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Sehr zu Freude des amerikanischen Präsidenten Donald Trump hat der FED-Chef Jerome Powell am Mittwochabend verkündet, dass die Zinsen weniger stark steigen werden als ursprünglich befürchtet. Der aktuelle Leitzins von 2,25% liege nur knapp unter dem neutralen Niveau, so Powell. Die Aktienmärkte nahmen die Aussage sehr positiv auf, der Dow Jones schloss am Mittwoch 2,50 Prozent im Plus. Der DAX zeigte sich etwas weniger beeindruckt und stieg am Donnerstag bis zum Nachmittag nur leicht um 0,36 Prozent. Die zehnjährigen US-Renditen auf 3,013 Prozent – so tief wie seit zwei Monaten nicht mehr. Der Handelsstreit zwischen den USA und China geht indes in die nächste Runde. Nachdem Trump erneut mit Sonderzöllen gedroht hat, wird das Treffen von US-Präsident Trump und Chinas Staatschef Xi Jingping im Zuge des G20 Gipfels in Buenos Aires am Wochenende mit Spannung erwartet.
Bank of England und Finanzministerium analysieren mögliche Auswirkungen des Brexit Die Bank of England (BoE) hat analysiert, welche Folgen der Brexit auf die britische Wirtschaft haben könnte und kam zu dem Ergebnis, dass die Auswirkungen eines ungeordneten Brexits verehrender wären als die Folgen der Finanzkrise im Jahr 2007. Im Worst-Case-Szenario könnte die britische Wirtschaft um acht Prozent schrumpfen (zum Vergleich: im Zuge der Finanzkrise brach die britische Wirtschaft um 6,25 Prozent ein), Preise für Immobilien könnten um bis zu 30 Prozent einbrechen, das Pfund könnte massiv abwerten und Arbeitslosigkeit, Inflation und Leitzinsen könnten stark steigen. Die Bank of England betonte allerdings, dass es sich bei diesen Zahlen nicht um eine Prognose, sondern lediglich um den absoluten Worst-Case handelt, er theoretisch eintreffen könnte. Die Bank geht jedoch nicht davon aus, dass dieses Szenario eintreten wird. Das britische Finanzministerium hat ebenfalls Analysen zum bevorstehenden Brexit veröffentlicht – diese sind jedoch nicht so negativ ausgefallen, wie die Szenario-Analysen der BoE. Das Finanzministerium hat jedoch nicht die Folgen eines ungeordneten Brexits analysiert, sondern die eines geordneten. Es wird damit gerechnet, dass die britische Wirtschaft gemessen auf einen Zeitraum von fünfzehn Jahren um vier Prozent schrumpfen wird. Die gute Nachricht: Ganz gleich, ob der Brexit geordnet oder ungeordnet über die Bühne geht, die britischen Banken sind gut gewappnet. Wirtschaftsstimmung in der EU leicht unterkühlt Der Verbraucherpreisindex für Deutschland ist im November im Jahresvergleich auf 2,3 Prozent gesunken liegt somit 0,1 Prozent unter der Prognose sowie 0,2 Prozent unter Vormonatswert. Der Economic Sentiment Indicator, welcher die Stimmung der Wirtschaft im Euroraum widergibt, ist auf den tiefsten Stand seit Mai 2017 gefallen. Doch es gibt auch positive Nachrichten: Das Geschäftsklima in der Eurozone ist auf um 0,08 Zähler einen Wert von 1,09 gestiegen, Experten hatten zuvor einen Rückgang um 0,05 Zähler prognostiziert. Außerdem ist die Arbeitslosenquote in Deutschland im November auf 4,8 Prozent gefallen und somit so tief wie seit 28 Jahren nicht mehr. Bundes-/Staatsanleihen Die deutschen Staatsanleihen haben im Laufe dieser Woche zugelegt. Der Euro-Bund-Future eröffnete am Montag bei 160,93 Zählern und kletterte, beflügelt von den Aussagen des US-Notenbankchefs Jerome Powell, bis zum Donnerstagnachmittag auf 161,26 Zähler. Die zehnjährigen deutschen Renditen sind auf 0,324 Prozent gefallen. Die zehnjährigen US-Renditen fielen auf 3,023 Prozent, die dreißigjährigen US-Renditen auf 3,318 Prozent. Die