenfalls nicht geplant, was ein weiteres Indiz dafür war, dass die Fed erstmal stillhalten würde. Schlussendlich kam es dann auch wie erwartet und die Fed belässt den Leitzins weiterhin in einer Spanne von 2,00 bis 2,25 Prozent. Wirklich spannend könnte es erst noch einmal im Dezember werden. Ökonomen und Analysten gehen aktuell (noch) davon aus, dass die Fed noch einmal die Zinsen anheben wird – trotz zunehmender Kritik aus dem Weißen Haus. Stand heute, liegt, so Beobachter, eine gewisse wirtschaftliche Abkühlung durchaus noch im Interesse der Fed. In der weiter sehr robusten Konjunktur und dem weiter sehr starken Wachstum liegt die latente Gefahr einer wirtschaftlichen Überhitzung. Einer solchen Gefahr könnte die Fed durch eine weitere Zinserhöhung entgegenwirken. Bund Future Hinter dem Bund-Future liegt eine halbwegs bewegungsarme Handelswoche. Der Druck auf das deutsche Anleihenbarometer bleibt zwar weiterhin aufrecht, doch die Dynamik der Vorwoche hat spürbar nachgelassen. Analysten sehen die Gefahr für den Bund Future trotzdem nicht gebannt. Im Gegenteil. Wenngleich es fundamental zuletzt kaum marktbeeinflussende Nachrichten gab, so scheint der Bund Future vor allem aus technischer Sicht nachhaltig angeschlagen: „Der Abwärtstrend von Ende Oktober ist intakt und die Indikatoren sind gen Süden gerichtet”, so eine aktuelle Einschätzung der Helaba. Vor allem im Bereich von 160,02 Prozentpunkten hat sich, nach Einschätzung von Analysten, mittlerweile eine recht stabile Widerstandszone ausgebildet. Im Augenblick scheint dem Anleihenbarometer die Kraft zu fehlen, diese Zone wieder nachhaltig überwinden zu können. Anlegertrends Netflix & chill? Corporate Bond & interest! Das Streaming-Unternehmen Netflix hat sich mit der Unternehmensanleihe A2RTMY eine Finanzierung von 800 Millionen US-Dollar gesichert. Die Anleihe läuft bis Mai 2029 und ist mit einem Kupon von 6,375% ausgestattet. Die Zinszahlung erfolgt halbjährlich. Die Anleihe verfügt über eine Make Whole Call Option @0,50% bis zum Laufzeitende. Anleger können ab einem Nominalbetrag von 2.000 US-Dollar investieren, die Stückelung beträgt 1.000 US-Dollar nominal. Die Abwicklung kann sowohl in Euro als auch über die Handelsplattform Stuttgart FX in US-Dollar erfolgen. Die Rating-Agentur S & P bewertet Netflix mit BB-. Trump nimmt 108 Milliarden US-Dollar neue Schulden auf Die Vereinigten Staaten von Amerika haben drei neue Anleihen mit verschiedenen Laufzeiten und einem Gesamtemissionsvolumen von 108 Milliarden US-Dollar begeben. Die zweijährige Anleihe (A2RTPH) mit einem Emissionsvolumen von 38 Milliarden US-Dollar ist mit einem Kupon von 2,875% ausgestattet, die Zinszahlung erfolgt halbjährlich im April und im Oktober. Über eine Laufzeit von fünf Jahren leiht sich der Amerikanische Staat mit der Anleihe A2RTPQ 39 Milliarden US-Dollar. Die fünfjährige Anleihe verfügt ebenso wie die zweijährige über einen Kupon von 2,875%, der halbjährlich gezahlt wird. Bei einer Laufzeit von sieben Jahren ist die Anleihe A2RTKJ mit einem Kupon von 3,000% ausgestattet. Auch diese Zinszahlung wird vom amerikanischen Staat zwei Mal pro Jahr – im April und im Oktober – geleistet. Das Emissionsvolumen dieser beträgt 31 Milliarden US-Dollar. Alle drei Anleihen können bereits ab einer Nominal von 100 US-Dollar gehandelt werden. Die Abwicklung kann sowohl in Euro als auch in US-Dollar erfolgen. 200 Millionen Schweizer Franken für allgemeine Unternehmenszwecke Das schweizerische Versicherungsunternehmen Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG hat eine zehnjährige Unternehmensanleihe mit einem Emissionsvolumen von 200 Millionen Schweizer Franken begeben. Die Anleihe (A2RTD2) ist mit einem Kupon von 1,000% ausgestattet und ist mit einer Stückelung von 5.000 Schweizer Franken nominal handelbar. Die Zinszahlung erfolgt jährlich. Bis zum 30.07.2028 kann die Anleihe vom Emittenten vorzeitig zu 100% gekündigt werden. Börse Stuttgart TV US-Midterms – Mögliche Folgen für die Wirtschaft Selten hat die Welt so gespannt auf eine Zwischenwahl in den USA geblickt. Am kommenden Dienstag sind die Wähler in den USA dazu aufgerufen das komplette Repräsentantenhaus, weite Teile des Senats und eine Reihe von wichtigen Ämtern in der Politik neu zu besetzen. Die anstehende Abstimmung könnte jedoch nicht nur politisch weitreichende Folgen nach sich ziehen… Schadet die Politik Trumps mittelfristig nun doch der US-Wirtschaft und der US-Konjunktur? Kemal Bagci, BNP Paribas, bei Börse Stuttgart TV. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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