Alt 07.12.18, 15:08
Standard Rentenreport KW 49: Chart of Doom
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Letzte Woche konnte an dieser Stelle berichtet werden, dass das Zinsgespenst gedrosselt und die Märkte beflügelt wurden. Leise und zurückhaltende Stimmen sprachen gar von der Hoffnung auf eine Jahresend-Rally. Am Montag sah es zunächst so aus, als könnten die leisen Stimmen Recht behalten, DAX (+1,85 %), Dow Jones (+1,13 %) und S & P (+1,09 %) erfreuten sich der grünen Vorzeichen. Die gute Stimmung sollte jedoch nicht halten, am Dienstag verloren die amerikanischen Indizes je mehr als drei Prozent (Dow Jones -3,09 %, S & P -3,24 %), der deutsche Leitindex gab 1,14 Prozent ab. Am Donnerstagvormittag ist im DAX schlussendlich die 11.000-Punkte-Marke gefallen. Während am Mittwoch die amerikanischen Börsen aufgrund des Todestages des ehemaligen US-Präsidenten George H. W. Bush geschlossen blieben, starteten die Indizes Dow Jones und S & P knapp zwei Prozent schwächer in den Donnerstagshandel. Auch die asiatischen Indizes wurden von den Bären beherrscht, der Nikkei225 und der Hang Seng verloren mehr als zwei Prozent.

Der Handelsstreit zwischen den USA und China ist zwar noch lange nicht beendet, doch konnte beim G20 Gipfel zumindest ein temporärer Waffenstillstand vereinbart werden. Zölle auf Autos wird es zumindest bis zum Jahresbeginn 2019 nicht geben. Doch wie gewonnen, so zerronnen. Für eine weitere Eskalation sorgt die Festnahme der Finanzchefin des chinesischen Smartphone-Herstellers Huawei. Die amerikanische Justiz bezichtigt sie der Verletzung des US-Handelsembargos gegen den Iran.

Eine freundlichere Stimmung herrscht zwischen Trump und der deutschen Automobilindustrie. Die Vorstandsvorsitzenden von VW, Daimler und BMW sowie die deutsche Botschafterin trafen den US-Präsidenten diese Woche im Weißen Haus. Zwar wurden noch keine Autozölle verhindert, aber Berichten zufolge wurde ein „großer Schritt nach vorne gemacht“.

Doch nicht nur an den Aktienmärkten herrschen derzeit rote Vorzeichen. Die Renditen der zehnjährigen US-Treasury Bonds sind in dieser Woche auf 2,874 Prozent – und damit auf den tiefsten Wert seit September – gefallen. Die zweijährige US-Anleihe Rendite ist am Donnerstag auf 2,766 Prozent gefallen. Die kurzfristigen und langfristigen Renditen nähern sich an, die Zinskurve ist flacher geworden und könnte invers werden – teilweise ist sie es schon. Die Renditen der zweijährigen US-Anleihen sind bereits höher, als die der fünfjährigen US-Anleihen. Eine inverse Zinskurve wird von vielen Analysten als Vorbote einer drohenden Rezession eingeordnet. Die schwächelnde Weltwirtschaft und die nun abflachende Zinskurve sorgen für Nervosität bei Investoren. Die FED beobachtet die Entwicklung sehr genau und wird mit Vorsicht walten.

Bundes-/Staatsanleihen

Der Euro-Bund-Future zündete in dieser Woche ein wahres Kursfeuerwerk und kletterte auf 163,51 Zähler. Nach einem ruhigen Montag suchten Anleger am Dienstag verstärkt sichere Häfen auf und trieben den Bund-Future auf 162,25 Punkte. Nach einem ruhigeren Mittwoch zog der Bund-Future nach den heftigen Verlusten am Aktienmarkt nochmals an. Auf eine Woche gemessen ist der Bund-Future somit um 0,75 Prozent gestiegen.

