Alt 31.01.19, 13:35
Standard Taubenhafte Aussagen der US-Notenbank verpuffen
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FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen können die Gewinne nicht halten und notieren am Donnerstagmittag teilweise im Minus. Damit ist die Wirkung der von der US-Notenbank am Vorabend verkündete Zinserhöhungspause schnell verpufft. "Einerseits hat die Fed eine Pause bei den Zinserhöhungen signalisiert, andererseits seien damit aber auch die Konjunktursorgen gewachsen", sagt ein Marktteilnehmer. Der DAX gewinnt 4 Punkte auf 11.186, der Euro-Stoxx-50 verliert 0,3 Prozent auf 3.154.

Die jüngsten Wirtschaftsdaten sind nicht dazu angetan, die Stimmung zu heben. Die Eurozone ist im vierten Quartal kaum gewachsen, Italien ist sogar in eine technische Rezession abgerutscht. Ökonomen verstehen darunter zwei Quartale in Folge mit einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung. Am Nachmittag wird in den USA dann der Einkaufsmanager-Index für die Region veröffentlicht. Analysten erwarten für Januar eine leichte Abschwächung auf 61,4 von zuvor 63,8 Punkten.

Taubenhafte US-Notenbank drückt auf den Dollar

Am Devisenmarkt gibt der Euro nur einen Teil seiner Gewinne nach der taubenhaften geldpolitischen Entscheidung in den USA ab und notiert am Mittag bei 1,1487 Dollar. Die Währungshüter wollen bei künftigen Anpassungen des Leitzinses "geduldig" sein. Die bisher enthaltene Passage, wonach weitere Zinserhöhungen nötig sein dürften, fiel weg. Zum Bilanzabbau erklärte die Fed, dass sie zu einer größeren Flexibilität bereit sei, sollten es die Umstände erfordern.

Die Aktien der Banken stehen am Donnerstag auf der Verliererseite des Marktes mit Abgaben von 1,4 Prozent. "Die Anleger reagieren verschnupft auf die Fed-Entscheidung", sagt ein Marktteilnehmer. Höhere Zinsmargen seien nach wie vor unwahrscheinlich. Deutlich stärker als der Sektor fällt die Aktie der Deutschen Bank mit Abgaben von 3,5 Prozent. Der deutsche Branchenprimus legt am Freitag Geschäftszahlen vor, die - so die vorherrschende Meinung - schwach ausfallen dürften.

Größter Gewinner ist mit einem Plus von 1,9 Prozent der Sektor der Ölwerte, weil die Notierungen für Öl am Terminmarkt weiter anziehen. Für das Papier von Royal Dutch Shell geht es gleich um 4,2 Prozent nach oben. Die Gewinne des Ölkonzerns sind laut Jefferies 8 Prozent höher ausgefallen als die Konsensschätzungen. Die Verschuldung sei auf 20 Prozent gesenkt worden, und das Unternehmen beabsichtige weitere Aktienrückkäufe in Höhe von 2,5 Milliarden US-Dollar im ersten Quartal 2019. Alle Primärziele seien 2018 erreicht worden.

Vorsichtiger Ausblick von BT Group missfällt

Ansonsten ist in der laufenden Berichtssaison häufig folgendes Muster zu beobachten: Überzeugende 2018er Zahlen liefern kein Kaufargument mehr, vielmehr bewegt ein vorsichtiger 2019er Ausblick die Anleger dazu, sich von Aktien zu trennen. Folgerichtig geht es in London für die Aktie der BT Group um 2,2 Prozent nach unten. So sprechen die Jefferies-Analysten von einem guten Drittquartal im Geschäftsjahr 2018/19, der vorsichtige Ausblick auf das Geschäftsjahr 2019/20 ist für sie das zentrale Thema.

Positiv bewertet ein Marktteilnehmer die Entwicklung bei Roche. Der Umsatz liege leicht, der Gewinn etwas deutlicher über den Erwartungen. Mit der Dividendenerhöhung sei dagegen gerechnet worden, die Aktie legt um 1,9 Prozent zu.

Die Software AG hat 2018, belastet von negativen Währungseffekten, weniger umgesetzt als im Vorjahr. Die Profitabilität konnte der Konzern jedoch steigern und verdiente unter dem Strich mehr als erwartet. An der Börse kommt das unter der Erwartung ausgefallene Cloud-Geschäft nicht gut an, für die Aktie geht es um 6,1 Prozent nach unten. Zudem verunsichere die neue Strategie, heißt es im Handel.

Swatch enttäuscht

Von schwachen Geschäftszahlen spricht ein Händler mit Blick auf Swatch. Der Uhrenhersteller habe die Erwartungen verfehlt. Im Vergleich zum ersten Halbjahr habe sich das Wachstum deutlich abgeschwächt. Auch die Marge habe wieder nachgelassen, für die Aktie geht es um 5,5 Prozent nach unten.

Nachdem die Aktie von Wirecard am Vortag mit einem FT-Bericht über zweifelhafte Geldströme in Asien eingebrochen war, erholt sie sich um 2,1 Prozent. Eine Sprecherin hatte den Bericht als "völlig substanzlos" bezeichnet. Leicht positiv wird derweil gewertet, dass die Elekronikhandelsholding Ceconomy wieder einen Chef hat. Damit könnten die lange aufgeschobenen strategischen Entscheidungen nun endlich beschlossen werden, heißt es an der Börse. Ceconomy legen um 2,5 Prozent zu.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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January 31, 2019 06:52 ET (11:52 GMT)

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