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Japans Exportwirtschaft leidet zunehmend unter der abflauenden Konjunktur in China. Im Januar seien die Ausfuhren der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt im Jahresvergleich um 8,4 Prozent auf rund 5,6 Billionen Yen (etwa 44,5 Milliarden Euro) gesunken, teilte das japanische Finanzministerium heute in Tokio mit. Es ist der zweite Exportrückgang in Folge und der stärkste Rückschlag seit Oktober 2016.
Volkswirte wurden vom Ausmaß des Dämpfers überrascht. Sie waren zwar davon ausgegangen, dass sich der Rückgang noch einmal beschleunigt. Sie hatten aber im Mittel nur ein Minus von 5,7 Prozent auf dem Zettel. Besonders heftig fiel der Rückschlag bei den Exporten nach China aus, einem wichtigen Handelspartner der Japaner. Die Ausfuhren seien hier um etwas mehr als 17 Prozent gefallen, hieß es. Einen Rückgang gab es auch bei den Exporten nach Europa. Die Ausfuhren nach Westeuropa seien im Jahresvergleich um 6,6 Prozent gesunken. Dabei gingen die japanischen Exporte nach Deutschland um 3,3 Prozent zurück. Die Ausfuhren nach Großbritannien verringerten sich um 11,0 Prozent. Besser als erwartet fielen hingegen die Daten zu den japanischen Importen aus. Sie gingen im Januar zwar um 0,6 Prozent im Jahresvergleich auf 7 Billionen Yen zurück - nach einem Plus von 1,9 Prozent im Dezember. Experten hatten aber mit einem Minus von 3,5 Prozent gerechnet. Damit weitete sich das Handelsbilanzdefizit überraschend deutlich aus. Es stieg von knapp 57 Milliarden Yen im Dezember auf 1,4 Billionen Yen (11 Milliarden Euro). Das ist das höchste Minus in der Handelsbilanz seit 2014. 2018 hatte Japan erstmals seit drei Jahren ein Handelsdefizit verzeichnet. Die Exporte des Landes sind weiterhin tragender Pfeiler für den wirtschaftlichen Aufschwung. Doch bekamen Japans Exporteure in den vergangenen Monaten angesichts der andauernden Handelsspannungen zwischen den USA und China einen Rückgang der Nachfrage zu spüren. Auch Japan steht neben China und Deutschland wegen zu hoher Exporte in die Vereinigten Staaten immer wieder im Kreuzfeuer der Kritik von US-Präsident Donald Trump. Die Januar-Daten könnten dies wieder befeuern. So zogen die japanischen Exporte in die USA im Jahresvergleich um 6,8 Prozent auf 1,1 Billionen Yen an - allerdings fiel das Plus der Importe mit 7,7 Prozent auf 772 Milliarden Yen noch etwas höher aus. Dennoch erwirtschaftet Japan im Handel mit den USA noch einen Überschuss von 367 Milliarden Yen. Japan und die USA verhandeln derzeit über ein Handelsabkommen zwischen den beiden Ländern. Nach Veröffentlichung der Handelsdaten geriet der Japanische Yen zu allen wichtigen Währungen unter Druck. DAX zwischenzeitlich auf Jahreshoch Der DAX erreichte am Morgen mit 11.413 Punkten ein neues Jahreshoch. Danach gaben die Notierungen wieder etwas nach. Aktuell liegt das deutsche Börsenbarometer bei 11.363 Zählern mit 0,5 Prozent im Plus. Fresenius stellt Weichen für Wachstum Der Gesundheitskonzern Fresenius hat trotz neuer Rekorde ein im deutschen Klinikgeschäft und bei seiner Dialysetochter FMC mit Problemen behaftetes Jahr 2018 hinter sich. Fresenius-Chef Stephan Sturm will den Konzern nun mit höheren Investitionen wieder in ruhigeres Fahrwasser steuern. Fresenius-Aktien legten bisher um 3,8 Prozent auf 48,47 Euro zu. FMC-Papiere gewannen 4,5 Prozent auf 70,48 Euro und lagen damit an der DAX-Spitze. Ein Händler lobte die Aktienrückkäufe. "2019 machen wir zu einem Jahr der Investitionen, etwa in Wachstumsfelder wie Heimdialyse, Biosimilars oder neue Service- und Therapieangebote rund um das Krankenhaus", sagte Sturm am Mittwoch bei der Bilanzvorlage. Fresenius schaffe so die