Die zehnjährigen Renditen der deutschen Staatsanleihen sind auf 0,230 Prozent gesunken – so tief wie seit Mitte Juli nicht mehr. Die Renditen der zweijährigen Bundesanleihen sind auf -0,620 Prozent gefallen. Somit ist die deutsche Zinskurve nicht so flach wie die der Amerikaner.


Die Marktdaten im Überblick

Die aktuellen Marktdaten können Sie ab jetzt diekt auf unserer Website einsehen.

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Anlegertrends

1 Milliarde Euro für OMV

Der österreichische Energiekonzern OMV hat zwei neue Unternehmensanleihen begeben mit einem Gesamtemissionsvolumen von einer Milliarde Euro. 500 Millionen Euro schwer ist die fünfjährige Anleihe A2RUZS, die sich mit 0,750% verzinst. Die Zinszahlung erfolgt zum 14. Dezember. Mit einem Kupon von 1,875% ist die zehnjährige Anleihe A2RUZT ausgestattet, die Zinszahlung erfolgt ebenfalls zum 14. Dezember. Beide Anleihen sind vorzeitig nicht kündbar und sind mit einer Stückelung von 1.000 Euro nominal anlegerfreundlich. Das Kerngeschäft des Energiekonzerns ist die Förderung und Vermarktung von Öl, Gas, innovativen Energielösungen und hochwertige, petrochemische Produkte. Die Rating-Agentur Moody’s bewertet die OMV AG mit A3.

International Bank for Reconstruction and Development begibt Doppelwährungsanleihe

Eine staatsnahe Anleihe mit einem Emissionsvolumen von 250 Millionen türkischer Lira hat die Entwicklungsbank International Bank for Reconstruction and Development begeben. Die Anleihe ist mit einem Kupon von 20,000% ausgestattet, die Zinszahlung erfolgt zum 8. November. Laufzeitenede ist der 08. November 2021. Da es sich bei der Fremdwährungsanleihe mit der WKN A2RT0Y um eine Doppelwährungsanleihe handelt, erfolgen Zins- und Rückzahlung in US-Dollar. Privatanleger könne diese Anleihe ab 10.000 Türkische Lira nominal kaufen.

Die International Bank for Reconstruction and Development gehört zur World Bank Group, welche sich die Bekämpfung der weltweiten Armut zum Ziel gemacht hat.

Asian Development Bank emittiert zweijährige Anleihe

Die Asian Development Bank hat eine staatsnahe Anleihe mit einer Laufzeit bis November 2020 begeben. Das Emissionsvolumen beträgt eine Milliarde US-Dollar. Die Anleihe mit der WKN A2RUVJ ist mit einem Kupon von 1,875% ausgestattet, welcher halbjährlich je im Mai und im November gezahlt wird. Die Anleihe ist mit 1.000 US-Dollar nominal anlegerfreundlich gestückelt. Am Börsenplatz Stuttgart kann die Abwicklung sowohl in Euro als auch in US-Dollar erfolgen.

Die Asian Development Bank ist eine multilaterale Entwicklungsbank, die Ihren Sitz in der philippinischen Hauptstadt Manila hat. Tätigkeitsschwerpunkt der Bank ist die Armutsbekämpfung im asiatischen und pazifischen Raum durch die Förderung privatwirtschaftlicher Entwicklung, regionalen Kooperationen und Nachhaltigkeit. Die Rating-Agentur S&P bewertet die Asian Development Bank mit AAA.


Börse Stuttgart TV

Turbulente Aktienmärkte: Anleger suchen Sicherheit bei Bundesanleihen

Der gestrige Handelstag war definitiv nichts für schwache Nerven. Nicht nur an den Aktienmärkten, sondern auch an den Rentenmärkten ging es mitunter heiß her – das war man schon länger nicht mehr gewohnt. Woran das genau lag und wie sich Anleger in Stuttgart verhalten haben, besprechen wir heute wieder mit Rentenhändlerin Bianca Becker.



Quelle: boerse-stuttgart AG
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