Risikoaufschläge der italienischen Staatsanleihen sind nach versöhnlichen Tönen aus Rom auf 3,221 Prozent gefallen. Die italienische Regierung zeigte sich der EU-Kommission gegenüber etwas freundlicher und bot an, das geplante Defizitziel um 0,4 Prozent zu senken. Zwar wären auch 2,0 Prozent deutlich über dem, was die EU-Kommission als tragbar erachtet. Der Renditespread zwischen Bundesanleihen und italienischen Staatsanleihen ist dennoch auf 289,5 Basispunkte gesunken. Da die EU jedoch dennoch bereits Mitte Dezember ein Strafverfahren gegen Italien einleiten will, bleibt abzuwarten, wie lange der Spread von unter 300 Basispunkten gehalten werden kann. Anlegertrends 1 Milliarde Euro für OMV Der österreichische Energiekonzern OMV hat zwei neue Unternehmensanleihen begeben mit einem Gesamtemissionsvolumen von einer Milliarde Euro. 500 Millionen Euro schwer ist die fünfjährige Anleihe A2RUZS, die sich mit 0,750% verzinst. Die Zinszahlung erfolgt zum 14. Dezember. Mit einem Kupon von 1,875% ist die zehnjährige Anleihe A2RUZT ausgestattet, die Zinszahlung erfolgt ebenfalls zum 14. Dezember. Beide Anleihen sind vorzeitig nicht kündbar und sind mit einer Stückelung von 1.000 Euro nominal anlegerfreundlich. Das Kerngeschäft des Energiekonzerns ist die Förderung und Vermarktung von Öl, Gas, innovativen Energielösungen und hochwertige, petrochemische Produkte. Die Rating-Agentur Moody’s bewertet die OMV AG mit A3. International Bank for Reconstruction and Development begibt Doppelwährungsanleihe Eine staatsnahe Anleihe mit einem Emissionsvolumen von 250 Millionen türkischer Lira hat die Entwicklungsbank International Bank for Reconstruction and Development begeben. Die Anleihe ist mit einem Kupon von 20,000% ausgestattet, die Zinszahlung erfolgt zum 8. November. Laufzeitenede ist der 08. November 2021. Da es sich bei der Fremdwährungsanleihe mit der WKN A2RT0Y um eine Doppelwährungsanleihe handelt, erfolgen Zins- und Rückzahlung in US-Dollar. Privatanleger könne diese Anleihe ab 10.000 Türkische Lira nominal kaufen. Die International Bank for Reconstruction and Development gehört zur World Bank Group, welche sich die Bekämpfung der weltweiten Armut zum Ziel gemacht hat. Asian Development Bank emittiert zweijährige Anleihe Die Asian Development Bank hat eine staatsnahe Anleihe mit einer Laufzeit bis November 2020 begeben. Das Emissionsvolumen beträgt eine Milliarde US-Dollar. Die Anleihe mit der WKN A2RUVJ ist mit einem Kupon von 1,875% ausgestattet, welcher halbjährlich je im Mai und im November gezahlt wird. Die Anleihe ist mit 1.000 US-Dollar nominal anlegerfreundlich gestückelt. Am Börsenplatz Stuttgart kann die Abwicklung sowohl in Euro als auch in US-Dollar erfolgen. Die Asian Development Bank ist eine multilaterale Entwicklungsbank, die Ihren Sitz in der philippinischen Hauptstadt Manila hat. Tätigkeitsschwerpunkt der Bank ist die Armutsbekämpfung im asiatischen und pazifischen Raum durch die Förderung privatwirtschaftlicher Entwicklung, regionalen Kooperationen und Nachhaltigkeit. Die Rating-Agentur S&P bewertet die Asian Development Bank mit AAA. Börse Stuttgart TV US-Anleihen: Eine echte Alternative zu Aktien? Die Renditen – zumindest bei US-Anleihen – können sich mittlerweile wieder sehen lassen. Im Euroraum ist man zwar noch nicht ganz so weit, doch für Anleger, die ein wenig Währungsrisiko tragen können, werden Anleihen wieder zu einer echten Anlagealternative, oder? Der Blick in den Rentenhandel mit Bianca Becker von der Börse Stuttgart. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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