Grundlage für künftiges Wachstum. Beitragen sollen zu diesem auch kleine und mittlere Zukäufe. "2018 war kein einfaches, aber dennoch wieder ein erfolgreiches Jahr für Fresenius", erklärte Sturm weiter. Fresenius bereiteten die Schwäche im Geschäft mit seinen deutschen Kliniken und ein gedämpftes Wachstum bei der Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) Sorgen. Im deutschen Krankenhausgeschäft hatte der Konzern mit einem verstärkten Abgang von Ärzten zu kämpfen, weil das Unternehmen zuvor Therapiefelder in einzelnen Kliniken gebündelt hatte. Zudem sanken die Behandlungszahlen aufgrund des Trends zu ambulanten Behandlungen. Allein im vierten Quartal brach das Ergebnis bei der Kliniktochter Helios mit Krankenhäusern in Deutschland und der spanischen Kette Quironsalud um 16 Prozent ein. Während das Geschäft mit intravenös verabreichten Medikamenten wie Infusionen der Tochter Kabi weiter brummte, wuchs FMC auf vergleichbarer Basis nur leicht. Im Gesamtjahr sank bei FMC der Umsatz auf vergleichbarer Basis um ein Prozent auf 16,55 Milliarden Euro. Die Fresenius-Tochter behandelte unter anderem weniger privat versicherte Patienten, zudem brachen die Umsätze im Geschäft mit Gesundheitsdiensten rund um die Dialyse ein. Das um Sondereinflüsse bereinigte FMC-Ergebnis kletterte auch dank des Verkaufs des Ärztenetzwerks Sound Inpatient Physicians jedoch um zwei Prozent auf knapp 1,19 Milliarden Euro. Das Unternehmen will seinen Anlegern das schwierige Jahr nun versüßen und in den nächsten zwei Jahren eigene Aktien im Volumen von bis zu einer Milliarde Euro zurückkaufen. Für den gesamten Fresenius-Konzern wurde 2018 dennoch das 15. Rekordjahr in Folge. Der Umsatz stieg um zwei Prozent auf 33,5 Milliarden Euro und der Gewinn um vier Prozent auf 1,87 Milliarden Euro. Damit traf Fresenius die Erwartungen der Analysten und auch die eigenen - zuvor etwas eingedampften - Prognosen. Die Anleger sollen eine um fünf auf achtzig Cent erhöhte Dividende erhalten. Fresenius-Chef Sturm hat 2019 bereits zum "Übergangsjahr" erklärt. Der Konzern rechnet unverändert mit stagnierenden Ergebnissen, der Umsatz soll währungsbereinigt um drei bis sechs Prozent steigen. Die im Dezember eingedampften Mittelfristziele wurden konkretisiert: Zwischen 2020 und 2023 strebt Fresenius ein organisches durchschnittliches Umsatzwachstum zwischen vier und sieben Prozent an. Das Konzernergebnis soll pro Jahr in diesem Zeitraum in einer Bandbreite von fünf bis neun Prozent wachsen. ElringKlinger sacken weiter ab Die Aktien des Autozulieferers ElringKlinger sind heute nach einem schwachen Geschäftsausblick eingeknickt. Sie fielen bisher um 11,1 Prozent auf 6,36 Euro. Analysten zufolge liege der Ausblick für das laufende Jahr rund dreißig Prozent unter den durchschnittlichen Markterwartungen. Die Papiere sind infolge einer schwachen Geschäftsentwicklung schon länger im freien Fall. Seit ihrem Rekordhoch im Jahr 2013 haben sie rund achtzig Prozent ihres Wertes eingebüßt. Börse Stuttgart TV Börse am Mittwoch: Schwierige Marktlage - Turbulenzen um Wirecard In der Sendung "Börse am Mittwoch" spricht Holger Scholze mit Andreas Lipkow von comdirect über die aktuell recht schwierige Marktlage. Darüber hinaus werden aktuelle innen- und außenpolitische Konflikte der USA beleuchtet und daraus wichtige Erkenntnisse für Anleger abgeleitet. Zudem kommen die Kursturbulenzen der Wirecard-Aktien zur Sprache. Euwax Sentiment Der Euwax Sentiment Index lag am Nachmittag im neutralen Bereich. In dieser Phase war kein eindeutiger Trend beim Handel mit Hebelprodukten auf den DAX erkennbar. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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