Alt 22.12.18, 11:23
Standard Enttäuschender Börsengang der Softbank Corp – Ausverkauf bei britischen Einzelhandelswerten
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Mit großer Spannung wurde auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank FED am Mittwoch gewartet. Der Leitzins wird um 0,25 Punkte auf 2,50 Prozent angehoben und für nächstes Jahr werden zwei weitere Zinsschritte angekündigt. Außerdem kündigte die Notenbank an, monatlich Staatsanleihen in Höhe von 50 Milliarden Dollar zu verkaufen, was den Märkten Liquidität entzieht. Die Aktienkurse fielen daraufhin deutlich. Der Dow Jones beendete am Mittwoch den Handel bei 23.324 Punkten und damit 352 Punkte weniger gegenüber dem Vortag. Zu den Tagesverlierern gehörten die Aktien von FedEx (WKN: 912029) mit einem Minus von zwölf Prozent. Das Logistikunternehmen gab die Prognosen für 2019 auf und sorgte damit für den größten Kursverlust seit über zehn Jahren in der Aktie. Bei Micron Technology (WKN: 869020) waren die Verluste mit knapp acht Prozent zwar weniger, dennoch war die Enttäuschung bei den Marktteilnehmern nicht geringer. Der Ausblick des Chipherstellers deutet einen deutlichen Nachfragerückgang an. Da dieser Beitrag der letzte für das Jahr 2018 ist, wollen wir kurz einen Rückblick wagen. Der Dow Jones hat per Mittwoch in diesem Jahr 5,6 Prozent verloren. Mit einem Plus von 15 Prozent ist UnitedHealth Group (WKN: 869561) der beste Wert im Dow Jones. Das Schlusslicht bildet Goldman Sachs (WKN: 920332) mit einem Minus von 33 Prozent. Der NASDAQ hat durch die Verluste in den vergangenen Tagen die gesamte Jahresperformance verspielt. Mit einem Plus von 57 Prozent ist Abiomed (WKN: 873886) der Jahresgewinner. Nahezu volle Kapitalvernichtung mussten die Anleger in der ReShape Lifescience (WKN: A2N85T) erleben, die nun vor der Scherbenhaufen und einem Verlust von 99 Prozent sitzen.

Der lang ersehnte Börsengang der Mobilfunktochter der SoftBank Group (WKN: 891624), SoftBank Corp. (WKN: A2N9LF), war für alle Erstzeichner ein Schlag ins Wasser. Die Aktien wurden zum Emissionspreis mit 1.500 Yen zugeteilt. Gleich am ersten Handelstag betrug der Abschlag fast 15 Prozent. Auch der zweite Handelstag ließ zu wünschen übrig, nach dem der Aktienkurs nur leicht wieder anzog. Der 225 Werte umfassende Nikkei verlor in diesem Jahr bisher rund elf Prozent. Der “Galopper des Jahres“ im Nikkei225 ist die Aktie vom Familiymart (WKN: 876478), die seit Anfang Januar 103 Prozent zulegen konnte. Der Hersteller von Industrierobotern Fanuc (WKN: 863731) verlor 37 Prozent und gehört damit zu den Verlierern im Index.

„Bei vielen Aktien fehlt es momentan an der Liquidität im Handel“, sagte Frank Lötterle von der Baader Bank AG in Stuttgart. „Das geringe Handelsvolumen sorgt oftmals dafür, dass schon kleinere Verkaufsorders zu großen Rückschlägen bei den Aktienkursen führen können“, so Lötterle. Als bestes Beispiel diente in der Berichtswoche die Notierung der Schweizerischen Nationalbank (WKN: 852243). Ein regelrechter Käuferstreik ließ den Kurs von 4.800 Euro im Wochenverlauf auf 3.600 Euro absacken. So steht ein Verlust von 25 Prozent auf dem Kurszettel. Selbst bei BB Biotech (WKN: A0NFN3), eine der weltweit größten Biotechnologie-Beteiligungsgesellschaften, sorgte die geringe Kaufbereitschaft für einen Kursrutsch von fast zehn Prozent.

In britischen Medien las man in dieser Woche vom „Christmas Nightmare“ des Einzelhandels. Grund hierfür war die Gewinnwarnung des großen britischen Online-Modehändlers ASOS plc (WKN: 912703). Diese sorgte für einen kräftigen Kursverlust der notierten Aktien, der sich im Laufe der Woche auf nun fast 50 Prozent summiert. „Zu warmes Wetter und ein sehr zurückhaltendes Verhalten der Verbraucher aufgrund des anstehenden Brexits wurden als Ursache ausgemacht“, erklärte Steffen Kircher von der Baader Bank AG in Stuttgart. Asos verringerte das Umsatzwachstum sowie die zu erwarteten Gewinnmargen. Ebenfalls unter Druck kamen die Mitbewerber Boohoo (WKN: A1XFBJ) und Next (WKN: 779551). „Bereits vor einigen Tagen kam es zu einem ähnlich ausgeprägten Kurseinbruch beim britischen Textilproduzenten Supergroup (WKN: A1CT6Y)“, so Kircher.

Ein spannendes, aufregendes und zum Teil auch verlustreiches Börsenjahr 2018 neigt sich dem Ende zu. Sehr gerne möchten wir die Gelegenheit ergreifen, um uns bei allen unseren Lesern zu bedanken. Durch Ihr Interesse und Ihrer Treue zum Stuttgarter Börsenplatz bleibt der 4X-Report mit dem Themenschwerpunkt Auslandsaktien auch in diesem Jahr einer der beliebtesten Marktberichte in Deutschland.

Frohe Feiertage, ein besinnliches Weihnachtsfest und selbstverständlich einen guten Rutsch ins neue Börsenjahr 2019 wünscht Ihnen das Team der Baader Bank AG an der Börse Stuttgart. Am 11. Januar starten wir mit der ersten Ausgabe des Neuen Jahres.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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