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Aktuelles Marktgeschehen
Fed: Voraussichtlicher Verzicht auf Änderung beim Leitzins Standen die Zeichen bis vor ein paar Monaten noch auf eine Normalisierung der Geldpolitik samt schrittweiser Anhebung der Leitzinsen, machten die Konjunkturdaten der letzten Zeit diesen Plänen einen Strich durch die Rechnung. In Bezug auf die US-Notenbank dürften gerade eine abnehmende Industrieproduktion im Januar, eine Stagnation bei der Schaffung neuer Stellen im Februar sowie schwächelnde Einzelhandelsumsätze von Relevanz gewesen sein. Dass der US-Dollar jedoch bisher unter dieser Entwicklung noch nicht litt und somit bis dato auch kein Inflationsdruck entsteht, dürfte für die Fed der Anlass gewesen sein, den Leitzins in seinem bisherigen Korridor von 2,25% bis 2,5% zu belassen. Auf diesem „neutralen“ Leitzinsniveau kommt es weder zu einem Wirtschaftsanschub, noch zu einem Dämpfer. So sah die Fed bei ihrer Entscheidung am Mittwoch aufgrund unsicherer Konjunkturdaten also keinen dringenden Handlungsbedarf. Zudem beschloss die Notenbank, bis auf weiteres auf einen Abbau ihrer vier Billionen Dollar schweren Bilanz bis Ende September zu verzichten – unter der Voraussetzung, dass sich die Bedingungen an den Finanzmärkten ihren Erwartungen gemäß entwickeln. Bis zur Bekanntgabe am Mittwochabend ließen sich nur geringe Käufe und Verkäufe von US-Staatsanleihen verzeichnen. Auch Unternehmensanleihen, die in USD notieren, waren weniger gefragt. Diese abwartende Haltung der Anleger legte sich jedoch nach der Bekanntgabe der Fed. So konnten insbesondere Anleihen mit kurz- und mittelfristigen Laufzeiten Anstiege verzeichnen. Prognose der Wirtschaftsweisen Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, gern als die „Wirtschaftsweisen“ bezeichnet, korrigiert seine Wachstumsprognose für Deutschland für 2019 und 2020 nach unten. Statt einem Plus von 1,5%, das der Rat im November für das laufende Jahr prognostizierte, geht dieser nun lediglich von einer Zuwachsrate für das Bruttoinlandsprodukt von 0,8% aus. Als interne Ursachen dieses geringeren Expansionstempos führen die Wirtschaftsweisen Produktionsprobleme in der Automobil- und Chemieindustrie und erreichte Kapazitätsgrenzen sowie Arbeitskräfteengpässe an. Extern wirken sich zum einen schwächere Exportnachfragen aus wichtigen Absatzmärkten, beispielsweise aufgrund einer Wachstumsabschwächung in China, negativ aus. Zum anderen stellen das Hin und Her der Brexit-Verhandlungen und die verschiedenen Handelskonflikte weitere Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung dar. Dies führe zu einer Abnahme der Grunddynamik der deutschen Wirtschaft, was sich folglich in der Zuwachsrate wiederspiegelt. Eine Rezession erwartet der Sachverständigenrat angesichts der robusten Binnenkonjunktur aber aktuell nicht. So versprechen insbesondere der private Konsum, Bauinvestitionen und der Staatssektor für das laufende Jahr positive Wachstumsbeiträge. Bundes-/Staatsanleihen Der richtungsweisende Euro-Bund-Future (Fälligkeit: Juni 2019) bewegte sich im bisherigen Wochenverlauf eher seitwärts. Zu Wochenbeginn tastete sich dieser zwischenzeitlich auf 164,36 Prozentpunkte heran, ging zum Ende jedoch mit 164,27 Prozentpunkten aus dem Handel. Am Dienstag erlitt der Euro-Bund-Future mit dem Tagestief von 163,63 Prozentpunkten eine kleine Delle, erholte sich aber bis Ende des Tages wieder etwas. Diese Erholung setzte sich über den Mittwoch hinweg fort, als der Euro-Bund-Future beim Stand von 164,46 Prozentpunkten abschloss. Bis zum Donnerstag kletterte der Kurs vorsichtig auf 164,64 Prozentpunkte und damit leicht besser als zu Wochenbeginn. Die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen befinden sich mit 0,082% nach ordentlichen Zuwächsen zum Wochenstart und einem darauffolgenden Abschwung wieder auf nahezu demselben Niveau wie am Montag. Die Marktdaten im Überblick Die aktuellen Marktdaten können Sie ab jetzt diekt auf unserer Website einsehen. Hier gelangen Sie zu der Übersicht. Anlegertrends Zwei neue Glencore-Anleihen Die erste, fünfjährige Anleihe des Rohstoffhändlers (WKN: A2RY5E) wird zum 12.03.2024 fällig und umfasst ein Volumen von einer Milliarde USD. Deren Kupon beträgt 4,125%, Termin der ersten Zinszahlung ist der 12.09.2019. Die zweite Anleihe mit der WKN A2RY5G hingegen weist ein Emissionsvolumen von 750 Millionen USD und eine Laufzeit von zehn Jahren auf, Fälligkeitsdatum ist also der 12.03.2029. Hierbei ist der Zinssatz auf 4,875% festgelegt, während die nächste Zinszahlung auf den 12.09.2019 datiert ist. Beide Anleihen sind vorzeitig durch den Emittenten kündbar. Ab einem Mindestbetrag von 2.000 USD können die Glencore-Anleihen in Einheiten von 1.000 USD gehandelt in EUR werden. Das Unternehmen wird von S&P dabei mit dem Rating BBB+ versehen. Ölunternehmen begibt Anleihe Unter der WKN A2RZJG emittierte das halbstaatliche brasilianische Mineralölunternehmen Petrobras eine Anleihe mit einem Emissionsvolumen von 2,25 Milliarden USD. Die Laufzeit beträgt dabei 30 Jahre, fällig wird die Anleihe demzufolge am 19.03.2049. Der Kupon liegt bei 6,9%, die nächste Zinszahlung steht am 19.09.2019 an. Handelbar ist diese von Seiten des Emittenten vorzeitig kündbare Anleihe ab einem Mindestbetrag von 2.000 USD in Handelseinheiten von 1.000 USD, abgewickelt wird in EUR. S&P ratet Petrobas mit BB-. Frisches Geld für die Deutsche Telekom Das deutsche Telekommunikationsunternehmen begibt zwei neue Anleihen: Die Anleihe mit der WKN A2TSDD ist mit einem Emissionsvolumen von 500 Millionen EUR ausgestattet und wird am 25.03.2026 fällig. Mit einem Kupon von 0,875% steht die nächste der jährlich erfolgenden Zinszahlungen am 25.03.2020 an. Die Laufzeit der zweiten Anleihe (WKN: A2TSDE) erstreckt sich über zwölf Jahre bis zum 25.03.2031. Diese ist mit einem Volumen von einer Milliarde EUR und einem Zinssatz von 1,75% versehen. Auch hier erfolgen die Zinszahlungen jährlich, nächster Zinszahlungstermin ist also der 25.03.2020. Beide Anleihen sind ab anlegerfreundlichen Einheiten von 1.000 EUR und ab demselben Mindestbetrag handelbar. S&P ratet die Deutsche Telekom AG derzeit mit BBB+. Anleihen der Schaeffler AG Insgesamt drei neue Anleihen emittiert der deutsche Automobil- und Maschinenbauzulieferer. Unter der WKN A2YB69 findet sich eine Anleihe mit dreijähriger Laufzeit und einem Volumen von 750 Millionen EUR. Der Zinssatz beträgt 1,125%, die Zinszahlung erfolgt jährlich. Die zweite Anleihe (WKN: A2YB7A) wird erst nach fünf Jahren fällig. Bei einem Emissionsvolumen von 800 Millionen EUR beträgt der jährlich auszuzahlende Kupon 1,875%. Die dritte Anleihe (WKN: A2YB7B) schließlich umfasst ein Volumen von 650 Millionen EUR und wird zum 26.03.2027 fällig. Auch hier erfolgen die Zinszahlungen bei einem Kupon von 2,875% jährlich. Alle drei Anleihen können ab Einheiten von 1.000 EUR gehandelt werden. Geratet wird die Schaeffler AG von S&P mit BBB-. Börse Stuttgart TV Fusionsgespräche: Anleihen von Deutscher Bank und Commerzbank ziehen an Nicht nur auf der Aktienseite, auch auf der Anleihenseite haben die Fusionsverhandlungen von Deutscher Bank und Commerzbank für Bewegung gesorgt. Außerdem warten Anleger gespannt auf Impulse seitens der US Notenbank Fed. Anleihenexpertin Bianca Becker bringt Anleger wöchentlich auf den neuesten Stand. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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